Motretinid

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Strukturformel
Struktur von Motretinid
Allgemeines
Freiname Motretinid
Andere Namen

all-trans-N-Ethyl-9-(4-methoxy-2,3,6-trimethylphenyl)-3,7-dimethyl-2,4,6,8-nonatetraenamid (IUPAC)

Summenformel C23H31NO2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 56281-36-8
EG-Nummer 260-094-6
ECHA-InfoCard 100.054.613
PubChem 6314185
ChemSpider 4880635
DrugBank DB13368
Wikidata Q904009
Arzneistoffangaben
ATC-Code

D10AD05

Wirkstoffklasse

monoaromatisches Retinoid

Eigenschaften
Molare Masse 353,51 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Motretinid [Handelsname: Tasmaderm® (CH)] ist ein Retinoid der zweiten Generation (monoaromatische Retinoide).

Einsatzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motretinid wird als pharmazeutischer Wirkstoff angewendet und kommt topisch als wirksamer Bestandteil von Cremes und Lösungen bei der Therapie der Akne und weiteren hyperkeratotischen Hautkrankheiten zum Einsatz. Der Arzneistoff ist nur in der Schweiz zugelassen.

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motretinid 0,1 % zeigte sich im Vergleich zu Tretinoin 0,05 % effektiver gegenüber entzündlichen Läsionen, nicht aber bezüglich Komedolyse. Insgesamt wird es als weniger wirksam bewertet. Die eingesetzte Formulierung weist eine gute Hautverträglichkeit auf.[2][3]

Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ersten Therapiewochen kann vorübergehend eine Reizung der Haut und in sehr seltenen Fällen eine Verschlechterung des Hautzustandes auftreten.

Wechselwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere äußerliche Hautpräparate sollten nur nach ärztlicher Beratung gleichzeitig mit Motretinid-Präparaten angewendet werden. Kombinierte Anwendung mehrerer lokaler Aknemittel kann Trockenheit und Irritation der Haut verursachen.

Schwangerschaft und Stillzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tierstudien zeigten nach systemischer Applikation von Motretinid unerwünschte Effekte auf den Fötus. Es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Die systemische Aufnahme bei topischer Anwendung des Wirkstoffs wird auf maximal 1 % geschätzt. Da die Unbedenklichkeit topischer Anwendung während der Schwangerschaft nicht systematisch untersucht wurde, sollten Motretinid-haltige Zubereitungen während der Schwangerschaft und bei bestehendem Kinderwunsch nicht verabreicht werden. Zudem ist nicht bekannt, ob Motretinid in die Muttermilch übertritt. Von der Anwendung in der Stillzeit wird abgeraten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Zouboulis CC.: Moderne Aknetherapie In: Akt Dermatol 2003; 29:49-57. Georg Thieme Verlag. Volltext (Memento des Originals vom 8. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.klinikum-dessau.de (PDF; 116 kB).
  3. Orfanos CE, Garbe C: 16.3.1 Wirkung auf die follikuläre Hyperkeratose In: Therapie der Hautkrankheiten, S. 383; 2. Auflage, Springer 2002. ISBN 3-540-41366-9.