Maorigrasmücken

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Maorigrasmücken

Weißköpfchen (Mohoua albicilla)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Teilordnung: Corvides
Familie: Mohouidae
Gattung: Maorigrasmücken
Wissenschaftlicher Name der Familie
Mohouidae
Mathews, 1946
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Mohoua
Lesson, 1837
Gelbköpfchen (Mohoua ochrocephala)

Die Maorigrasmücken (Mohoua) sind eine Gattung der Singvögel. Seit 2013 wird die Gattung in die neue monotypische[1] Familie Mohouidae[2] gestellt. Zuvor war die Gattung den Pachycephalidae zugeordnet worden.

Die Gattung umfasst lediglich drei Arten, deren Verbreitungsgebiet auf Neuseeland begrenzt ist.[3] Der Begriff »Mohoua« (auch Mohua, Mohuahua oder Momohua) bedeutet in der Sprache der Māori »Gelbkopf«, da der Gattungsname ursprünglich für das Gelbköpfchen eingeführt wurde.[4] Dies ist die Art, die von der IUCN als gefährdet (endangered) eingestuft wird.[5] Hauptursache für seinen Bestandsrückgang ist das Verschwinden von Wäldern und die Einführung von Arten wie Hirsche und Possums, die die Zusammensetzung der Waldflora veränderten.[6] Die beiden anderen Arten gelten als ungefährdet (least concern).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maorigrasmücken sind Vögel mit einem im Vergleich zur Körpergröße großen und kräftigen Kopf. Sie erreichen eine Körperlänge von 13 bis 15 Zentimeter, wobei das Braunköpfchen mit 13 Zentimetern die kleinste Art ist.[7] Gelbköpfchen und Weißköpfchen haben eine gleiche Körpergröße, das Gelbköpfchen ist jedoch 10 bis 15 Gramm schwerer.[8] Die Flügel sind gerundet. Alle drei Arten zeigen einen mehr oder weniger ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Das Männchen ist grundsätzlich etwas größer als das Weibchen. Es gibt außerdem Unterschiede im Gefieder.[9] Alle drei Arten sind gesellige Vögel, wobei dieses Verhaltensmerkmal außerhalb der Brutzeit ausgeprägter ist. Sie suchen grundsätzlich in kleinen Trupps nach Nahrung und sind gelegentlich auch mit anderen Vogelarten vergesellschaftet.[10] Bei allen drei Arten wurde kooperatives Brüten beobachtet und bei zwei Arten, nämlich dem Weißköpfchen und dem Gelbköpfchen, kommt dies sogar regelmäßig vor.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden die folgenden drei Arten unterschieden:

Brutparasitismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die drei Mohoua-Arten sind die einzigen Wirtsvögel des Langschwanzkoels.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelbköpfchen ist auf der Rückseite des 100-Neuseeland-Dollar-Scheines abgebildet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zachary Aidala, Nicola Chong, Michael G. Anderson, Luis Ortiz-Catedral, Ian G. Jamieson, James V. Briskie, Phillip Cassey, Brian J. Gill & Mark E. Hauber: Phylogenetic relationships of the genus Mohoua, endemic hosts of New Zealand’s obligate brood parasitic Long-tailed Cuckoo (Eudynamys taitensis). In: Journal of Ornithology. Band 154, Nr. 4, 2013, S. 1127–1133, doi:10.1007/s10336-013-0978-8.
  • P. J. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 6, Pardalotes to shrike-thrushes, Oxford University Press, Oxford 1993, ISBN 0-19-553069-1.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • René Primevère Lesson: Voyage autour du monde exécuté par Ordre du Roi, sur la Corvette de Sa Majesté, La Coquille pendant les années 1822, 1823, 1824 et 1825. Band 1, Nr. 2. Arthus-Bertrand, Paris 1830 (online [abgerufen am 6. Dezember 2013]).

Einzelbelege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Gill, David Donsker: IOC World Bird List v 3.5 (Online)
  2. Zachary Aidala et al.: Phylogenetic relationships of the genus Mohoua, endemic hosts of New Zealand’s obligate brood parasitic Long-tailed Cuckoo (Eudynamys taitensis). In: Journal of Ornithology. 154.4, 2013, S. 1127–1133. (Online)
  3. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 6, S. 1021.
  4. James A. Jobling, S. 258.
  5. Handbook of the Birds of the World zum Gelbköpfchen aufgerufen am 5. Juni 2017.
  6. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 2, S. 1033.
  7. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 6, S. 1041.
  8. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 6, S. 1032.
  9. Barrie Heather and Hugh Robertson, The Field Guide to the Birds of New Zealand (revised edition), Viking, 2005.
  10. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 6, S. 1022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mohoua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien