N’Guel Kolo

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Karte
Lage von N’Guel Kolo in Niger

N’Guel Kolo (auch: N’Guel Kollo, N’Guelkolo) ist ein Dorf in der Landgemeinde Chétimari in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt in der Landschaft Manga am Rand der Sand- und Tonebene Kadzell. Es befindet sich rund 25 Kilometer nördlich des Hauptorts Chétimari der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Diffa in der gleichnamigen Region Diffa gehört. Die Regionalhauptstadt Diffa im Südosten ist ebenfalls rund 25 Kilometer entfernt. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von N’Guel Kolo zählt das Dorf Malam Boukardi im Südosten.[1]

Der 1894 Hektar große Kautschukbaum-Hain von N’Guel Kolo steht unter Naturschutz.[2] Das Dorf ist Teil der 860.000 Hektar großen Important Bird Area des Graslands und der Feuchtgebiete von Diffa. Zu den in der Zone beobachteten Vogelarten zählen Arabientrappen, Beaudouin-Schlangenadler, Braunrücken-Goldsperlinge, Fuchsfalken, Nordafrikanische Lachtauben, Nubiertrappen, Prachtnachtschwalben, Purpurglanzstare, Rothalsfalken, Sperbergeier und Wüstenspechte als ständige Bewohner sowie Rötelfalken, Steppenweihen und Uferschnepfen als Wintergäste.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte N’Guel Kolo 3291 Einwohner, die in 524 Haushalten lebten. Damit war es das bevölkerungsreichste Dorf in der Landgemeinde Chétimari.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 1604 in 298 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 167 in 36 Haushalten.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bedeutende Viehmarkt von N’Guel Kolo wird von Züchtern frequentiert, die hier Vieh für den weiteren Handel verkaufen.[6] Er geht auf das Jahr 1955 zurück. Neue Marktbereiche für Kamele wurden 2008 und für Rinder 2015 eingerichtet.[7] Der regelmäßige Handel mit Kamelen unterscheidet im regionalen Vergleich den Markt in N’Guel Kolo von jenen in Kindjandi und Waragou.[8] Ferner wird im Dorf mit Getreideprodukten gehandelt.[9]

Von den Grundschulen im Ort besteht die traditionelle mit französischer Unterrichtssprache seit 1998 und jene des Typs Franco-Arabe mit französischer und arabischer Unterrichtssprache seit 2001.[7] Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist seit 2018 ein Gesundheitszentrum im Dorf vorhanden.[10] Außerdem gibt es eine veterinärmedizinische Station.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 37, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Plan Forestier National (PFN-Niger) 2012–2021. Version finale. Annexe n°1 : Situation des forêts au Niger. (PDF) Ministère de l’Hydraulique et de l’Environnement, März 2012, S. v, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2021; abgerufen am 15. Februar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/extwprlegs1.fao.org
  3. Important Bird Areas factsheet: Diffa-Kinzindi grassland and wetlands. BirdLife International, abgerufen am 3. März 2022 (englisch).
  4. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  5. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 48 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  6. Zakary Rhissa: Revue du secteur de l’élevage au Niger. Rapport provisoire. (PDF) Ministère de l’Elevage, des Pêches et des Industries Animales, République du Niger, Februar 2010, S. 106, abgerufen am 19. Oktober 2020 (französisch).
  7. a b Village administratif de N’Guel Kolo : Cartographie des infrastructures (Juillet 2015). (PDF) UNHCR, 25. August 2005, abgerufen am 11. Februar 2021 (französisch).
  8. Steve Anderson: La contribution pastorale. Les apports économiques de l’élevage mobile en milieu principalement agricole. Etude de trois communes dans le sud Diffa. (PDF) Ziviler Friedensdienst, November 2008, S. 31, abgerufen am 8. Februar 2021 (französisch).
  9. Cadre de Gestion Environnementale et Sociale (CGES). Rapport définitif. (PDF) Ministère de l’agriculture et de l’élevage, République du Niger, August 2020, S. 40, abgerufen am 21. Februar 2021 (französisch).
  10. Mise en œuvre du Programme de la Renaissance II dans la région de Diffa : Beaucoup de réalisations, en dépit d’une situation sécuritaire difficile… In: aNiamey.com. 13. April 2019, abgerufen am 11. Februar 2021 (französisch).
  11. Contribution de la région de Diffa à la révision de la stratégie de réduction de la pauvreté au Niger. Comité régional de la révision de la stratégie de réduction de la pauvreté, région de Diffa, 20. September 2007, S. 34 (pdfhall.com [abgerufen am 4. Juli 2021]).

Koordinaten: 13° 25′ N, 12° 22′ O