Mutthornhütte

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Mutthornhütte
(geschlossen)
Mutthornhütte (2008)
Mutthornhütte (2008)

Mutthornhütte (2008)

Lage Zwischen Tschingel- und Kanderfirn; Kanton Bern, Schweiz; Talort: Lauterbrunnen
Gebirgsgruppe Berner Alpen
Geographische Lage: 630060 / 148399Koordinaten: 46° 29′ 10,4″ N, 7° 49′ 48,5″ O; CH1903: 630060 / 148399
Höhenlage 2900 m ü. M.
Mutthornhütte (Kanton Bern)
Mutthornhütte (Kanton Bern)
Erbauer SAC Sektion Weissenstein
Besitzer SAC Sektion Weissenstein
Erbaut 1896; Umbau: 1908, 1913, 1925; Neubau: 1952, 1980
Bautyp Schutzhütte; Stein
Übliche Öffnungszeiten geschlossen
Weblink mutthornhuette.ch
Hüttenverzeichnis SAC

Die Mutthornhütte ist eine derzeit unzugängliche Berghütte der Sektion Weissenstein des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) im Kanton Bern in der Schweiz.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie liegt unterhalb des Mutthorns zwischen dem Tschingelfirn und dem Kanderfirn auf einer Höhe von 2900 m ü. M. Diese Höhe wurde von der Landestopografie zwischen 1910 und 1950 mehrmals bestimmt und 1951 «definitiv auf 2901 Meter festgelegt».

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Hütte wurde 1896 von der Sektion Weissenstein des SAC erbaut und 1908 vergrössert, 1913 und 1925 umgebaut.[1] Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Hütte über 50 Plätze und keinen Winterraum.

Alte Mutthornhütte (1942)

1950 bis 1952 wurde das jetzige Gebäude leicht verschoben erstellt und das alte Gebäude nach dessen Fertigstellung abgerissen. Auf Initiative von Ulrich Imboden (1911–1988) unternahm Hermann Geiger (1914–1966) mit seiner Piper ab dem Jahre 1951 für das Unternehmen Ulrich Imboden diesbezügliche Transportflüge zur Mutthornhütte. Die Ware wurde entsprechend verpackt und zielgenau abgeworfen. Neben der Mutthornhütte auf dem Kanderfirn (Alpetligletscher) auf einer Höhe von 2900 m ü. M. wurden dann im Jahre 1952 auch die ersten gelungenen Gletscherlandungen durch Hermann Geiger durchgeführt.[2] Der Neubau der Mutthornhütte wurde 1980 auf den heutigen Komfort ausgebaut.

Seit Sommer 2022 ist die Mutthornhütte wegen Felssturzgefahr und instabilen Bodens durch auftauenden Permafrost in Folge der globalen Erwärmung gesperrt.[3] Die Hütte soll westlich[4] in rund einem Kilometer Entfernung neu aufgebaut werden.[5]

Zugang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infotafel im Gasterntal

Die Hütte erreicht man von Stechelberg aus in rund sieben Stunden (ca. 2000 Meter Höhenunterschied). Ab dem Gasterental erfolgt der Aufstieg in sechs Stunden. Vom Kiental via Gamchilücke braucht man für den Aufstieg acht Stunden und von Goppenstein via Petersgrat sechs Stunden. Von allen Seiten führt der Weg über Gletscher. Die Mutthornhütte sollte nur angeseilt und mit Steigeisen angegangen werden. Die Hütte war in der Hochsaison bewirtschaftet und bot hundert Schlafplätze an. Im Winterraum standen 40 Lagerplätze zur Verfügung.

Besteigungsmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschingelfirn im oberen Teil von der Mutthornhütte her gesehen

Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1:25'000 Blatt 1248 Mürren
  • 1:50'000 Blatt 264 Jungfrau

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mutthornhütte – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SAC Clubhüttenalbum 1928/1931, ergänzt 1937/1946, Grafische Kunstanstalt Brunner & Cie. A.-G., Zürich.
  2. Maurice Zermatten: Wie Hermann Geiger Gletscherpilot wurde. Fontana Verlag, Zürich 1957.
  3. Klimaerwärmung. Permafrost schmilzt: Diesen SAC-Hütten droht das Aus. In: SRF News. 29. August 2022, abgerufen am 29. August 2022.
  4. Informationsbroschüre Mutthornhütte. (PDF; 2,4 MB) Informationen und Abstimmungsanträge für die HV 2023. SAC Weissenstein, 3. November 2022, abgerufen am 10. Januar 2023.
  5. Zwist um bröckelnde SAC-Hütte. Mutthorn: «Neue Hütte feuert Klimawandel an». In: SRF News. 9. Januar 2023, abgerufen am 10. Januar 2023.