Mondgas

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Mondgas
Kurzbeschreibung Brennstoff
Herkunft

fossiler Brennstoff aus Vergasung von

Charakteristische Bestandteile

Typische Zusammensetzung[1][2]

Eigenschaften
Aggregatzustand gasförmig
Heizwert

ca. 5 MJ/m³

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Mondgas ist ein Wasser-Kohlegas, das in der Vergangenheit zur Gewinnung von Ammoniak und als Brenngas verwendet wurde.

Dieses Mischgas ist benannt nach seinem Entdecker Ludwig Mond, einem britischen Chemiker und Industriellen deutscher Herkunft.

Im 19. und 20. Jahrhundert war es ein häufig verwendetes und bekanntes Kokereierzeugnis. Benutzt wurde das Gas in Kokereien und Hochöfen der Stahlindustrie. Durch Vergasung gasreicher Steinkohle mit Luft in Gegenwart von überschüssigem, überhitztem Kühlwasserdampf bei möglichst niedriger Temperatur entstand ein Gas, mit dem jederzeit die Temperatur im Ofen aufrechterhalten werden konnte.[2] Bei seiner Verbrennung bestand Explosionsgefahr.

Alternativ kann es aus bituminösem Schiefer unter Anwendung von Wasserdampf und Ammoniak gewonnen werden.

Mondgas hat einen hohen Gehalt an Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Ammoniak und flüchtigem Teer[1][4] und bei Standardbedingungen einen Heizwert von 3,3 bis 6,3 MJ/m³.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bob Weintraub: Ludwig Mond: Great Chemist-Industrialist, Alfred Mond (Lord Melchett): Great Zionist Leader (Memento vom 3. Februar 2007 im Internet Archive)
  2. a b Gas. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 11: Franciscans – Gibson. London 1910, S. 492 (englisch, Volltext [Wikisource] – mit Abbildungen).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Ludwig Mond. (Memento vom 1. Mai 2008 im Internet Archive) The Hebrew University of Jerusalem, Institute of Chemistry