Michael Baumann (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Abbildung Michael Baumann
Michael Baumann

Michael Baumann (* 2. Dezember 1962 in Westerstede) ist ein deutscher Humanmediziner mit dem Schwerpunkt Radioonkologie. Seit 2016 ist er Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg.[1] Darüber hinaus ist er Sprecher des Deutschen Krebskonsortiums DKTK und Ko-Vorsitzender des Strategiekreises der Nationalen Dekade gegen Krebs[2].

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der translationalen Radioonkologie und Strahlenbiologie sowie in der Behandlung von intrathorakalen und Kopf-Hals-Tumoren. Er erforscht die individualisierte Strahlentherapie, bei der die Bestrahlung durch die Bestimmung strahlenspezifischer Biomarker für den jeweiligen Patienten angepasst werden kann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Medizinstudium an der Universität Hamburg promovierte Michael Baumann 1988 am Institut für Radiobiologie zum Doktor der Medizin. Danach war er als Postdoc im Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical School in Boston tätig. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Strahlentherapie habilitierte er sich 1994 an der Universität Hamburg. 1995 wechselte er zunächst als Leiter der experimentellen Radioonkologie an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden. Seit 2001 ist Michael Baumann Professor für Radioonkologie an der Technischen Universität Dresden. Während seiner Zeit als Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus sowie als Direktor am Institut für Radioonkologie des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und des OncoRay-Zentrums baute er die radioonkologische Forschung am Standort Dresden maßgeblich mit auf. Zudem war er Gründungsdirektor des Universitäts KrebsCentrums Dresden sowie Sprecher des Standorts Dresden des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT). 2004 wurde Michael Baumann zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt.[3] Er war Präsident der Europäischen Gesellschaft für Radioonkologie (ESTRO), der Europäischen Krebsgesellschaft (ECCO) und der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehrendoktorwürde der Universität Aarhus (2022)[5]
  • Janeway Gold Medal der American Radium Society (2018)[6]
  • Deutscher Krebspreis (2018)[7]
  • Gilbert H. Fletcher Medaille in Gold (2017)[8]
  • Frank Ellis Medaille (2017)
  • Röntgenplakette der Stadt Remscheid (2016)
  • The ESTRO-ICTR/PHE 2014 Lecture Award der European Society for Radiotherapy and Oncology (2014)
  • Clinical Research Award der European Cancer Organisation (ECCO) (2013)
  • G.H. Fletcher Medal des MD Anderson Cancer Center (2012)
  • Regaud Goldmedaille der Europäischen Gesellschaft für Radioonkologie (ESTRO) (2012)
  • Michael Fry Award der amerikanischen Strahlenforschungsgesellschaft (2002)
  • Breur Medal der ESTRO (2002)
  • Gerhard-Hess-Förderpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (1997)

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumann veröffentlichte mehr als 350 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften. Er ist Chefredakteur der international führenden Fachzeitschrift für Radioonkologie, Radiotherapy & Oncology.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Michael Baumann wird Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums. Abgerufen am 11. April 2019.
  2. ↑ Professor Michael Baumann, DKFZ – Ko-Vorsitzender Strategiekreis. Abgerufen am 11. April 2019.
  3. ↑ Mitgliedseintrag von Michael Baumann (mit Bild und Curriculum Vitae) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. Mai 2022.
  4. ↑ Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. Abgerufen am 11. April 2019.
  5. ↑ Sibylle Kohlstädt: Ehrendoktorwürde für Michael Baumann. Deutsches Krebsforschungszentrum, Pressemitteilung vom 26. August 2022 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 26. August 2022.
  6. ↑ Hohe wissenschaftliche Auszeichnung für Michael Baumann. Abgerufen am 11. April 2019.
  7. ↑ Deutscher Krebspreis für Michael Baumann. Abgerufen am 11. April 2019.
  8. ↑ Goldmedaille der Gilbert H. Fletcher Society für Prof. Michael Baumann. Abgerufen am 11. April 2019.
  9. ↑ Dresdner Krebsspezialist Michael Baumann wird Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums. Abgerufen am 11. April 2019.
Personendaten
NAME Baumann, Michael
KURZBESCHREIBUNG deutscher Humanmediziner
GEBURTSDATUM 2. Dezember 1962
GEBURTSORT Westerstede
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Michael_Baumann_(Mediziner)&oldid=235078262“