Max Mayr (Wasserbauingenieur)

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Max Mayr (* 23. Februar 1853 in Landsberg am Lech; † 15. Februar 1916 in München) war ein deutscher Wasserbauingenieur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Mayr schloss 1871 das Wilhelmsgymnasium München mit hervorragenden Leistungen ab.[1]

Er war im Laufe seiner späteren Karriere Ministerialrat im königlich bayerischen Ministerium des Inneren in München.

1909 wies er die königliche Sektion für Wildbachverbauung in Rosenheim an, Geschiebevorgänge in den 1,8 km der Tiroler Ache vor der Mündung in den Chiemsee zu untersuchen.[2] Seine Maßnahmen im Bereich des Flussbaus am Inn und der Salzach waren aufwandminimiert. Um ein aufwendiges Verlegen der Flüsse während der Wintermonate zum Einbau des Sohlgerinnes zu vermeiden, ließ er Stampfbetonsohlplatten, (Sinksteine, Vorfußplatten) entlang der Uferlinie des Niederwasserstandes fertigen, hinter dieser ließ er landseitig Steindeponien (Steinschlaue) einbauen. In dem Maße, wie sich das Flussbett eintiefte, sollten die Sinksteine an ihren Zielort gleiten und den dahinter angehäuften Bruchsteinvorrat zurückhalten.[3][4] 1899 erwarb er sich anlässlich des Innhochwassers als Vorstand des königlichen Straßen- und Flussbauamtes Verdienste um die Stadt Traunstein, die 1908 mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts gewürdigt wurden.[5]

1919 wurden posthum unter seiner Ägide ermittelte Grundwasserverhältnisse des Erdinger Mooses und der Mittleren Isar im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zum Mittleren Isarkanal wiedergegeben.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahresbericht über das K. Wilhelms-Gymnasium zu München 1870/1871
  2. Handbuch der Ingenieurwissenschaften in fünf Teilen, 1921, S. 41[1]
  3. "Elemente des Wasserbaues für Studierende, [2]; W. Engeelmann, Der Wasserbau, Der Flussbau, 1910, S. 173
  4. Paul-Gerhard Franke: Abriß der Hydraulik in 10 Teilen. Bauverlag Wiesbaden 1969–1975, Neuauflagen 1975–1982.
    Franz Präsil und Konrad Pressel – Autoren von zwei grundlegenden Abhandlungen zur Wasserschloßberechnung. In: ...
    Anton Schmid: Münchner Beiträge zur Berechnung von Spiegelbewegungen in Wasserschlössern. In: Informationsbericht des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft Nr. 3/1983, München 1983, S. 117–127.
  5. Die Ehrenbürger der Stadt Traunstein: Max Mayr, 11. Oktober 2008, [3]
  6. Die Heranziehung des Grundwasserstromes beim Ausbau der mittleren Isar erörtert Baurat Mayr im bayer. Industrie- und Gewerbeblatt: Das Erdinger Moos und die Mittlere Isar, Wie schon bekannt, wird im Erdinger Moos ein Speicherbecken von etwa 10 km Länge und 1 km Breite mit rd. 32 Mill. m3 Inhalt erstellt, während die Reinigung der Münchner Abwässer nach Prof. Bruno Hofer durch vorgelagerte Fischteiche erfolgen soll. Zur Ausführung dieses Staubeckens, ist die Abfangung des Grundwasserstromes durch einen 10 km langen und 8 m tief in den Grundwasserstrom einschneidenden Abfangkanal nötig. Die Nutzungsmöglichkeit des 240 km2 messenden Erdinger Mooses hängt ab von dem Grundwasserstrom, der südlich von München in den Schotterlagern des alten Moränengürtels von Wolfratshausen bis zum Mangfallknie entspringt und dort eine Breite von etwa 24 km zeigt, die sich im weiteren Laufe des Stromes auf 19 km bei Deisenhofen bis 11 km bei Freising vermindert, getragen von einer undurchlässigen Flinzschicht. Die Fließgeschwindigkeit beträgt etwa ½ m/s, die Zeit zum Durchfluss durch die ganze Strecke von 56 km Länge also rd. 3½ Jahre, gegen 8 Std. in der Isar. Das Ansteigen des Grundwasser-Hochwassers beträgt im Tag durchschnittlich 2,5 cm, das Fallen "4 cm. Der tiefste beobachtete Grundwasserspiegel (1885) bei Eglfing lag auf 523,0 m, der höchste Stand (1900) war 527,5 m. Der Spiegel des Grundwasserstromes liegt zwischen 40 m und 4 m unter der Oberfläche des Schotters. Die Wassermenge, die der Grundwasserstrom führt, berechnet sich bei 12 m Mächtigkeit bei Hochwasser zu etwa 24 m3/s, bei Niederwasser zu etwa 12 bis 15 m3/s. vgl. Zeitschrift für das Gesamte Turbinenwesen, in Verbindung mit Wasser- und Wärmewirtschaft, 1919, [4][5]