Moores Schachtelhalm

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Moores Schachtelhalm

Moores Schachtelhalm (Equisetum ×moorei)

Systematik
Farne
Klasse: Equisetopsida
Ordnung: Schachtelhalmartige (Equisetales)
Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae)
Gattung: Schachtelhalme (Equisetum)
Art: Moores Schachtelhalm
Wissenschaftlicher Name
Equisetum ×moorei
Newman

Moores Schachtelhalm (Equisetum ×moorei) ist eine Hybride von Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) und Ästigem Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum) aus der Gattung Schachtelhalme (Equisetum) innerhalb der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae). Sie kommt vereinzelt in West-, Nord- und Mitteleuropa vor.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stängelabschnitt
Sporangienstand

Moores Schachtelhalm wächst als nur teilweise wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu 80 Zentimetern. Der blassgrüne Stängel ist meist unverzweigt oder nur im oberen Bereich verzweigt. Die Internodien sind blassgrün, unter den Knoten nicht eingeschnürt und haben 12 bis 14 länglich-runde oder flache raue Rippen.[2] Die Stängelscheiden sind 8 bis 10 Millimeter lang, oben erweitert, also zylindrisch-trichterförmig.[2] Die Zähne der Blattscheiden fallen mehr oder weniger früh ab. Sie sind dunkelbraun, glänzend, So lang wie die Scheidenröhre, schmal dreieckig mit einer gekrümmten Granne.[2] Von ähnlichen Arten unterscheidet sich Moores Schachtelhalm mikromorphologisch durch das Vorhandensein von Inkrustierungen in Form von Querrippen unten und Punktierungen oben. Lichtmikroskopisch ist Moores Schachtelhalm durch Kollodiumabdrucke gut von seinen Elternarten zu unterscheiden.[3] Sporangienstände sind selten.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Moores Schachtelhalm handelt es sich um ein subkontinentales, eurasiatisches Florenelement.[3] Es gibt Fundortangaben für England, Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Österreich, Norditalien, Tschechien, Polen, die Slowakei, Ungarn, Schweden, Island, Estland, Lettland und den südöstlichen Teil des europäischen Russlands.[4] Außerdem kommt die Art in Japan vor.[5]

Moores Schachtelhalm kommt in Mitteleuropa nur vereinzelt vor. In der Oberrheinebene ist Moores Schachtelhalm verbreitet; selten findet man ihn am Hochrhein und im Bodenseegebiet. Er ist dort eine Charakterart des Querceto-Ulmetum aus dem Verband Alno-Ulmion.[6] In der Schweiz hat er vereinzelte Vorkommen.[7]

Moores Schachtelhalm bildet in Mitteleuropa lockere bis mäßig dichte Herden an lichten, mäßig trockenen (bis mäßig frischen) kalkreichen, basischen, nährstoffsarmen, oft sandigen bis sandig-kiesigen Standorten, sowie an Dämmen und Böschungen und in brachgefallenen Halbtrockenrasen.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moores Schachtelhalm wurde 1854 von Edward Newman in The Phytologist Band 5, S. 19 als Art Equisetum moorei erstbeschrieben. Ein Synonym ist Hippochaete moorei (Newman) H.P.Fuchs.[2] Er ist benannt nach seinem Entdecker, dem britischen Botaniker David Moore.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. 2., ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datenblatt bei The Equisetum-Species (Horsetails) of the British Isles bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Memento des Originals vom 9. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/delta-intkey.com
  2. a b c d Josef Dostál: Equisetum. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2. Seite 77–78.
  3. a b Equisetum moorei Newman, Moore-Schachtelhalm. auf FloraWeb.de
  4. Michael Hassler: Datenblatt bei World Ferns. Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 11.0 vom 5. Dezember 2020.
  5. Datenblatt Equisetum × moorei bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  6. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 64.
  7. Equisetum ×moorei Newman In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 2. Mai 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Moores Schachtelhalm (Equisetum ×moorei) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien