Nakam (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Nakam
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch, Ukrainisch, Hebräisch, Russisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 33 Minuten
Stab
Regie Andreas Kessler
Drehbuch Fabien Virayie
Produktion Max Breuer, Janick Gootz
Musik Ege Ateslioglu
Kamera Leonard Caspari
Schnitt Christoph Hans
Besetzung

Nakam ist ein Mittellanger Film des Regisseurs Andreas Kessler. Der Film wurde in Koproduktion mit dem SWR und der Filmakademie Baden-Württemberg gedreht. Im Jahr 2022 feierte der Film Weltpremiere auf dem 46th Cleveland International Film Festival, wo er den Preis für den besten Kurzfilm gewann[1] und sich dadurch für die Academy Awards qualifizierte[2]. Im Dezember 2022 gelangte der Film auf die Shortlist der 95. Oscars[3].

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ukraine 1942. Der zwölfjährige Waise und Geigenspieler Mitka hat sich einer Gruppe ukrainisch-jüdischer Partisanen angeschlossen, um gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen. Die Partisanen nutzen die Unscheinbarkeit des Jungen, um über seinen Geigenkasten unbemerkt Sprengstoff in ein Gasthaus zu schmuggeln, das von den deutschen Besatzern täglich besucht wird. Dort macht Mitka zusammen mit dem Pianisten Yegor die Unterhaltungsmusik. Als sich eine Gruppe hochrangiger SS-Offiziere im Gasthaus einfindet, werden diese zum Ziel des Angriffs auserkoren. Um sich mit dem Anschlag für den Mord an seiner Familie zu rächen, droht Mitka jedoch seinen einzigen Freund, den Pianisten, in tödliche Gefahr zu bringen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Motele Schlein, der sich während des Zweiten Weltkrieges einer ukrainischen Partisanenbewegung anschloss, die von Moshe Gildenman geleitet wurde[4]. Als der junge Motele Schlein in einem Gasthaus als Geiger engagiert wurde, das bei deutschen Soldaten sehr beliebt war, planten die Partisanen gemeinsam mit dem Jungen einen Sprengstoffanschlag. Diesen führten sie auf die dort stationierten deutschen Soldaten und Offiziere erfolgreich durch[5]. Der Film wurde frei nach der Geschichte des 12-jährigen Motele Schlein entwickelt und erzählt[6].

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Presseresonanz zum Film fiel sowohl in Deutschland als auch international positiv aus:

baden online schrieb im Rahmen einer Vorführung im Aachener Tivoli von einer "bemerkenswerte(n) Diplomarbeit" und einer "äußerst sensible(n), unter die Haut gehende(n) Umsetzung der authentisch rekonstruierten Vergeltungsaktion"[7].

Auf Jüdischen Film Festivals[8] und auch in Israel wurde der Film mehrfach präsentiert und ausgezeichnet. Die Zeitung The Times of Israel mit ca. 3,5 Mio. Lesern[9] führte mit dem Regisseur Andreas Kessler ein Interview über den Film und bezeichnete diesen als "compelling" (dt. Übersetzung: überzeugend)[10]. Im Rahmen der Shortlist-Nominierung für die 95th Oscars erschien der Film auch in Blickpunkt:Film[11], Variety[12], dem Hollywood Reporter[13] und wurde in zahlreichen Medien besprochen:

Die Baltimore Jewish Times schrieb: "Few of us will ever get an opportunity to take revenge. “NAKAM” is a masterful short film about a Jewish boy who gets a rare chance to do just that..."[14]. Joey Moser von Awardsdaily rezensierte den Film ebenfalls: "it’s thrillingly directed while echoing the loss of innocence."[15].

Auch die Stuttgarter Zeitung schrieb über Nakam im Rahmen der Bekanntgabe der 95th Oscars Shortlist[16].

TV-Ausstrahlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde am Freitag, den 28. April 2023 im SWR-Fernsehen erstausgestrahlt[17] und ist in der ARD-Mediathek[18] verfügbar.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 95th Academy Awards 2022: Nominierung für die Shortlist
  • 46th Cleveland International Film Festival 2022: Best Live Action Short (Oscar Qualifying)
  • 51. Sehsüchte International Student Film Festival 2022: Lobende Erwähnung
  • 21. Filmz Festival des deutschen Kinos 2022: Publikumspreis
  • 26th Miami Jewish Film Festival 2022: Publikumspreis
  • 22nd Anchorage International Film Festival 2022: Publikumspreis
  • Gula Jewish Film Festival 2023: Publikumspreis
  • Julien Dubuque International Film Festival 2023: Nominee Best Short
  • Tamuz Shomron Film Festival 2023: Jury Award
  • 32rd Annual Woods Hole Film Festival 2023: Publikumspreis
  • 30th Sedona International Film Festival 2024: Director’s Choice Award, Audience Choice Winner

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Winners - Cleveland International Film Festival :: March 22 - April 1, 2023. Abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  2. Filmakademie Baden-Württemberg GmbH auf LinkedIn: #nakam #film #oscars #academyawards #ukraine #filmakademiebadenwürttemberg… Abgerufen am 5. März 2024.
  3. Academy of Motion Picture Arts and Sciences: 95th Oscars Shortlists Announced for 10 Categories. Abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  4. Gildenman, Moyshe (1898–August 10, 1957) — the Congress for Jewish Culture. Abgerufen am 5. März 2024.
  5. Tzvi: 12-Year-Old Jewish Hero of WWII. In: Aish.com. 17. August 2020, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Oscar-qualifying short film strikes chord with story of heroic young WWII partisan. Abgerufen am 5. März 2024.
  7. Film im Acherner Tivoli: Die Rache eines jüdischen Geigers. Abgerufen am 5. März 2024.
  8. jewishfilmfests: Nakam. In: Jewish Film Festivals. Abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Lissy Kaufmann: Alles außer Iwrit. 23. Oktober 2017, abgerufen am 5. März 2024.
  10. Oscar-qualifying short film strikes chord with story of heroic young WWII partisan. Abgerufen am 5. März 2024.
  11. Jochen Müller Blickpunkt:Film: 15 kurze deutsche Oscarhoffnungen. Abgerufen am 5. März 2024.
  12. Clayton Davis: Oscar Shortlists: Rihanna and Lady Gaga Advance, ‘RRR’ Snubbed for VFX and Sound, ‘Good Night Oppy’ Shut Out of Doc Race. In: Variety. 21. Dezember 2022, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  13. Carolyn Giardina: Oscars: Shortlists for 95th Academy Awards Unveiled. In: The Hollywood Reporter. 21. Dezember 2022, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  14. J. T. Staff: With ‘NAKAM,’ revenge is a dish best served hot. In: Baltimore Jewish Times. 2. November 2022, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  15. Oscars 2023: Andreas Kessler On How Revenge Changes One Young Ukrainian Jew in Live Action Short ‘Nakam’. In: Awardsdaily. 14. Januar 2023, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  16. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Oscar-Vorauswahl: Ludwigsburger Film „Nakam“ ist nominiert. Abgerufen am 5. März 2024.
  17. imfernsehen GmbH & Co KG: Nakam. 28. April 2023, abgerufen am 5. März 2024.
  18. Film: Nakam | ARD Mediathek. Abgerufen am 6. März 2024.