Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings, or skill in the learned languages, arts and sciences

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings, or skill in the learned languages, arts and sciences ist die erste Sammlung von Biografien von Schriftstellerinnen oder Förderinnen der Literatur im englischen Sprachraum, die 1752 durch den Biographen und Antiquar George Ballard zusammengestellt und veröffentlicht wurde.[1][2]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einzige Werk, das Ballard jemals publizieren sollte, war ihm in erster Linie durch Subskription von etlichen wohlhabenden und kulturfördernden Damen der gehobenen Gesellschaft ermöglicht worden, von denen einige auch ihn selbst in der Vergangenheit gefördert hatten und sich nun zu Anfang des Werkes aufgelistet fanden. Dabei widmete er selbst den großvolumigen Band Mrs. Talbot aus Kineton, der Frau eines anglikanischen Klerikers, die ihn schon früh gefördert hatte, und Mary Delany. Die Biographien listete er chronologisch auf, wobei sich in einigen Abschnitten auch auszugsweise Lebensbeschreibungen zusätzlicher Personen finden lassen. In seinem Vorwort bedauerte es Ballard ausdrücklich, dass er nicht mehr Lebensbilder hätte einfangen können, aber manchmal hätten die ihm zur Verfügung stehenden Quellen einfach nicht ausgereicht. So hätte er beispielsweise auf Lady Mary Wroth in Ermangelung von biographischen Daten verzichten müssen.[3]

Ermöglicht wurde ihm seine Arbeit auch durch die weiteren Materialsammlungen der Elementarschullehrerin Sarah Chapone und durch die Notizbucheinträge seiner einstigen Entdeckerin, der Lehrerin für das Angelsächsische, Elizabeth Elstob.

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • George Ballard: Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings or skill in the learned languages, arts and sciences. Printed by W. Jackson, for the author, Oxford 1752. Digitalisat
  • Ruth Perry (Hrsg.): George Ballard – Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings or skill in the learned languages, arts and sciences. Wayne State University Press, Detroit 1985.

Behandelte Biographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

George Ballard: Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings or skill in the learned languages, arts and sciences. 1752

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruth Perry stellte die Theorie auf, dass sich Ballard stark mit den von ihm dargestellten weiblichen Persönlichkeiten identifiziert habe, weil er wegen seiner einfachen Herkunft ebenso gesellschaftliche Restriktionen erfahren hatte wie jene von ihm geschilderten Frauen wegen ihres Geschlechts. Somit hob er deren geistige Errungenschaften hervor, wo auch immer er sie fand.[4] Außerdem entwickelte Ballard nach Meinung Margaret Ezells aufgrund seiner Erfahrung als Objekt der Patronage durch wohlwollende Gentlemen und Gentlewomen der Oberschicht – ein Wahrnehmungsmodell der literarischen Erziehung, dem zufolge die Ausbildung und Autorenschaft ein zu verfolgendes der Ober- und Mittelklasse sei, entworfen zum Wohl des Schriftstellers und seines ihn umgebenden Zirkels, nicht aber gedacht für die Allgemeinheit oder gar die niederen Gesellschaftsschichten. Darüber hinaus seien letztlich die Tugend und Bescheidenheit ausschlaggebend für den Erfolg von Schriftstellerinnen.[5][6]

Auch wenn das Gesamtwerk mehr aus Exzerpten als aus Transkriptionen bestand, war diese Biographiesammlung zu den 64 dargestellten Frauen, denen jeweils eine annotierte biographische Zusammenfassung voranging, von immensem Einfluss vom 18. bis gar ins 20. Jahrhundert: Horace Walpoles A Catalogue of the Royal and Noble Authors of England, Scotland and Ireland (1806), Jane Williams The Literary Women of England (1861), Myra Reynolds The Learned Lady in England (1920) und Doris Stentons The Englisch Women in History (1957) wussten alle, was sie Ballards Memoirs zu verdanken hatten.[7][8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patricia Demers: Women’s Writing in English: Early Modern England. University of Toronto Press, Toronto 2005, S. 8.
  2. Alison Booth: How to make it as a woman : collective biographical history from Victoria to the present. University of Chicago Press, Chicago u. a. 2004, S. 349.
  3. Josephine A. Roberts (Hrsg.): The Poems of Lady Mary Wroth. Louisiana State University Press, Baton Rouge 1985, S. 3.
  4. Ruth Perry: George Ballard’s Biographies of Learned Ladies. In: Biography in the Eighteenth Century. Hrsg. von J. D. Browning, Garland, New York 1980, S. 90.
  5. Margaret Ezell: Writing Women’s Literary History. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1993, S. 87.
  6. Vgl. Linda Zionkowski: Men’s Work: Gender, Class, and the Professionalization of Poetry, 1660–1784. Palgrave, New York 2001, S. 250.
  7. Vgl. Patricia Demers: Women’s Writing in English: Early Modern England. University of Toronto Press, Toronto 2005, S. 8.
  8. Auch Basis für Helga Schwalm: Das eigene und das fremde Leben: biographische Identitätsentwürfe in der englischen Literatur des 18. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, S. 388.