Nabelschnur-Ulzera-Darmatresie-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
Q41.- Angeborene(s) Fehlen, Atresie und Stenose des Dünndarmes
Q42.- Angeborene(s) Fehlen, Atresie und Stenose des Dickdarmes
P02.6 Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch sonstige und nicht näher bezeichnete Zustände der Nabelschnur
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Nabelschnur-Ulzera-Darmatresie-Syndrom ist ein sehr seltenes angeborenes Syndrom mit einer Kombination von Nabelschnur-Ulzera und Darmatresie. Klinisches Hauptmerkmal sind schwere intrauterine Blutungen.[1]

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1991 durch die US-amerikanischen Pathologen Robert W. Bendon, R. Wes Tyson, Virginia J. Baldwin und Mitarbeiter.[2]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde über etwa 66 Betroffene berichtet. Die Ursache ist bislang unbekannt. Bei 6–14 % von Ungeborenen mit Darmatresie des oberen Magen-Darm-Traktes entwickelt sich eine Nabelschnurulzeration. Es wird vermutet, dass diese mit In utero erfolgender Regurgitation von Galle zusammenhängt. Diskutiert werden auch gefäßbedingte Überreaktionen und Ischämie.[1]

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinische Kriterien sind:[1]

Diagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verdachtsdiagnose kann durch Feinultraschall erfolgen, ein Polyhydramnion ist erstes Hinweiszeichen. Blutnachweis im Fruchtwasser oder sichtbare Nabelschnurblutung im Farbdoppler sind Alarmzeichen.[1]

Differentialdiagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen sind:[1]

Heilungsaussichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Prognose gilt als ungünstig mit einer hohen Letalität intrauterin oder als Neugeborenes.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. Ohyama, Y. Itani, M. Yamanaka, K. Imaizumi, T. Nishi, R. Ijiri, Y. Tanaka: Umbilical cord ulcer: a serious in utero complication of intestinal atresia. In: Placenta. Band 21, Nummer 4, Mai 2000, S. 432–435, doi:10.1053/plac.1999.0480, PMID 10833382.
  • M. Yamanaka, M. Ohyama, M. Koresawa, M. Kawataki, I. Ohsaki, Y. Tanaka: Umbilical cord ulceration and intestinal atresia. In: European journal of obstetrics, gynecology, and reproductive biology. Band 70, Nummer 2, Dezember 1996, S. 209–212, doi:10.1016/s0301-2115(95)02559-6, PMID 9119106.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Nabelschnur-Ulzera-Darmatresie-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. R. W. Bendon, R. W. Tyson, V. J. Baldwin, K. A. Cashner, F. Mimouni, M. Miodovnik: Umbilical cord ulceration and intestinal atresia: a new association? In: American Journal of Obstetrics & Gynecology. Band 164, Nummer 2, Februar 1991, S. 582–586, doi:10.1016/s0002-9378(11)80026-8, PMID 1992705.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]