Melessen

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Melessen
Stadt Overath
Koordinaten: 50° 58′ N, 7° 16′ OKoordinaten: 50° 58′ 12″ N, 7° 15′ 36″ O
Höhe: 108 m ü. NN
Eingemeindung: 1975
Melessen (Overath)
Melessen (Overath)

Lage von Melessen in Overath

Melessen ist ein Ortsteil von Immekeppel in der Stadt Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kleine Ortsteil Melessen befindet sich an der Landesstraße 299 (die hier in die Landesstraße 284 übergeht) und der Kreuzung Sülztalstraße. Bei Melessen mündet der Lennefer Bach in die Sülz. Orte in der Nähe sind Ufer, Ober- und Unterbrombach, Obersteeg, Brodhausen, Bökerberg und Leffelsend.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname leitet sich von *Meleshusen ab und gehört damit zu der -hausen-Namensgruppe.[1] Alte Schriften belegen, dass Melessen im 16. Jahrhundert einem Robert zur Melehs gehörte, nach dem der Hof Melleshusen genannt wurde.[2]

Aus der Charte des Herzogthums Berg des Carl Friedrich von Wiebeking von 1789 geht hervor, dass der Ortsbereich zu dieser Zeit dem Oberkirchspiel Immekeppel (zugleich Honschaft Immekeppel) der Pfarre Gladbach im Obergericht Bensberg angehörte.[3]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1817 als Melissen verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1845 zeigt den Wohnplatz unter dem Namen Meliesen. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist der Ort auf Messtischblättern regelmäßig als Melessen verzeichnet.

1822 lebten acht Menschen im als Bauerngut kategorisierten und Mehlissen bezeichneten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[4] Für das Jahr 1830 werden für den als Mehlissen bezeichneten Ort neun Einwohner angegeben.[5] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Bauergüter kategorisierte und Melessen bezeichnete Ort besaß zu dieser Zeit drei Wohngebäude mit 21 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[6] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Melessen 1871 mit vier Wohnhäusern und 21 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Melessen vier Wohnhäuser mit 22 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ort vier Wohnhäuser mit 24 Einwohnern und gehört konfessioniell zum katholischen Kirchspiel Immekeppel.[9] 1905 werden fünf Wohnhäuser und 23 Einwohner angegeben.[10]

Aufgrund § 10 des Köln-Gesetzes wurden 1975 mehrere Bensberger Außenorte in die Gemeinde Overath umgemeindet, darunter auch der Bereich um Immekeppel mit Melessen.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Jörg Poettgen (Red.): Straßennamen erzählen Geschichte. Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Overath 2014, S. 43
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  11. Das Köln-Gesetz im Wortlaut. Abgerufen am 7. Juni 2016.