Molybdäncarbid

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Allgemeines
Name Molybdäncarbid
Andere Namen

Dimolybdäncarbid

Summenformel Mo2C
Kurzbeschreibung

grauschwarzer[1][2] Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12069-89-5
EG-Nummer 235-115-7
ECHA-InfoCard 100.031.911
PubChem 159430
Wikidata Q4214559
Eigenschaften
Molare Masse 203,91 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

8,9 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

2687 °C[3]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Molybdäncarbid (genauer Dimolybdäncarbid) ist eine intermetallische Verbindung des Molybdäns aus der Gruppe der Carbide. Neben Dimolybdäncarbid sind im Molybdän-Kohlenstoff-System noch weitere Phasen wie Monomolybdäncarbid (MoC) bekannt.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdäncarbid kann durch Reaktion von Ammoniummolybdat mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid bei einer Temperatur zwischen 550 °C und 600 °C gewonnen werden.[4] Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Molybdän(VI)-oxid mit Ruß bei 1350 bis 1800 °C im Kohlerohrkurzschlussofen unter Wasserstoffatmosphäre.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdäncarbid ist ein brennbarer grauschwarzer geruchloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Die Verbindung kommt in verschiedenen kristallinen Formen vor, wobei als häufigste die α- und β-Modifikation auftreten. Letztere Phase ist bei niedrigen Temperaturen stabil und kommt in Stählen vor. Sie hat eine dicht gepackte hexagonale Kristallstruktur, bei der sich die Kohlenstoffatome in der einen Hälfte der verfügbaren Oktaederlücken befinden.[6][1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdäncarbid wird als Hartmetallschneidstoff verwendet, wobei sein Einsatz durch die geringe Härte im Wesentlichen auf TiC-Mo2C-Ni-Schneidstoffe begrenzt ist.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hugh O. Pierson: Handbook of Refractory Carbides & Nitrides: Properties, Characteristics ... William Andrew, 1996, S. 111 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Properties of the Elements and Inorganic Compounds, S. 4-76.
  3. a b c d e f Eintrag zu Molybdäncarbid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. September 2014. (JavaScript erforderlich)
  4. Patent DE0001310300: Verfahren zur Herstellung von Molybdäncarbid. Veröffentlicht am 26. Januar 2006, Erfinder: Khan, Mohamed H.; Taube, Joel A.
  5. a b Martin Bertau, Armin Müller, Peter Fröhlich, Michael Katzberg, Karl Heinz Büchel, Hans-Heinrich Moretto, Dietmar Werner: Industrielle Anorganische Chemie. John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-3-527-64959-4, S. 614 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. molybdenum.com.cn: Molybdäncarbid in Anlassmartensit