Michael Weingarten (Glockengießer)

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Michael Weingarten (* 1670; † 12. Februar 1730 in Lauingen) war ein deutscher Glockengießer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Weingarten stammte aus Schlesien. Spätestens ab 1695 lebte er in Kempten; aus diesem Jahr stammt ein Dokument, in dem er als „juvenis, artis Fusoriae peritus; ex Silesia“ bezeichnet wird.[1]

Er arbeitete in Kempten zum Teil in Gießergemeinschaft mit Johannes Schirmeister (* um 1655; † 1735) zusammen. Aus dieser Koproduktion gingen etwa die Glocken im Kloster Weißenau (Ravensburg), die 1699 gegossen wurden,[2] hervor, ebenso mindestens eine Glocke aus demselben Jahr für die Pfarrkirche St. Pankratius in Wiggensbach.[3]

Eine der Gießerinschriften, die Michael Weingarten als einzigen Urheber einer Glocke nennen, befindet sich auf der Glocke der Dreifaltigkeitskapelle in Tiefenberg.[4]

Weingarten war der einzige Glockengießermeister, der je im Kemptener Stift ansässig war.[5]

Vermutlich 1713 gründete er in Lauingen eine Glockengießerei. Diese wurde später als Glockengießerei Georg Wolfart bekannt; sie befand sich in der Herzog-Georg-Straße 38 in Lauingen.[1]

Michael Weingarten hatte mindestens drei Kinder. Sein Enkelsohn Anton Weingart(h)en (* 18. Februar 1744; † 1. Juni 1798) wurde ebenfalls Glockengießer.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Historischer Verein für Schwaben: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben. Seitz, 1988, S. 166– (google.de).
  2. Sigrid Thurm: Württemberg und Hohenzolleprn. Deutscher Kunstverlag, 1959, S. 462 u. ö. (google.de).
  3. Pfarrkirche St. Pankratius in Wiggensbach, auf www.wiggensbach.de
  4. Hans Bader, Ofterschwang. Pfarrkirche und Kapellen, Horb 1998, ISBN 3-89570-409-1, S. 65
  5. Volker Dotterweich, Kempten (Germany): Geschichte der Stadt Kempten: im Auftrag der Stadt Kempten (Allgäu). Dannheimer, 1989, ISBN 978-3-88881-011-4, S. 305 (google.de).
  6. Günther Grundmann: Deutscher Glockenatlas. Deutscher Kunstverlag, 1959, S. 110 (google.de).