Natriummethylarsenat

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Strukturformel
Allgemeines
Name Natriummethylarsenat
Andere Namen
  • MSMA
  • Natriummethylarsonat
Summenformel CH4AsNaO3
Kurzbeschreibung

farb- und geruchlose Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2163-80-6
EG-Nummer 218-495-9
ECHA-InfoCard 100.016.815
PubChem 23664719
Wikidata Q3066718
Eigenschaften
Molare Masse 161,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

130–140 °C[2]

Dampfdruck

0,0104 mPa[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser[2]
  • leicht löslich in Methanol (160 g·l−1 bei 25 °C)[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]

Sesquihydrat

Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​410
P: 261​‐​273​‐​301+310​‐​311​‐​501[3]
Toxikologische Daten

700 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriummethylarsenat ist ein universelles Pflanzenschutzmittel, das überwiegend als Totalherbizid Einsatz findet. Es ist ein starkes Karzinogen der Klasse 1.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummethylarsenat kann aus Chlormethan, Arsen(III)-oxid, Schwefelsäure und Natronlauge gewonnen werden:[4]

Ebenso kann es per Methylierung von Natriumarsenit mit Dimethylsulfat hergestellt werden:[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummethylarsenat wird als Herbizid auf Golfplätzen verwendet und wurde als Entlaubungsmittel im Baumwollanbau vor allem in Texas und Louisiana eingesetzt.[5]

In Australien wird MSMA (Daconate) überwiegend zur Ausrottung invasiver Opuntien benutzt.[6]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummethylarsenat ist in der Europäischen Union und in der Schweiz nicht als Pflanzenschutzwirkstoff zugelassen.[7] 2009 wurde die Verwendung von Arsenherbiziden auf Kulturland in den USA verboten.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eintrag zu Natriummethylarsonat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. März 2013. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Robert Krieger (Hrsg.): Hayes' Handbook of Pesticide Toxicology, Band 1. Elsevier, 1999, ISBN 978-0-12-374367-1, S. 779 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Datenblatt Monosodium acid methane arsonate sesquihydrate, analytical standard bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2013 (PDF).
  4. a b Eintrag zu SODIUM METHANEARSONATE in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 4. August 2018.
  5. M.S. Cox, P.F. Bell, J.L. Kovar: Arsenic supply characteristics of four cotton-producing soils; Plant and Soil Volume 180, Number 1, 11–17, 1996, doi:10.1007/BF00015406.
  6. Control. In: Tarrangower Cactus Control Group Inc. 21. September 2017, abgerufen am 28. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag im nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Schweiz, abgerufen am 25. Juni 2016.
  8. Monosodium Methanearsonate (MSMA), an Organic Arsenical