Momtaz Begum (Sängerin)

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Momtaz Begum
Momtaz Begum 2017.

Momtaz Begum (bengalisch মমতাজ বেগম, geb. 5. Mai 1974, Joymontop im Singair Upazila)[1] ist eine Volkssängerin und Mitglied der Jatiya Sangsad in Bangladesch für den Wahlkreis Manikganj-2 seit 2014. Sie hatte einen Reserved Women’s Seat-21 von 2009–2013.[2][3] Sie gilt als „The Music Queen“,[4][5][6] Sie hat etwa 700 Alben eingespielt.[7] Unter anderem die Alben Return Ticket, Ashol Boithoki, Murshider Talim und Ronger Bazar.[8]

Begum hat drei Mal den Bangladesh National Film Award for Best Female Playback Singer gewonnen für die Filme Nekabborer Mohaproyan (2014), Swatta (2017) und Maya: The Lost Mother (2019).[9][10][11] Im Jahr 2021 erhielt sie in einem umstrittenen Prozess[12][13] die Ehrendoktorwürde der Global Human Peace University in Tamil Nadu, Indien.[14]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begum wurde am 5. Mai 1974 im Dorf Joymontop im Singair Upazila, im Distrikt Manikganj. Die Eltern waren Uzala Begum und Modhu Boyati, ein Baul-Sänger.[15] Sie verbrachte viel Zeit in ihrer Kindheit beim lernen von Musik von ihrem Vater.[16] Sie nahm auch Unterricht bei Razzak Dewan und Abdur Rashid Sorkar.[7]

Schon als Kind begleitete Begum ihren Vater, zuerst als Zuhörerin und bald darauf als Mitsänger. Die dargebotenen Lieder lassen sich den Stilen Marfati, Boithoki und Murshidi, dem Genre mystischer Lieder zugeordnet werden.[17]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst wurden Begums Alben vollständig von ihr selbst finanziert. Nachdem diese populär wurden, wurde sie von Produzenten engagiert, um weitere Aufnahmen zu machen, obwohl ihre Bezahlung normalerweise eine sehr niedrige Pauschalgebühr war und der Vertrag vorsah, dass diese zurückgezahlt werden musste, wenn sich diese nicht gut verkauften. Allerdings waren ihre Alben in der Regel fast sofort ausverkauft und innerhalb kürzester Zeit war sie sehr beschäftigt; sie nahm oft zwei Songs pro Tag auf. In einem Interview mit der bangladeschischen Tageszeitung „Daily Star“ erklärte sie: „Früher bekam ich die Texte und die Musikstücke erst Minuten vorher durchgereicht und es gab kaum Zeit für die Proben und ich musste alles am Stück aufnehmen.“[18]

Begum wurde 2008, 2014 und 2018 für den Wahlkreis Manikganj-2 als Parlamentsabgeordnete gewählt.[19] Allerdings verlor sie 2024 die Wahlen zur Nationalversammlung im selben Wahlkreis.[20] Sie lebt in Mohakhali DOHS, Dhaka.[21]

Wohltätigkeitsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begum richtete mit Unterstützung von ORBIS International in ihrem Heimatdorf Joymontop das „Momtaz Eye Hospital“ mit 50 Betten ein. Das Krankenhaus wurde zum Gedenken an ihren Vater Modhu Boyati gegründet, der sein Augenlicht verlor, da er sich aus Armut eine Kataraktoperation nicht leisten konnte.[22]

Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertragsbruch und Betrugsvorwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Indien wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten vier Haftbefehle gegen Begum wegen Vertragsbruchs und Betrugsvorwürfen erlassen. Im Dezember 2008 erhielt sie Rs. 1,4 Mio. für eine Veranstaltung in Murshidabad, trat dort aber nicht auf. Dies führte zu einer Klage gegen sie beim Chief Judicial Magistrate Court von Murshidabad, die später vor dem Calcutta High Court von Kalkutta landete. Der letzte Haftbefehl gegen sie wurde am 9. August 2023 erlassen.[23][24][25]

Führung eines gefälschten Hochschulabschlusses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2021 erhielt Begum die Ehrendoktorwürde der Global Human Peace University. Berichten zufolge[13] verfügte die Universität jedoch nicht über eine Akkreditierung durch die University Grants Commission von Indien. Gemäß dem UGC Act von 1956 können nicht akkreditierte Universitäten keinen Abschluss verleihen oder gewähren.[26] Indische Strafverfolgungsbehörden haben mehrmals ähnliche, nicht akkreditierte Universitäten durchsucht und dabei gegen Geld gefälschte Ehrendoktortitel konfisziert.[27] Die Verleihung des Ehrendoktors an Momtaz Begum löste im Land Kritik aus.[12] Sie wies den Vorwurf jedoch zurück und sagte, dass ihr die Universität nicht „falsch“ vorkomme.[28]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Momtaz Begum bei IMDb

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Constituency 169. In: Bangladesh Parliament. Abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  2. List of 10th Parliament Members Bangla. In: Bangladesh Parliament. Abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  3. List of 9th Parliament Members. In: Bangladesh Parliament. Abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  4. Dhaka International Folk Fest 2018. In: The Independent. Abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
  5. Dhaka International Folk Fest 2016. In: Dhaka Tribune. 9. November 2016, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
  6. Momtaz Begum, aka The Music Queen, from Bangladesh. In: BBC. Abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
  7. a b Why We Love Momtaz. In: The Daily Star. 16. Januar 2014, abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  8. Momtaz The Music Queen. The Daily Star, 31. Dezember 2004, abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  9. 29 artistes get Nat’l Film Award 2014. In: The Daily Star. 25. Februar 2016, abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  10. National Film Awards for 2017 and 2018 announced. In: The Daily Star. 8. November 2019, abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  11. Award 2019. Ministry of Information Bangladesh, abgerufen am 28. April 2021 (englisch).
  12. a b ভুয়া বিশ্ববিদ্যালয় থেকে ডক্টরেট ডিগ্রি পেয়েছেন মমতাজ! In: দেশ রূপান্তর. Abgerufen am 13. August 2023 (bengalisch).
  13. a b Bangladesh Pratidin: প্রশ্নবিদ্ধ মমতাজের ডক্টরেট ডিগ্রি! In: বাংলাদেশ প্রতিদিন. 13. April 2021, abgerufen am 13. August 2023 (bengalisch).
  14. Singer Momtaz receives honorary doctorate from India. In: Dhaka Tribune. 13. April 2021, abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  15. bn:জন্মদিনে মমতাজের চাওয়া. In: Prothom Alo. 8. Mai 2021, abgerufen am 9. Mai 2021 (bengalisch).
  16. Cultural fairs held in Manikganj. In: The Daily Star. 4. Januar 2020, abgerufen am 29. April 2021 (englisch).
  17. Shamim Ahsan: The Music Queen. In: Star Weekend Magazine. The Daily Star, 5. Dezember 2004, abgerufen am 25. September 2019 (englisch).
  18. „I used to be handed down the lyrics and the music tracks minutes before and there used to be hardly any time for rehearsal and I had to record it at all in one go.“
  19. Fifth grader girl’s body recovered from house of MP Momotaz’s brother. In: Dhaka Tribune. 7. Dezember 2017, abgerufen am 4. August 2018 (englisch).
  20. রতিনিধি: স্বতন্ত্র প্রার্থীর কাছে হেরে গেলেন মমতাজ বেগম. Prothomalo. prothomalo.com 2024-01-08.
  21. বিনোদন প্রতিবেদক: মমতাজের জীবনের সেরা সময়. In: Prothomalo. Abgerufen am 22. Februar 2022 (bengalisch).
  22. A Singer’s Love Of Her Country Is Music To The Eyes. Orbis International, 28. November 2010, archiviert vom Original am 27. Februar 2012; abgerufen am 21. April 2021 (englisch).
  23. প্রতিনিধি: সংগীতশিল্পী মমতাজের বিরুদ্ধে ভারতের আদালতে গ্রেপ্তারি পরোয়ানা. In: Prothomalo. 13. August 2023, abgerufen am 13. August 2023 (bengalisch).
  24. মমতাজের বিরুদ্ধে পশ্চিমবঙ্গের আদালতে আবার ওয়ারেন্ট. In: দৈনিক ইত্তেফাক. Abgerufen am 13. August 2023 (bengalisch).
  25. মমতাজের বিরুদ্ধে পশ্চিমবঙ্গের আদালতে গ্রেপ্তারি পরোয়ানা জারি. In: SAMAKAL. Abgerufen am 13. August 2023 (bengalisch).
  26. UGC Act-1956. In: mhrd.gov.in. Secretary, University Grants Commission, abgerufen am 14. August 2023 (englisch).
  27. Ranjith Kandya, DHNS: Cops stop fake doctorate ceremony. In: Deccan Herald. Abgerufen am 14. August 2023 (englisch).
  28. ‘ভুয়া ডক্টরেট ডিগ্রি’ নিয়ে যা বললেন মমতাজ. In: Jugantor. Abgerufen am 14. August 2023 (bengalisch).