NOSPECS-Klassifikation

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Die NOSPECS-Klassifikation ist eines von zwei gängigen Schemata zur Dokumentation von Krankheitsverlauf und -stadium der endokrinen Orbitopathie.[1][2] Sie wurde durch die American Thyroid Association entwickelt und wird seit 1969 angewendet. Die Buchstabenfolge ist eine Abkürzung (Akronym) für die englischen Bezeichnungen der abgefragten Symptome. Das Schema ist auch unter dem Namen seines Entwicklers, des US-amerikanischen Arztes Sidney C. Werner, als Werner-Klassifizierung bekannt.[3][4]

Innerhalb dieser Klassifizierung erfolgt eine zusätzliche Einteilung nach den Schweregraden 0, A, B und C, mit denen ein bestimmter Punktwert ermittelt werden kann. Zusammen mit einem weiteren Parameter für die Krankheitsaktivität, dem so genannten CAS-Score (nach Mourits), wird so der gesamte Krankheitsverlauf bewertet.[5]

Das NOSPECS-Schema ist vor und während der Behandlung eine wichtige Hilfe, das Fortschreiten oder auch eine therapiebedingte Besserung des Krankheitsbildes abschätzen zu können und liefert eine Übersicht über die Wertigkeit wichtiger Symptome. Gleichwohl gilt seine Einteilung als weniger sinnvoll und brauchbar verglichen mit der sogenannten LEMO-Klassifikation, die als eine Erweiterung der NOSPECS-Klassifikation gilt.

Klasse klinische Merkmale englische Bezeichnung
0 keine Zeichen oder Symptome No signs or symptoms
1 Zeichen (z. B. Lidretraktion), keine Symptome Only signs, no symptoms
2 Weichteilbeteiligung Soft tissue involvement
3 Exophthalmus Proptosis
4 Muskelveränderungen Extraocular muscle involvement
5 Hornhautkomplikationen Corneal involvement
6 Visus- und Gesichtsfeldeinschränkungen Sight loss

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Albert J. Augustin: Augenheilkunde. 3., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-30454-8, S. 84–85; books.google.de.
  2. K. P. Boergen, C. R. Pickardt: Neueinteilung der endokrinen Orbitopathie. In: Die Medizinische Welt, Band 42, 1991, S. 72–76; ISSN 0025-8512.
  3. N. Ardjomand, Gertrud Esche, Susanne Lindner, Manuela Panzitt, Reingard Aigner, Andrea Berghold, Andrea Langmann: Die Bedeutung der Oktreotidszintigraphie bei der Diagnostik der aktiven endokrinen Orbitopathie. In: Spektrum der Augenheilkunde, Band 15, Nr. 3, Juni 2001, S. 113–116; ISSN 0930-4282, doi:10.1007/BF03162928.
  4. Georg J. Kahaly, Peter Bumb, Susanne Pitz, Christoph Scheurle, Katharina A. Ponto, Kathrin Lingl, Gerhard Hommel, Wibke Müller-Forell, Matthias M. Weber, Wolf J. Mann: Operative Entlastung bei endokriner Orbitopathie. In: Medizinische Klinik, Band 102, Nr. 9, September 2007, S. 714–719; ISSN 0723-5003, doi:10.1007/s00063-007-1097-1.
  5. A. Eckstein, M. Plicht, N. Morgenthaler, K. P. Steuhl, K. Renzing-Köhler, B. Quadbeck, K. Mann, J. Esser: Die TSH-Rezeptor Antikörper helfen die Prognose einer endokrinen Orbitopathie einzuschätzen. (Memento des Originals vom 28. August 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dog.org 101. Jahrestagung der DOG (Deutschen ophthalmologischen Gesellschaft) 2003.