Michel Pierre Antoine Laurent Agar de Mosbourg

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Michel Pierre Antoine Laurent Agar, comte de Mosbourg (* 19. November 1824 in Paris; † 16. Mai 1892 ebenda) war ein französischer Diplomat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laurent Agar de Mosbourg war einziger Sohn des französischen Staatsbeamten Jean Antoine Michel Agar, des ehemaligen Finanz- und Außenministers des Großherzogtums Berg und Finanzministers des Königreichs Neapel, aus dessen zweiter Ehe mit Alexandrine Andrée Janet (ca. 1795–1874). Den erblichen Titel eines bergischen Comte de Mosbourg (Graf von Mosbourg, abgeleitet von Schloss Morsbroich), den der Vater 1807 nach der Eheschließung mit Großherzog Joachim Murats Großnichte Alexandrine Andrieu (1791–1811) verliehen bekommen hatte, bestätigten sowohl der preußische König Friedrich Wilhelm III. als auch Ludwig XVIII. von Frankreich (11. Mai 1816).

Agar de Mosbourg beschritt eine diplomatische Laufbahn. 1849 wurde er Sekretär der französischen Gesandtschaft in Sankt Petersburg.[1] Von 1856 bis 1867 diente er als Erster Sekretär der französischen Botschaft in Wien.[2] Von 1867 bis 1870 war er im Range eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers[3] Chef der französischen Mission zu Karlsruhe im Großherzogtum Baden,[4] anschließend bis 1871 französischer Botschafter in Österreich. Für seine diplomatischen Dienste wurde er 1857 als Ritter in die Ehrenlegion aufgenommen und dort 1863 zum Offizier sowie 1871 zum Kommandeur befördert.[5]

Bekannt war Agar de Mosbourg für seine Bibliophilie. Seltene und wertvolle Bücher, die er vor allem im Hôtel Drouot erwarb, sammelte er und forschte in ihnen.[6][7] Auch als Gründer einer freien Schule für Mädchen (École de Saint Laurent) machte er sich einen Namen. Unverheiratet verstarb er im Alter von 67 Jahren als letzter Comte de Mosbourg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Agar de Mercuez de Mosbourg. In: Albert Révérend: Armorial du premier empire: titres, majorats et armoiries. Paris 1894, Band 1, S. 4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Les origenes diplomatiques de la guerre de 1870–1871. G. Ficker, Imprimerie nationale, Paris 1910, Band 2, S. 377
  2. Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte. Duncker & Humblot, Berlin 2008, ISBN 978-3-42812-715-3, Band 36, S. 324, Fußnote 1
  3. Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden 1869. Karlsruhe, S. 138 (Google Books)
  4. Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963. Auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer. Saur, München 2001, ISBN 3-598-11431-1, S. 187 (Google Books)
  5. C.te de Mosbourg, Personaldossier der Ehrenlegion im Portal www2.culture.gouv.fr, abgerufen am 20. August 2020
  6. Catalogue de bons livres anciens et modernes, bien conditionnés, provenant de la bibliothèque de feu M. le comte de Mosbourg. Ch. Porquet, Paris 1892
  7. Catalogue des livres rares et précieux, manuscrits et imprimés, provenant de la bibliothèque de feu M. le comte de Mosbourg. Ch. Porquet, Paris 1893