Megavalanche

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Mega-Avalanche

Blick vom Startpunkt auf dem Pic Blanc nach Alpe d’Huez
Ort: Alpe d’Huez,
Berg: Pic Blanc
Abfahrt
Start: 3330 m ü. A.
Ziel: 700 m ü. A.
Sport: Downhill Mountainbiking
Höhenunterschied: 2600 m
Streckenlänge: 20 km
Website: Website des Veranstalters

Megavalanche (kurz „Mega“) ist ein Mountainbike Downhill-Rennen, das seit 1995 alljährlich in Alpe d’Huez in den französischen Alpen mit bis zu 2000 Teilnehmern aus rund 30 Ländern stattfindet. Die Strecke ist ca. 20 km lang, wobei ein Höhenunterschied von 2600 m zu bewältigen ist. Auf unterschiedlichem Terrain beinhaltet sie eine Mischung aus steilen Abfahrten, technisch anspruchsvollen Passagen und Abschnitten mit hohen Geschwindigkeiten. Die Veranstaltung findet Ende Juni/Anfang Juli statt und gilt als extrem anspruchsvoll.[1] Der Name leitet sich aus dem französischen Wort „Avalanche“ (deutsch: Lawine) ab.

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Rennen fand 1995 mit 400 Teilnehmern statt. George Edwards, der auch andere Mountainbike Downhill-Rennen auf der Welt organisiert, war der Veranstalter. Startpunkt ist die Gipfelstation der Seilbahn zum Pic Blanc auf 3.330 m Höhe. Der Start erfolgt als Massenstart. Danach geht es im dichten Pulk Richtung Sarenne Gletscher. Die Strecke verläuft im oberen Bereich über Geröll und Fels, über Schnee, der oft sulzig ist, und im Gletscherbereich über Eis. Vereinzelt sind Zwischenanstiege zu bewältigen. Danach besteht der überwiegende Teil der Strecke aus technisch anspruchsvollen Singletrails. Bei Alpe d’Huez gibt es Zuschauerbereiche. Unterhalb der Baumgrenze sind wieder Singletrails vorherrschend. Die Strecke führt hier teilweise durch Waldgebiete und ist oft eng und steil. Ziel ist der Ort Allemond, der auf einer Höhe von 700 m liegt.[2] Hugo Pigeon, der Sieger im Jahr 2023, bewältigte die 20 km lange Abfahrt über 2600 Höhenmeter in 39 min.[3] Die Streckenführung kann im Detail von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein.

Ablauf und Sicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regelwerk hat sich häufig geändert. Im Prinzip besteht die Veranstaltung aus drei Abschnitten. Der erste Tag ist freies Training. Der zweite Tag dient der Qualifikation. Auf einer Strecke, die im Jahr 2022 auf ca. ein Drittel verkürzt war, starteten nacheinander mehrere Gruppen von bis zu 150 Teilnehmern ebenfalls im Massenstart. Jeder der ins Ziel kam, war qualifiziert. Ihm wurde entsprechend seines Ergebnisses eine von vier Startgruppen zugeteilt. Nach dem Reglement von 2022 waren die jeweils 35 Besten in der ersten Startgruppe. Zusätzlich fand eine Gruppierung nach Alter statt. Am dritten und vierten Tag findet das eigentliche Rennen statt, wobei die höher Qualifizierten am vierten Tag an der Reihe waren. Begleitend finden auf verkürzten Strecken Veranstaltungen für Kinder ab 7 Jahren und für E-Bikes sowie ein Damenwettbewerb statt. Neben dem sportlichen Event wird von den Teilnehmern auch das Gruppenerlebnis mit vielen gleichgesinnten Teilnehmern aus zahlreichen Ländern der Welt gerühmt.[4]

Jeder Teilnehmer muss einen Integralhelm, Knieschutz und Handschuhe tragen. Ellenbogenschutz und Rückenschutz werden empfohlen. Jeder Teilnehmer ist für die Funktionsfähigkeit seines Fahrrads selbst verantwortlich. Der Besitz einer Krankenversicherung ist Pflicht, eine zusätzliche Versicherung für Sportverletzungen, die auch Hubschraubertransport einschließt, wird empfohlen. Entlang der Strecke sind Streckenwächter und Personen für medizinische Notfälle positioniert.[5] Bei der Streckenführung wird darauf geachtet, dass Abschnitte, die hohe Geschwindigkeiten ermöglichen, durch Schikanen entschärft werden. Auch wenn das Bild der herunterstürmenden Meute gefährlich aussieht, sind vereinzelte Knochenbrüche angeblich die bisher schlimmsten Verletzungen.[1] Neben Stürze zwingen auch technische Probleme am Fahrrad einzelne Teilnehmer zur vorzeitigen Aufgabe.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
1995 FrankreichFrankreich François Dola FrankreichFrankreich Pascal Yen Pon FrankreichFrankreich Guillaume Pallarès
1996 FrankreichFrankreich Fabrice Taillefer FrankreichFrankreich Pascal Yen Pon FrankreichFrankreich François Dola
1997 FrankreichFrankreich Fabrice Taillefer FrankreichFrankreich Lilian Sergent FrankreichFrankreich Olivier Guincêtre
1998 FrankreichFrankreich Samuel Peridy Schweiz Bruno Tschanz FrankreichFrankreich Olivier Guincêtre
1999 FrankreichFrankreich François Dola FrankreichFrankreich Samuel Peridy FrankreichFrankreich Lionel Sequéra
2000 FrankreichFrankreich Alexandre Balaud FrankreichFrankreich Olivier Guincêtre FrankreichFrankreich William Balaud
2001 Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich Alexandre Balaud FrankreichFrankreich Karim Amour
2002 Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich Alexandre Balaud FrankreichFrankreich Olivier Giordanengo
2003 Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich William Balaud FrankreichFrankreich Samuel Peridy
2004 Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich William Balaud FrankreichFrankreich Alexandre Balaud
2005 FrankreichFrankreich Jérôme Clementz FrankreichFrankreich Rémy Absalon FrankreichFrankreich Franck Parolin
2006 FrankreichFrankreich Nicolas Vouilloz Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich Mickaël Pascal
2007 Schweiz René Wildhaber SpanienSpanien Tomas Misser FrankreichFrankreich Gregory Doucende
2008 Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich Rémy Absalon FrankreichFrankreich Gregory Doucende
2009 FrankreichFrankreich Rémy Absalon Schweiz René Wildhaber FrankreichFrankreich Nicolas Vouilloz
2010 FrankreichFrankreich Jérôme Clementz FrankreichFrankreich Nicolas Vouilloz Neuseeland Sam Blenkinsop
2011 FrankreichFrankreich Rémy Absalon FrankreichFrankreich Jérôme Clementz FrankreichFrankreich René Wildhaber
2012 FrankreichFrankreich Rémy Absalon FrankreichFrankreich Nicholaus Lau EnglandEngland Dan Atherton
2013 FrankreichFrankreich Jérôme Clementz FrankreichFrankreich Rémy Absalon EnglandEngland Dan Atherton
2014 FrankreichFrankreich Pierre Charles Georges FrankreichFrankreich Thibaut Ruffin Neuseeland Reon Boe
2015 FrankreichFrankreich Rémy Absalon FrankreichFrankreichThomas Lapeyrie FrankreichFrankreich Yoann Barelli
2016 FrankreichFrankreich Rémy Absalon FrankreichFrankreich Damien Oton FrankreichFrankreich François Bailly-Maître
2017 FrankreichFrankreich Damien Oton FrankreichFrankreich François Bailly-Maître Belgien Martin Maes
2018 FrankreichFrankreich Damien Oton Portugal Jose Borges FrankreichFrankreich Nicolas Quere
2019 Portugal Jose Borges FrankreichFrankreich Kilian Bron FrankreichFrankreich Kevin Miquel
2020 storniert wegen COVID-19-Pandemie
2021 Schweiz Stefan Peter FrankreichFrankreich Kilian Bron FrankreichFrankreichAlexis Chenevier
2022 Schweiz Stefan Peter Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Liam Moynihan Belgien Olivier Bruwiere
2023 FrankreichFrankreich Hugo Pigeon FrankreichFrankreich Damien Oton Belgien Olivier Bruwiere

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offizielles Video des Veranstalters „Megavalanche 2022“

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Susan Greenwood: Is this the craziest mountain bike race in the world? In: The Guardian. 18. April 2014, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
  2. Strecke auf Komoot. Komoot, abgerufen am 13. Januar 2023.
  3. Megavalanche 2023 Ergebnistabelle. In: Timingzone. 3. Juli 2023, abgerufen am 13. Juli 2023.
  4. Nico Becker: Megavalanche 2022 – Erfahrungsbericht aus Alpe d'Huez. In: Bob Shop. 10. Juli 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  5. George Edwards: MEGAVALANCHE’S Regulation 2022. (PDF) In: Union Confederale Coordination. Abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).

Koordinaten: 45° 7′ 29″ N, 6° 7′ 40″ O