Mira Fuchrer

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Mira Fuchrer
Mordechaj Anielewicz

Mira Fuchrer (* 1920 in Warschau; † 8. Mai 1943 ebenda) war eine polnisch-jüdische Widerstandskämpferin im Warschauer Ghetto und Mitglied der Jüdischen Kampforganisation (polnisch: Żydowska Organizacja Bojowa, kurz ŻOB). Sie nahm aktiv am Aufstand im Warschauer Ghetto während des Zweiten Weltkriegs teil.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mira Fuchrer wurde in Warschau geboren. Sie war in der jüdischen Jugendorganisation Hashomer Hatzair tätig. Wahrscheinlich lernte sie dort Mordechaj Anielewicz kennen. Die beiden wurden ein Paar. Im September 1939 ging Fuchrer mit Anielewicz nach Vilnius. Sie kehrten im Jahre 1940 nach Warschau zurück. Im November gerieten sie beide ins Warschauer Ghetto.

Dort arbeitete Mira Fuchrer zusammen mit ihren Freundinnen Towa Frenkel und Rachela Zylberberg in einer kleinen Schneiderei. 1942 ging sie in andere Ghettos als Meldegängerin.[1]

Während des Aufstandes im Warschauer Ghetto kämpfte sie im sogenannten zentralen Ghetto. Am 8. Mai 1943 war sie zusammen mit Mordechaj Anielewicz und einer Gruppe von 120 Aufständischen im Bunker in der ulica Miła 18. Als der Bunker entdeckt und von den Deutschen angegriffen wurde, wollten die Widerstandskämpfer nicht kapitulieren. Auf Aufruf Arie Wilners begingen die meisten von ihnen Suizid oder aber starben durch Gas, das die Deutschen in den Bunker leiteten.[2]

Der später zugeschüttete Bunker ist gleichzeitig ein Massengrab, weil auch nach 1945 keine Exhumierungen in der ul. Miła 18 durchgeführt wurden.

Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name von Mira Fuchrer befindet sich auf dem Gedenkobelisk, der 2006 am Fuße des Anielewicz-Hügels aufgestellt wurde, zusammen mit den Namen von 50 anderen Aufständischen, deren Identität festgestellt wurde. Auch ihre Freundinnen Towa Frenkel und Rachela Zylberberg sind hier genannt.

Die Namen von Mira Fuchrer, Mordechaj Anielewicz und anderen jüdischen Aufständischen, die im Bunker in der ulica Miła 18 ums Leben kamen (auf dem Obelisk am Fuße des Anielewicz-Hügels).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anka Grupińska: Ciągle po kole. Rozmowy z żołnierzami getta warszawskiego. Wydawnictwo Twój Styl, Warschau 2000, ISBN 83-7163-187-1, S. 381.
  • Cywia Lubetkin: Zagłada i powstanie. Książka i Wiedza, Warschau 1999, ISBN 83-05-13041-X, S. 172.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mira Fuchrer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anka Grupińska: Odczytanie listy. Opowieści o powstańcach żydowskich. 1. Auflage. Wydawn. Literackie, Krakau 2003, ISBN 83-08-03314-8.
  2. Jacek Leociak, Paweł E. Weszpiński, Stowarzyszenie Centrum Badań nad Zagładą Żydów: Getto warszawskie. Przewodnik po nieistniejącym mieście. Wydanie drugie, zmienione, poprawione i rozszerzone Auflage. Warschau 2013, ISBN 978-83-63444-27-3.