Microphis

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Microphis

Microphis cunculus, die Typusart der Gattung

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Seenadelartige (Syngnathiformes)
Familie: Seenadeln (Syngnathidae)
Unterfamilie: Nerophinae
Gattung: Microphis
Wissenschaftlicher Name
Microphis
Kaup, 1853

Microphis ist eine Gattung der Fische aus der Familie der Seenadeln (Syngnathidae), die im gesamten indopazifischen Raum und mit lediglich zwei Arten auch in der atlantischen Region vorkommt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Microphis-Arten werden 7 bis knapp über 20 cm lang und besitzen einen sehr langgezogenen, dünnen Körper. Ihre Schnauzen sind lang, der Schwanz kurz. Wie alle Seenadeln sind Microphis-Arten durch ringförmig angeordnete Knochenplatten gepanzert. 39 bis 55 Ringe bilden den Rumpfpanzer, 15 bis 22 den Panzer um den Schwanzflossenstiel. Im Unterschied zu vielen anderen Seenadeln besitzt Microphis eine kleine Afterflosse, die normalerweise von vier Flossenstrahlen gestützt wird. Bei der kleinen Schwanzflosse sind es neun Flossenstrahlen. Die lange Brutzone der Männchen liegt unter dem Rumpf, beginnt am ersten bis dritten Knochenring, erstreckt sich über den gesamten Rumpf bis zum Anus und wird von gut entwickelten Knochenplatten geschützt.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Microphis-Arten leben vor allem in Süßgewässern, in küstennahen Strömen, Flüssen und Seen oder im Brackwasser mit geringer Salinität. Während der Regenzeit werden vor allem Jungfische über weite Gebiete verbreitet. Sie ernähren sich von Zooplankton, kleinen Krebstieren und Fischlarven. Wie bei allen Seenadeln werden die Eier bei der Paarung vom Männchen übernommen und anschließend offen an der Rumpfunterseite getragen, bis die Jungen schlüpfen.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diagnose der fast 30 Arten beruht vor allem auf der Untersuchung konservierter Exemplare. Da es unwahrscheinlich ist, dass beispielsweise eine Art aus dem Westpazifik mit einer aus dem Westindik identisch ist, kann es in Zukunft zu weiteren Artbeschreibungen kommen. Je nach Ausprägung der Körperkanten wurden fünf Untergattungen beschrieben, die hier aber nicht angegeben werden. Die in Süßgewässern vorkommenden Seenadelgattungen Doryichthys, Lophocampus und Oostethus wurden 2023 mit Microphis synonymisiert.[1]

Microphis argulus
Microphis boaja
Microphis brachyurus
Microphis leiaspis
Microphis martensii
Microphis retzii

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudie H. Kuiter: Seepferdchen: Seenadeln, Fetzenfische und ihre Verwandten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3244-3.
  • Melanie L. J. Stiassny, Guy G. Teugels, Carl D. Hopkins: The Fresh and Brackish Water Fishes of Lower Guinea, West-Central Africa. Band 2. Muséum national d’histoire naturelle / Musée royal de l’Afrique Centrale, Paris / Tervuren 2007, ISBN 978-90-74752-21-3 (PDF; 11,3 MB).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vincent Haÿ, Marion I Mennesson, Clara Lord, Philippe Keith: Why several when one can unite them all? Integrative taxonomic revision of Indo-Pacific freshwater pipefish (Nerophinae). Zoological Journal of the Linnean Society, zlad007, doi: 10.1093/zoolinnean/zlad007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Microphis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien