Mok-Bang

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Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 먹방
Revidierte Romanisierung: Meokbang
McCune-Reischauer: Mŏkpang
Beispielvideo von Yumdaeng mit gebackenen Süßkartoffeln (koreanisch, 2016)

Mok-Bang (auch Muk-Bang, Meokbang; Kunstwort aus mokda für „essen“ und bangsong für „Senden“[1]) ist ein Internet-Video-Trend aus Südkorea.[2] Dabei verzehren Menschen übergroße Portionen an Essen und filmen sich dabei.[2] Es kommt auch vor, dass kleinere Portionen zubereitet und gegessen werden.[3] Bei der südkoreanischen Video-Streaming-Plattform Afreeca.tv werden diese Filme im Live-Streaming gezeigt. Die Streams laufen meist für eine halbe bis zu zwei Stunden.[3] Mok-Bang entwickelte sich zu einem weltweiten Trend.[3] Die Videoersteller nennen sich BJ, kurz für Broadcast Jockey.[1] Finanziert werden diese über Zuschauerspenden, Werbung und Produktplatzierung.

Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort Mok-Bang ist eine Wortkreuzung aus den koreanischen Begriffen für „essen“ (먹다; meokda) und „übertragen“ (방송; bangsong).[4][5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mok-Bang-Trend begann 2009 auf AfreecaTV.[6]

Gründe für die Beliebtheit von Mok-Bangs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kim-Hae Jin, Doktorand der Chosun University in Südkorea, ist der Meinung, dass der Zuschauer durch den Broadcast Jockey indirekt sein eigenes Verlangen nach Essen stillen kann. Die BJs interagieren auch mit ihren Zuschauern, indem sie auf Kommentare und Gespräche eingehen und reagieren.

Jeff Yang argumentiert in einem Interview mit Quartz, dass Mok-Bangs ihren Ursprung in der Einsamkeit lediger Südkoreaner hätten. Darüber hinaus ist das Verzehren von Speisen in Südkorea enorm mit einer sozialen Komponente verknüpft.[7]

ASMR-Video mit Mok-Bang und gesprochener Sprache

Nicht zuletzt haben Mok-Bangs nun auch eine Nische in der ASMR-Sparte des Internets gefunden, wo sie mit einem sehr nahe am Mund angebrachten Mikrofon ihre Schlürf- und Kaugeräusche stark betonen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ralf Bei der Kellen: "Social Eating" in Süd-Korea: Essen vor der Kamera. In: Deutschlandradio Kultur. 13. Juli 2016, abgerufen am 25. Februar 2017.
  2. a b Kang Seung-woo: 'Meokbang' bittersweet craze in Korea. In: The Korea Times. 17. Februar 2017, abgerufen am 24. Februar 2017 (englisch).
  3. a b c Park Ji-won: 'Meokbang' emerges as new way to relieve stress. In: The Korea Times. 17. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017 (englisch).
  4. The Korea Herald: 우리는 왜 '먹방'과의 사랑에 빠진 걸까? 26. April 2013 (koreaherald.com [abgerufen am 5. Juli 2018]).
  5. Meok-Bang Trend In South Korea Turns Binge Eating Into Spectator Sport. 18. Dezember 2013, abgerufen am 5. Juli 2018 (englisch).
  6. 우리나라 최초의 '먹방'을 아세요? In: 한국일보. 13. Mai 2015 (hankookilbo.com [abgerufen am 5. Juli 2018]).
  7. Why some Koreans make $10,000 a month to eat on camera. In: Quartz. (qz.com [abgerufen am 5. Juli 2018]).