NAMAG

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die NAMAG, Abkürzung für Norddeutsche Automobil- und Motorenwerke Aktiengesellschaft, war von 1906 bis 1914 ein Industriebetrieb in Bremen.

Gegründet wurde die NAMAG am 15. Mai 1906, als die Reederei Norddeutscher Lloyd ihre Aktivitäten zum Automobil- und Motorenbau ausgliederte. Dazu gehörte auch die Automarke Lloyd. Leiter war Sigmund Meyer. 1914 fusionierten die NAMAG und die Hansa-Automobil-Gesellschaft in Varel zur Firma Hansa-Lloyd.

Aus der NAMAG gingen zwei große Unternehmen hervor, die Werksgeschichte setzt sich bis heute fort.

  • Im Bereich Automobilbau wurde der Betrieb als Hansa-Lloyd fortgeführt. Durch weitere Fusionen entstand 1931 die „Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg oHG“, ab 1937 bekannt als Borgward. Diese wurde zum fünftgrößten Automobilhersteller Deutschlands und ging 1961 in Konkurs. Ihr 1938 gebautes Stammwerk in Bremen-Sebaldsbrück wurde von Hanomag übernommen, ab 1969 als Hanomag-Henschel, ab 1971 Teil von Daimler-Benz, ab 1998 DaimlerChrysler AG, ab 2007 Daimler AG, seit 2022 Mercedes-Benz Group. Das um 1980 wesentlich erweiterte Werk ist heute der größte Arbeitgeber in Bremen.
  • Im Bereich Motorenbau wurde 1915 die ehemalige NAMAG-Abteilung für Dynamo- und Elektromotorenbau als Lloyd Dynamowerke AG ausgegliedert. Die AEG übernahm 1934 die Aktienmehrheit, 1960 die ganze Firma, ab 1967 als AEG-Telefunken. Nach dem Konkurs der AEG gab es zahlreiche Eigentümerwechsel, kurzzeitig hatten in den 1990er Jahren sogar beide Teile der ehemaligen NAMAG wieder den gleichen Eigentümer, nämlich die Daimler-Benz AG. Die Lloyd Dynamowerke (LDW) sind seit 1999 wieder ein eigenes Unternehmen, der Standort am Hastedter Osterdeich ist seit NAMAG-Zeiten unverändert.