Monika Dewald

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Monika Dewald, geborene Zielinski, verwitwete Kuno (* 13. November 1943 in Schloßberg, Ostpreußen[1]), ist eine deutsche Langstreckenläuferin, die in den 1980er Jahren zu den Pionierinnen auf den Strecken von 100 km bis zum 24-Stunden-Lauf zählte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgewachsen in Berlin-Johannisthal und Frankfurt am Main, lebt die immer noch aktive Läuferin heute in Offenburg (Ortenaukreis) in Baden-Württemberg.

Mit dem Lauftraining begonnen hatte die einstige Musikstudentin,[2] die in erster Ehe Kuno hieß,[3] 1977 in Bad Waldsee (Landkreis Ravensburg); sie befand sich zu dieser Zeit in der Phase nach der Geburt ihrer drei Töchter. Bereits 1979 lief Kuno im Frankfurter Stadtwald ihren ersten Marathon und siegte (3:25 h). 1981 folgte ihr erster 100-km-Lauf in Biel, bei dem sie als Siegerin sogar den Streckenrekord um 19 Minuten verbesserte (8:26 h). Anfang 1983 errang sie im ersten 100-Meilen-Lauf (160,9 km) allein für Frauen in Waldniel, initiiert von dem deutschen Sportarzt Ernst van Aaken, den zweiten Platz (16:01:33 h).[4] Kurz darauf, bei der Stadioneinweihung in Vogt am 8./9. Juli 1983, stellte sie im 100-km-Bahnlauf eine neue Weltbestzeit auf (8:01:01 h) und unterbot damit die bisherige Bestleistung der US-Amerikanerin Sue Ellen Trapp um 4:27 Minuten. Eine 1990 diagnostizierte chronische Sehnenscheidenentzündung bedeutete für die Spitzenläuferin, die bis dahin Marathon- und Ultramarathon-Pionierinnen wie Sandra Kiddy (1936‒2018), Sigrid Lomsky (* 1942), Liane Winter (1942‒2021) und Helga Backhaus (* 1953) herausgefordert hatte, zunächst für einige Jahre komplett zu pausieren und danach ihre Laufziele den veränderten physischen Voraussetzungen anzupassen.

Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 25 km Straße 1:37:38 h, 20.06.1982 Kandel
  • Marathon 2:47:51 h, 12.06.1982 Dülmen
  • 100 km Straße 8:01:33 h, 28.04.1990 Hanau
  • 100 km Bahn 8:01:01 h, 8.07.1983 Vogt
  • 24-h-Lauf 227,039 km, 15./16.06.1990 Mittersill
  • Gewinnerin des 1. DLV-Straßenlauf-Cups 1982[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Monika Dewald, in: Munzinger Online/Sport - Internationales Sportarchiv (Erscheinungsdatum der Druckausgabe: 13.6.1983) [3] (freigeschaltet um oder nach 1997, abgerufen am 24.2.2022).
  • Norris McWhirter (Hrsg.): Guinness-Buch der Rekorde 1985. ″Guinness Book of Records″. Deutsche Ausgabe. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1984, S. 306.
  • Kuno, Monika, in: Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der deutschen Leichtathletik 1898‒1998. Leichtathletik-Fördergesellschaft, Darmstadt 1999, S. 262.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DUV Ultra Marathon Statistics Monika Kuno (später: Monika Dewald) 1981 bis heute [4].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Familie lebte in Berlin, als 1943 alliierte Großangriffe angekündigt waren. Als Folge dessen wurden die Mutter und die zwei Geschwister evakuiert und in die ostpreußische Stadt Schloßberg verbracht, wo Monika Dewald geboren wurde.
  2. Ursula Vetter: Die Weltrekordlerin ist auch mit 65 fit, in: Baden Online, 12.9.2009 [1].
  3. Die Ausdauersportlerin war in erster Ehe mit dem Stadtmusikdirektor Günter Kuno (1930‒1991) verheiratet. In zweiter Ehe heiratete sie 1993 den Arzt Valentin Dewald.
  4. Platz 1 belegte Sandra Kiddy, Platz 3 Waltraud Reisert, siehe DUV Ultra Marathon Statistics Sandra Kiddy [2].
  5. Was macht eigentlich Monika Kuno, in: Ultramarathon. Fachzeitschrift und offizielles Organ der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e. V. 11 (1996) 2-3, S. 85.