Munich Mash

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BMX Freestyle – BMX Park Final Munich Mash 2018

Munich Mash ist eine seit 2014 jährlich stattfindende Extremsportveranstaltung in den Disziplinen BMX Street und Mountainbike Slopestyle im Olympiapark München. Bei der Erstaustragung 2014 zählte auch der Freestyle-Motocross-Wettbewerb Red Bull X-Fighters zum Veranstaltungsprogramm, 2015 ein Skateboard Street-Wettbewerb, 2016 ein Wakeboard Wettkampf sowie ein Wettbewerb der Street League Skateboarding (SLS) Nike SB World Tour. Vorgänger waren die 2013 am gleichen Ort veranstalteten X-Games. Die fünfte Ausrichtung fand vom 22. bis zum 24. Juni 2018 statt.[1]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom 27. bis zum 30. Juni 2013 fanden im Olympiapark München die X-Games statt, eine vom US-amerikanischen Sport-Fernsehsender ESPN veranstaltete Art von „Olympischen Spielen für Skateboarder, BMX-Fahrer und Motocrosspiloten“,[2][3][4] bei der 119.000 Besucher gezählt wurden.[5] Ein Dreijahresvertrag, der weitere Ausrichtungen für 2014 und 2015 vorsah, wurde im Oktober 2013 von ESPN gekündigt.[6]

Als Folgeveranstaltung wurde daraufhin von der Olympiapark München GmbH zusammen mit dem Sponsor Red Bull Munich Mash als dreitägiges Trendsportfestival konzipiert.[7] Für den Freestyle-Motocross-Wettbewerb Red Bull X-Fighters wurde ein Parcours auf dem Olympiasee aufgebaut. 300 Mitarbeiter waren mehrere Wochen am Aufbau der Strecke beschäftigt, wobei 400 Pontons, 400 Tonnen Gerüst und 2.600 m³ Erde verarbeitet wurden.[8] Für den Slopestyle- oder Dirt-Jump-Wettkampf der Mountainbiker wurde an der Ost-Tribüne des Olympiastadions eine Rampe errichtet, von der aus eine mit Schanzen, Wellen und Steilkurven gespickte Strecke mit insgesamt 6 Obstacles zum Ziel auf dem Coubertinplatz führte. Erstmals befand sich dabei bei einem Wettkampf dieser Art ein Looping in der Strecke. Wie bereits bei den X-Games wurde für die BMX-Fahrer eine Strecke in das Olympia-Eisstadion modelliert.[9] Die Stadt München übernahm über eine Million Euro der Kosten der Veranstaltung.[10] Insgesamt 52.000 Zuschauer waren vor Ort,[11] außerdem wurde die Veranstaltung live von den Fernsehsendern ServusTV[12] sowie ProSieben Fun[13] übertragen. Zum Rahmenprogramm zählte u. a. auch ein Musikfestival mit Konzerten von Susanne Blech sowie der unter Vertrag von Red Bull Records stehenden britischen Alternative-Rock-Band Blitz Kids aus Crewe and Nantwich.[14]

2015 wurde der Dirt-Jump-Wettkampf der Mountainbiker zu einem der sechs weltweit höchstdotiertesten Slopestyle-Wettkämpfe der Freeride Mountain Bike Association aufgewertet, insgesamt 24 Profi-Freestyler standen am Start. Zur Modellierung der Strecke der Mountainbiker waren 170 LKW-Füllungen Lehmboden aus dem Dachauer Hinterland in den Olympiapark transportiert worden.[15] Für den Startturm und die Rampen wurden 240 Tonnen Stahl verarbeitet, 10 km Kabel für 15 Kameras waren verlegt worden.[16] Die Olympia-Eishalle teilten sich in diesem Jahr samstags die BMX-Fahrer für den BMX Street Rink und sonntags Skateboard-Profis zum Skateboard Street Rink. Laut Veranstalterangaben waren 67.000 Zuschauer vor Ort,[17][18] alleine vom Samstag wurde von 40.000 Zuschauern berichtet.[19] Zum Rahmenprogramm zählte ein Livestyle-Markt mit Kunsthandwerk, Streetwear u. ä. sowie am Samstag dem Auftritt des Rappers Casper vor 6.000 Zuschauern am Oberrang des Olympiastadions.[20][21] Die ARD berichtete in ihrem digitalen Programm EinsPlus über die Veranstaltung.[22] 2022 findet Munich Mash nach zwei Jahren Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie wieder statt.[23] Mit 70.000 Besuchern feierte MASH am Wochenende ein fantastisches Comeback.[24]

Sportliche Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Red Bull X-Fighters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2014 war der Munich Mash neben Pretoria, Madrid, Osaka und Mexiko-Stadt eine der Stationen der Red Bull X-Fighters Tour.[25]

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz
28. Juni 2015 AustralienAustralien Josh Sheehan JapanJapan Taka Higashino Neuseeland Levi Sherwood Deutschland Luc Ackermann

Swatch Prime Line Munich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mountainbike-Slopestyle-Wettkampf zählte 2014 und 2015 zur Freeride Mountainbike „FMB World Tour“, einer von der Freeride Mountain Bike Association koordinierten jährlichen Serie von Wettkämpfen in den vier Wertigkeitsstufen Diamant, Gold, Silber und Bronze. Das Ranking der Serie ergibt sich aus einem Punktesystem, wobei ein Sieg bei einem Wettkampf der Kategorie Bronze 250 Punkte, Silber 500 Punkte, Gold 750 Punkte und Diamant 1.000 Punkte bedeutet.[26]

Unter den 36 Wettkämpfen der Saison 2014 war der beim Munich Mash unter dem Namen Swatch Prime Line Munich veranstaltete Wettkampf neben fünf anderen Wettkämpfen weltweit unter die Kategorie Gold kategorisiert; das Preisgeld betrug 25.000 US$.[27] 2015 wurde der Swatch Prime Line Munich in der höchsten Kategorie Diamant gewertet; das Preisgeld betrug 31.500 €.[28] Während in München der Kanadier Brett Reeder den Belgier Thomas Genon auf den zweiten Platz verweisen konnte,[29][30] gewann in der Gesamtwertung der Serie dann Genon vor Reeder.[31] Auch 2016 zählt der Swatch Prime Line Munich wieder neben Wettkämpfen in Rotorua (Neuseeland), Les Gets (Frankreich) und dem Finale in Whistler (Canada) zur Diamant-Series.[32]

BMX[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz
26. Juni 2022[33] Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kieran Reilly Venezuela Daniel Dhers Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Justice Deutschland Florian Dean
24. Juni 2017a[34] RusslandRussland Kostya Andreev Argentinien Torres Gil Venezuela Daniel Dhers Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pat Casey
28. Juni 2015b[35] Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dennis Enarson Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Garrett Reynolds Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chad Kerley Deutschland Bruno Hoffmann Deutschland Daniel Tünte
20. Juli 2014b[36] Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Alex Kennedy Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chad Kerley ItalienItalien Simone Barraco Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Broc Raiford Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Garrett Reynolds

a 
BMX Spine Ramp
b 
BMX Street Rink

Street League Skateboarding (SLS) NIKE SB World Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz
24. Juni 2017[37] Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nyjah Huston JapanJapan Yuto Horigome Brasilien Carlos Ribeiro
2. Juli 2016 FrankreichFrankreich Paul Rodriguez Brasilien Luan Oliveira Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nyjah Huston

Skateboard Street Rink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz
28. Juni 2015[38] FrankreichFrankreich Aurelien Giraud Deutschland Denny Pham Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joslin Chris RusslandRussland Kaldikov Egor Belgien Amrani Youness

Wakeboard Big Air / Freestyle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz
2. JULI 2023 Brasilien Pedro Caldas Deutschland Nico von Lerchenfeld Joe Battleday
26. Juni 2022[39] Deutschland Nico von Lerchenfeld FrankreichFrankreich Loic Deschaux Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gavin Stuckey
25. Juni 2017[40] Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Guenther Oka AustralienAustralien Aaron Gunn OsterreichÖsterreich Dominik Hernler
3. Juli 2016[41] OsterreichÖsterreich Dominik Hernler Deutschland Dominik Gührs Deutschland Nico von Lerchenfeld

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Munich Mash – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. About: Munich Mash 2018. In: Munich Mash. Olympiapark München, abgerufen am 22. Juni 2018.
  2. Lukas Eberle: X-Games in München: Spielplatz für Trickkünstler. In: Der Spiegel. 25. Juni 2013, abgerufen am 21. März 2016.
  3. Spektakel, Spektakel, Spektakel. In: Frankfurter Rundschau. 25. Juni 2013, abgerufen am 21. März 2016.
  4. Michael Eder: Das Olympia von übermorgen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 30. Juni 2013, abgerufen am 20. Januar 2018.
  5. 119.000 Besucher bei der ersten Ausgabe der X Games Munich. In: Olympiapark München. 30. Juni 2013, abgerufen am 21. März 2016.
  6. Silke Lode und Ralf Tögel: Kalt erwischt. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Oktober 2013, abgerufen am 21. März 2016.
  7. Sebastian Winter: Olympiapark plant kleine X-Games. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Dezember 2013, abgerufen am 21. März 2016.
  8. Aufbau MUNICH MASH / Red Bull X-Fighters auf YouTube (TV-Beitrag bei München TV)
  9. Weltpremiere: Looping bei Swatch Prime Line Munich. In: Freeride. Abgerufen am 21. März 2016.
  10. Ralf Tögel: Höher, schneller, weiter. In: Süddeutsche Zeitung. 3. Juli 2014, abgerufen am 21. März 2016.
  11. MUNICH MASH – Munich. Action. Sports. Heroes. Archiviert vom Original am 24. Juli 2014; abgerufen am 21. März 2016.
  12. Ralf Tögel: Saltos über dem Olympiasee. In: Süddeutsche Zeitung. 3. Juli 2014, abgerufen am 21. März 2016.
  13. ProSieben FUN bringt MUNICH MASH live ins TV. In: Gravity Mountainbike Magazine. 17. Juli 2014, archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 30. Juni 2022.
  14. Mash-Termine, die man nicht verpassen sollte! 11. Juli 2014, archiviert vom Original am 23. Juli 2014; abgerufen am 21. März 2016.
  15. Christian Helten: Die Vorarbeiter. In: Jetzt. 26. Juni 2015, abgerufen am 22. März 2016.
  16. Sebastian Winter: See-Schlacht. In: Süddeutsche Zeitung. 23. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  17. Großes MASH-„Kino“ mit 67.000 Besuchern. In: Munich Mash. Olympiapark München, 28. Juni 2015, archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 30. Juni 2022.
  18. Claudia Gerauer: München kann mehr als Fußball. In: Puls. 29. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  19. Sebastian Winter: Crazy im Park. In: Süddeutsche Zeitung. 27. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  20. Mash & more. In: Munich Mash. Olympiapark München, archiviert vom Original am 15. März 2016; abgerufen am 30. Juni 2022.
  21. „Munich Mash“-Festival startet am Freitag. In: Abendzeitung. Abgerufen am 21. März 2016.
  22. Programm EinsPlus vom 4. Juli 2015. In: ARD. Abgerufen am 22. März 2016.
  23. sueddeutsche.de
  24. News :: Munich Mash 2022. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  25. Red Bull X-Fighters 2014 in München. In: Dirt Biker Magazine. Abgerufen am 21. März 2016.
  26. FMB World Tour Structure. In: Freeride Mountain Bike Association. Abgerufen am 21. März 2016.
  27. Swatch Prime Line Munich 2014. In: Freeride Mountain Bike Association. 20. Juli 2014, abgerufen am 21. März 2016 (englisch).
  28. Swatch Prime Line Munich 2015. In: Freeride Mountain Bike Association. 28. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016 (englisch).
  29. Brett Rheeder gewinnt in München. In: Euronews. 28. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  30. Martina Bogott: High Trick Level bei der Swatch Prime Line. In: dirt Mountainbike. 29. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  31. FMB Diamond Series Final Standings 2015. In: Freeride Mountain Bike Association. 28. Juni 2015, abgerufen am 21. März 2016.
  32. FMB World Tour 2016 – Diamant Series. Abgerufen am 21. März 2016.
  33. News :: Munich Mash 2022. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  34. 0,6 Punkte Vorsprung. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Juni 2017, abgerufen am 21. September 2017.
  35. US-Rider dominieren BMX Street Rink. Archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 30. Juni 2022.
  36. BMX Street Rink – full results. In: Salad Days Magazine. 21. Juli 2014, abgerufen am 21. März 2016.
  37. streetleague.com
  38. Aurelien Giraud rockt den Skateboard Street Rink. (PDF; 315 kB) 28. Juni 2015, archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 30. Juni 2022.
  39. News :: Munich Mash 2022. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  40. Guenther Oka (USA) rockt den Wakeboard Rail & Air by MASH / Felix Georgii gewinnt die Best Trick-Wertung. Abgerufen am 21. September 2017.
  41. Wakeboard Big Air. In: Munich Mash. Olympiapark München, archiviert vom Original am 11. Oktober 2016; abgerufen am 30. Juni 2022.