Moritz Bauer (Fabrikant)

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Ritter Moritz Peter Maria von Bauer-Rohrfelden (* 12. Oktober 1812 in Rossitz; † 13. April 1895 in Brünn) war ein österreichischer Unternehmer in der Zuckerindustrie und im Kohlebergbau sowie Mitglied der Mährischen Landesversammlung während der Habsburger Monarchie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Heimat Rossitz begann er als Weingutbesitzer, Inhaber einer Brennerei und Vorsitzender des Kohlebergwerks Liebe Gottes in Zbeschau seine Tätigkeit als Unternehmer. Dann zog er nach Brünn. Er kaufte Land in Alt-Brünn und gründete dort eine Zuckerfabrik. Daneben war er Präsident des Kohleunternehmens in Zbeschau. In den 1870er Jahren engagierte er sich auch in der hohen Politik. Bei den Nachwahlen am 20. März 1876 (nach dem Rücktritt des Abgeordneten Carl Mauritz Turetschek[1]) wurde er im Kreis Brünn in der Kurie der Gewerbe- und Handelskammern in den Mährischen Landtag gewählt. Sein Mandat verteidigte er hier auch bei den regulären Provinzialwahlen 1878 und bei den Provinzialwahlen 1884.[2] 1878 wird er als deutscher Liberaler (die sogenannte Verfassungspartei, liberal und zentralistisch orientiert) aufgeführt.[3] Nach den Landtagswahlen 1890 wurde laut zeitgenössischen Quellen Anfang Juli 1890 stattdessen Adolf Promber, der bis dahin den Kreis Hranice vertreten hatte, gewählt, und Bauer trat auf Beschluss der Deutschliberalen an diesen seinen Sitz ab.[4] Bereits Mitte Juli 1890 meldete die Presse jedoch, dass Promber zurückgetreten und Bauer wieder gewählt worden sei.[5] Bauer war bis zu seinem Tod 1895 Abgeordneter. Er starb im April 1895 in Brünn im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit.[6] Er wurde im Familiengrab auf dem Zentralfriedhof in Brünn beigesetzt. Der Künstler des Grabentwurfs war Adolf Loos[7].

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren Aron Bauer (1780–1844) und Judith Haller. Er war jüdischer Abstammung, konvertierte aber zum Christentum und ließ sich taufen. Am 9. Juni 1846 heiratete er in Rossitz bei Brünn Mathilde Ernestine Rittler, mit der er die Söhne Viktor Arnold Jakob Bauer und Julius Bauer hatte.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Juli 1889 fand die feierliche Eröffnung des Velodroms am Schloss Bauer statt, dessen Errichtung Bauer finanziell unterstützte.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Moritz Ritter von Bauer: Die Entwickelung des ländlichen Kreditwesens in Mähren: eine volkswirtschaftliche Studie. Brünn, Carl Winiker, 1903, 62 Seiten, verfügbar im Schlesischen Museum von Troppau

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Znaimer Wochenblatt vom 24. März 1876 (online)
  2. Malíř, Jiří et al.: Biografický slovník poslanců moravského zemského sněmu v letech 1861-1918 (Biographisches Wörterbuch der Abgeordneten des Mährischen Landtages in den Jahren 1861-1918). Centrum pro studium demokracie a kultury, Brünn 2012. ISBN 978-80-7325-272-4
  3. Das Vaterland vom 13. September 1878 (online)
  4. Deutsches Volksblatt vom 2. Juli 1890 (online)
  5. Prager Tagblatt vom 15. Juli 1890 (online)
  6. Mährisches Tagblatt vom 16. April 1895 (online)
  7. Lage und Beschreibung des Grabsteins der Familie Bauer, Brünner Architektur Manual (online)