N’Galéwa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karte
Lage von N’Galéwa in Niger

N’Galéwa (auch: Ngaléwa, Ngéléwa, Ngléa, N’Goléwa, Nguéléwa) ist ein Dorf in der Stadtgemeinde N’Guigmi in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt am früheren Ufer des geschrumpften Tschadsees. Es befindet sich rund 26 Kilometer südwestlich des urbanen Zentrums von N’Guigmi, das zum gleichnamigen Departement N’Guigmi in der Region Diffa gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von N’Galéwa zählen Ari Koukouri im Südosten und Kabléwa im Südwesten.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Terrorgruppe Boko Haram aus dem Nachbarland Nigeria entführte am 2. Juli 2017 39 Frauen und Kinder aus N’Galéwa. Es handelte es sich um die erste derartige Massenentführung in Niger.[2] Die Entführungsopfer wurden nicht wieder aufgefunden.[3] N’Galéwa war zwischenzeitlich zum Ziel von Flüchtlingen vor Boko Haram geworden. Aus Sicherheitsgründen wurden im September 2017 mehrere Familien, die sich im Dorf niedergelassen hatten, in andere Orte Nigers wie Foulatari und Kindjandi umgesiedelt.[4] In der Nacht von 5. auf 6. Dezember 2018 wurden mutmaßlich von Boko Haram drei Fulbe-Viehzüchter in N’Galéwa getötet.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte N’Galéwa 519 Einwohner, die in 74 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 312 in 68 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 282 in 91 Haushalten.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum im Ort vorhanden.[8] Es wurde 1989 errichtet[9] und 2016 mit Solarzellen zur Stromversorgung ausgestattet.[10] Es gibt eine Schule im Dorf.[11] Sie besteht seit dem Jahr 1961.[9] Das nigrische Unterrichtsministerium richtete 1996 gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zahlreiche Schulkantinen in von Ernährungsunsicherheit betroffenen Zonen ein, darunter eine für Kinder transhumanter Hirten in N’Galéwa.[12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 85, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Nadia Chahed: Niger: 16 jeunes filles enlevées par Boko Haram à Diffa. Anadolu Agency, 24. November 2018, abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).
  3. Diffa / Enlèvement de 33 femmes et 6 enfants à N’galéwa : 3 ans après, toujours pas de nouvelle. In: Studio Kalangou. Fondation Hirondelle, 7. Juli 2020, abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).
  4. Rapport d’analyse mensuelle des données du monitoring de protection. Mois de septembre 2017. Diffa, Niger. (PDF) International Rescue Committee, 2017, S. 4, abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).
  5. Nadia Chahed: Niger : 3 éleveurs tués dans une attaque attribuée à Boko Haram à Diffa. Anadolu Agency, 6. Dezember 2018, abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).
  6. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  7. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 65 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  8. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
  9. a b Village administratif de N’Galewa: Cartographie des infrastructures (Juillet 2015). (PDF) UNHCR, 10. September 2015, abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).
  10. Niger Factsheet January 2016. (PDF) UNHCR, 31. Januar 2016, abgerufen am 4. Januar 2022 (englisch).
  11. Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 55, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2021; abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  12. Arrêté n°276/MEN/DAF/2445/IV du 21 octobre 1996, portant création de cantines scolaires en milieu nomade et transhumant. Ministère de l’Education Nationale, République du Niger, 21. Oktober 1996 (men.ne [abgerufen am 15. Dezember 2022]).

Koordinaten: 14° 1′ N, 13° 2′ O