Max Sabersky

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Maximilian Sabersky (* 28. Juli 1840 in Dessau; † 20. Dezember 1887 in Teltow) war ein deutscher Industrieller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Ausbildung gründete Sabersky 1863 die Firma „Max Sabersky Getreide- und Stärkegeschäft“, die sich im Agrarhandel etablierte und im Deutsch-Französischen Krieg expandierte. 1872 wurde sein Bruder Albert (1845–1907) Teilhaber der Firma.

Im Jahr 1872 erwarben Max und Albert Sabersky von dem Berliner Kaufmann Herrmann Jacobson (1801–1892) verschiedene Grundstücke in Groß-Lichterfelde sowie in Teltow. Zu dem ca. 84 ha großen Gebiet in Teltow gehörte auch das Gut Seehof. Das bestehende Herrenhaus wurde von den neuen Besitzern in historisierendem Stil umgebaut und vergrößert. Der Villengarten Sabersky mit ca. 17.600 m² wurde vom Potsdamer Hofgärtner Theodor II. Nietner (1823–1894) völlig neu angelegt.

In den Jahren 1872–74 wurde das Gelände parzelliert und mit einem Wege- und Straßensystem durchzogen. Die Gegend entwickelte sich fortan zu einem bevorzugten Aufenthaltsort für Künstler, Wissenschaftler und Unternehmer aus dem Berliner Raum. Durch den Bau einer Promenade am Teltower See gewann der Ort zudem an Attraktivität. Kurz vor seinem Tod gründete Sabersky mit weiteren Teilhabern eine Aktiengesellschaft „Dampfstraßenbahn Groß-Lichterfelde-Seehof-Teltow“, die die Finanzierung einer Straßenbahn zur Anbindung an den Raum Berlin sicherstellen sollte.

Sabersky war mit Margarethe Sabersky geb. Landsberger (1854–1925) verheiratet. Aus dieser Ehe sind die vier Kinder Else (1874–1905), Gertrud (1875–1954), Ernst Ulrich (1877–1950) und Dr. Fritz (1880–1952) hervorgegangen.

Nach dem Tod von Max Sabersky führte sein Bruder Albert das Gut Seehof weiter. 1890 wurde ein Kurhaus eröffnet und Teltow wurde zum Kurort.

1901 wurde die Firma in „Max Sabersky Bank/Getreidespedition“ umgewandelt.

Max und Albert Sabersky liegen in einer Familienwandgrabstätte auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.

1933 wurden die Erben von Max und Albert Sabersky gezwungen, ihren Besitz an lokale NS-Parteigenossen zu verkaufen. Im August 1939 emigrierten alle Mitglieder der Erbengemeinschaft außer Ernst. Der Ingenieur Ernst Sabersky, der in einer „Mischehe“ lebte, konnte in Berlin untertauchen und überlebte.

Seit den 1990er Jahren fordern die Erben von Max Sabersky den ursprünglichen Besitz zurück. Gegen einen zwischen dem Bund und den Erben geschlossenen Vergleich klagt die Stadt Teltow seit 2006. Hierüber ist letztinstanzlich noch nicht endgültig entschieden. Inzwischen ist das Verfahren beim Bundesverfassungsgericht anhängig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gabriele Bergner, Jens Leder (Hrsg.): Sie waren unsere Nachbarn. Jüdisches Leben in Teltow bis 1945. Teltow 2011.
  • Die Schande von Teltow, in: Der Spiegel, Nr. 51, 2013, S. 42 f.