Mikrodontie

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Klassifikation nach ICD-10
K00.2 Abnormitäten in Größe und Form der Zähne Dens
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Mikrodontie (aus altgriechisch μικρός mikros, deutsch ‚klein‘ und altgriechisch ὀδούς odous, deutsch ‚Zahn‘) ist eine seltene Veränderung, bei der einer, mehrere oder alle Zähne im Verhältnis zum Kiefer kleiner als normal sind.[1]

Ein zu kleiner Zahn kann auch abnormal geformt sein.[2]

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je nach Anzahl der veränderten Zähne ist folgende Einteilung sinnvoll:[2]

  • Echte generalisierte Mikrodontie: Bei dieser Form sind alle Zähne abnormal klein. Sie tritt sehr selten bei einem Wachstumshormonmangel auf.
  • Relative generalisierte Mikrodontie (Pseudomikrodontie): Hier sind die Zähne normal ausgebildet, aber der Kiefer ist zu groß.
  • Fokale Mikrodontie: Bei der herdförmigen Form ist einer oder einzelne Zähne zu klein. Dies ist die häufigste Form und mit einer Hypodontie assoziiert.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häufigkeit wird mit weniger als 1 % der Milchzähne und etwa 2,5 % der bleibenden Zähne angegeben. Am Häufigsten sind die oberen äußeren Schneidezähne und Weisheitszähne betroffen. Das weibliche Geschlecht ist häufiger betroffen.[3]

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ursache bzw. möglicher Auslöser kommt eine Reihe von Faktoren infrage:[3]

Im Rahmen von Syndromen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen zahlreicher Syndrome kann eine Mikrodontie auftreten:[4][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Dentition im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  2. a b S. Poulsen, G. Koch: Pediatric dentistry. A clinical approach. 2. Auflage. Wiley-Blackwell, 2013, ISBN 978-1-118-68719-2, S. 191 (englisch).
  3. a b G. Laskaris: Color Atlas of Oral Diseases in Children and Adolescents. 2. Auflage. 2011, ISBN 978-3-13-160471-2, S. 2 (englisch).
  4. Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  5. Enzyklopädie Dermatologie
  6. Dentindysplasie, atypische, durch SMOC2-Mangel. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  7. Kleinwuchs, mikrozephaler osteodysplastischer primordialer, Typ II. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  8. Schwerhörigkeit mit Labyrinthaplasie – Mikrotie – Mikrodontie. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).