Matthias Will

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Skulptur Kreisteilung kugelig (2012), Darmstadt
Skulptur Große Kreisteilung (2019), Melibokusschule Alsbach-Hähnlein

Matthias Will (* 1947 in Kahl am Main) ist ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Will studierte von 1970 bis 1973 Kunstpädagogik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, von 1975 bis 1980 Bildhauerei an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main, bei Michael Croissant. Seit 1980 arbeitet er als freischaffender Künstler. 1987 lehrte Will an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Will lebt und arbeitet in Brombachtal bzw. Darmstadt-Bessungen.

Seit 1995 ist er Mitglied der Darmstädter Sezession, seit 1998 im Vorstand.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.

  • 1988: Skulpturen 1978-88. Galerie Neuber-Neutsch, ModautalK
  • 1989: 7 – Artistes Résidents Allemands de la Cité des Arts, Goethe-Institut, ParisK
  • 1992: Skulptur und Installation. Kunstverein Friedberg, Wetterau-Museum, vom 29. Mai bis 21. Juni 1992K
  • 2000: Galerie Kautsch, Michelstadt (mit B. Bredow)
  • 2007: Matthias Will, Wilhelm-Loth-Preisträger 2004. Hessisches Landesmuseum Darmstadt, vom 3. Juni bis 29. Juli 2007K
  • 2008: Galerie Keller, Mannheim
  • 2010: Galerie Netuschil, Darmstadt
  • 2012: Galerie Lucien Schweitzer, Luxembourg (mit Werner Neuwirth)
  • 2014: Linie – Fläche – Raum. Galerie Barbara von Stechow, Frankfurt am Main (mit Werner Neuwirth und Gerd Winter)K
  • 2015: Kunstverein Aschaffenburg (mit Werner Neuwirth und Gerd Winter)
  • 2017: Skulpturen und Zeichnungen. Kahnweilerhaus, Rockenhausen (Pfalz), vom 24. September bis 29. Oktober 2017

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Will ist vor allem für seine drahtseilverspannten Edelstahlskulpturen bekannt. Dabei halten Stahlseile Teile der Skulptur in der Schwebe, was ihnen – ihrer Schwere zum Trotz – eine scheinbare Leichtigkeit verleiht. Die Formen kreisen dabei oftmals um die Themen Kreis, Kugel, Würfel oder Spirale. Häufig entsteht eine Skulptur zum Beispiel dadurch, dass Will eine Form, etwa einen Kreis, in Teile zerlegt und die Teile anschließend zu einer harmonischen Komposition zusammensetzt. Die Teile ergänzen sich jedoch nicht nur zu einem neuen Ganzen, meist stehen sie zudem in einer Spannung.[1] Diese Spannung entsteht in einem Fall dadurch, dass Teile der Oberfläche eines Würfels (zum Beispiel Würfel 4 (2003)) wie bei einer Explosionszeichnung gegeneinander verschoben sind,[2] in anderen Fällen (zum Beispiel Kreisteilung, Bogen schwebend (2001), Klinikum der Universität Würzburg) dadurch, dass die Linienführung der Einzelteile im dynamischen Zusammenspiel eine scheinbare Bewegung zum Ausdruck bringen.

Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1989: Stele. Kreiskrankenhaus Seeheim-Jugenheim
  • 1989: 1/2 Quadrat, Kreisbogen. Bürgerpark Nord, Darmstadt
  • 1996: Kreuzkugel. VA-Stahl, ca. 290 cm hoch. Hochschule RheinMain, Studienort Rüsselsheim[3]
  • 2000: Drei Bögen im Raum. Edelstahl. Standort: Coface Deutschland, Mainz[4]
  • 2001: Kreisteilung, Bogen schwebend. Uni-Klinik Würzburg
  • 2012: Kreisteilung kugelig. VA-Edelstahl. Schulzentrum Marienhöhe, Darmstadt[5]
  • 2019: Große Kreisteilung. Edelstahl, ca. 3,50 m hoch (inkl. Sockel). Auftrag: Landkreis Darmstadt-Dieburg. Standort: Melibokusschule Alsbach-Hähnlein

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Will – Bildhauer. Darmstädter Kunstedition Merck, Band 43, Einleitung: Peter Anselm Riedl, ohne Jahr (vermutlich 2004)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Peter Anselm Riedl in Matthias Will - Bildhauer, Darmstadt, 2004: »Dass kunstvolles Komponieren bei Will weniger Ausdruck eines Harmoniebedürfnisses ist als Manifestation des Mutes zur Offenlegung von Spannungen, wird durch die überraschend emotionsgeladenen und auf ihre Weise perfekten Tuschezeichnungen des Künstlers bekräftigt (...).«
  2. vgl. Peter Anselm Riedl in Matthias Will - Bildhauer, Darmstadt, 2004: »(...) Die beiden Komponenten sind nun jeweils mit Hilfe von dünnen Stahlseilen so verbunden, dass sie ein virtuelles Volumen bilden: eine durch Parallelität geprägte Raumfigur, die den gemeinten stereometrischen Körper andeutet und zugleich in seiner Körperhaftigkeit widerlegt. Wären die Teile nicht in sich kohärent, könnte man sich an eine sogenannte Explosionszeichnung erinnert fühlen, wie sie im Bereich der technischen Illustration üblich ist.«
  3. Matthias Will: Kreuzkugel (1996) (Welt der Form)
  4. Matthias Will: Drei Bögen im Raum (2000) (Welt der Form)
  5. Matthias Will - Skulptur „Kreisteilung, kugelig“. Laudatio anlässlich der Einweihung der Skulptur 2012, ProMarienhöhe.eu