Media Band

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Die Media Band (zunächst Orchester Harald Banter bzw. Harald-Banter-Ensemble) war eine Band der gehobenen Unterhaltungsmusik mit zeitweise bis zu zwölf Musikern, die auch als Solisten fungierten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der als Gerd von Wysocki geborene Harald Banter wechselte als Programmgestalter 1952 zum NWDR Köln, dem späteren WDR und gründete im selben Jahr die Formation. Im April 1952 wurde vom WDR die erste Sendung mit Harald Banter und seinem Ensemble ausgestrahlt. Seit März 1955 gab es einen festen Produktionsvertrag, der den Bestand der Formation, die nun häufig als Orchester Harald Banter tituliert wurde, seitens der Programmdirektion garantierte.[1] Sie spielte Jazz, Tanzmusik und gehobene Unterhaltungsmusik, teilweise gemeinsam mit dem Sinfonieorchester des Senders. In den Folgejahren kam die Formation in unregelmäßigen Abständen zu Produktionen zusammen.[2] Seit 1962 firmierte das Ensemble als Media Band des Westdeutschen Rundfunks und war eine der Stammformationen des Senders. Banter leitete die Band bis 1974; zwischen 1974 und 1976 stand der Bassist Andreas Scheer an der Spitze des Ensembles; danach arbeitete es mit Gastdirigenten. Banter leitete das Ensemble noch einmal von 1979 bis zu dessen Auflösung zum 1. August 1982.[3]

Die Band spielte häufig in Fernsehsendungen, etwa in den Tanzkurs-Reihen Gestatten Sie? – Tanzunterricht mit dem Ehepaar Fern und Tanzparty mit dem Ehepaar Fern, aber auch in dem Radioquiz Spaß muss sein mit Hans Rosenthal[4] und Hörfunkkrimi-Produktionen wie Paul Temple.[5] Sie war auch an der Aufführung Neuer Musik beteiligt, so 1970 unter Leitung von York Höller an der Rundfunkoper Die Badewanne von Manfred Niehaus.[6]

Die mit dem Ensemble eingespielte Filmmusik Melissa von Peter Thomas erreichte 1966 Platz 4 der deutschen Charts. Nach wenigen weiteren Einzelaufnahmen, die zuvor auf Samplern veröffentlicht wurden, erschien 2007 eine CD Cologne Swing and Ballads mit Aufnahmen der Media Band aus den Jahren 1977–1981,[7] gefolgt von Banter: Swinging Evergreens.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Historische Kommission der ARD, Deutsches Rundfunkarchiv, Westdeutscher Rundfunk: „Wenn die Jazzband spielt“: von Schlager, Swing und Operette ; zur Geschichte der Leichten Musik im deutschen Rundfunk Verlag für Berlin-Brandenburg 2006, S. 66
  2. Dietrich Leder, Klaus Katz Am Puls der Zeit / 50 Jahre WDR: Der Sender: Weltweit nah dran. Band 2 Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006, S. 145
  3. Media Band des WDR aufgelöst
  4. »Spaß muss sein« mit Hans Rosenthal (1978) (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wdr4.de
  5. Paul Temple (Krimikiosk)
  6. Michael Custodis Die soziale Isolation der neuen Musik: zum Kölner Musikleben nach 1945 Franz Steiner, Wiesbaden 2004, S. 187
  7. cpo special 777 326-2
  8. CPO 777 357