Nauen (Langelsheim)

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Nauen
Koordinaten: 51° 59′ N, 10° 14′ OKoordinaten: 51° 58′ 43″ N, 10° 13′ 53″ O
Höhe: ca. 180 m ü. NN
Fläche: 12,43 km²
Einwohner: 310 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Lutter am Barenberge
Postleitzahl: 38729
Vorwahl: 05383
Dorfkirche
Dorfkirche

Nauen ist ein Ortsteil des Fleckens Lutter am Barenberge innerhalb der Stadt Langelsheim im Landkreis Goslar, Niedersachsen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nauen liegt im nordwestlichen Harzvorland auf etwa 180 Metern ü. NN. Zwei Kilometer nordnordwestlich liegt Bodenstein. Die Ortsmitte von Lutter am Barenberge befindet sich drei Kilometer nordöstlich von Nauen. Im Süden liegt Hahausen, welches dreieinhalb Kilometer entfernt ist.

Der Ort liegt am Rande der bewaldeten Nauer Berge, die am westlichen Ortsrand rasch ansteigen. Es handelt sich um einen Höhenzug des Innersteberglands.

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Nauen gehört die Pöbbeckenmühle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Ortsname Nawen ist in kaiserlichen Urkunden erstmals um 941 zu finden.[2] Aufgrund fehlender Eindeutigkeit in der Zuordnung wird im Niedersächsischen Ortsnamenbuch die älteste sichere Erwähnung Nauens auf das Jahr 1227 als Minori Nowen (Klein Nauen) gesetzt.

Die Bedeutung von Nauen ist nicht eindeutig bestimmbar. Die Erklärungsansätze in der Literatur orientieren sich an der Lage von Nauen im Tal der Neile. Im Niedersächsischen Ortsnamenbuch wird Nauen mit Nehden im Hochsauerlandkreis und einem Ortsnamen Nahenen im Kreis Höxter in Verbindung gebracht. Im Kontext der toponomastischen Deutung der beiden verglichenen Ortsnamen wird eine Bedeutung von Nauen im Zusammenhang mit einem langgestreckten Tal auf Basis einer germanischen Wurzel *Nau̯-an als wahrscheinlich angesetzt. Dies ist aber keine sichere Deutung.[3]

Bei dem heutigen Nauen handelt es sich um das historische Minori Nowen (Klein Nauen, Südnauen). Ab 1240 ist eine weitere Siedlung namens Maiori Nowen (Groß Nauen, Kirchnauen, Nahnauen) in einer Urkundensammlung der Stadt Goslar sicher bezeugt.[4] Sie befand sich etwa zwei Kilometer nordöstlich von (Klein) Nauen und fiel laut dem Niedersächsischen Ortsnamenbuch vor Mitte des 16. Jahrhunderts wüst.

Am 1. März 1974 wurde Nauen zusammen mit Ostlutter in den Flecken Lutter am Barenberge eingegliedert, der wiederum am 1. November 2021 in der Stadt Langelsheim aufging.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner

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1847 460 2012 357 2018 307
2006 403 2013 379 2019 314
2009 372 2014 325 2020 310
2010 363 2016 316
2011 362 2017 351
Quelle: [5] 1847,[6] 2006–2009 und 2014–2017, Landkreis Goslar 2010/11, 2013 und ab 2018

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ohe-Hütte
Startpunkt des Walderlebnispfads Eidechsengrund

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz seiner geringen Größe ist Nauen touristisch gut erschlossen. Im Ort gibt es zwei Cafés. Hauptattraktion ist der in den Nauer Bergen gelegene Walderlebnispfad Eidechsengrund,[7] der im Jahr 2011 neu angelegt wurde.[8][9] Mehrere Schautafeln informieren über die lokale Vegetation, Geschichte und die Forstwirtschaft. Erwähnenswert sind die über 250 Jahre alten Eichen „Oma und Opa“, die Aussichtsplattform südwestlich des Ortes und die „Ohe-Hütte“ des Harzklubs.

Zudem befindet sich in der Ortsmitte die kleine Dorfkirche.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es noch einige landwirtschaftliche Betriebe. Nauen ist bis auf den Westen komplett von Äckern umgeben. Hauptsächlich werden Raps und Weizen angebaut.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nauen ist über zwei Nebenstraßen von der Bundesstraße 248 (zwischen Seesen und Lutter am Barenberge) aus östlicher Richtung zu erreichen. Weiterhin ist der Ort mit der L500 verbunden.

Haltepunkt Nauen (Harz)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nauen besaß ab 1947 einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Börßum–Kreiensen. Er wurde zum 28. Mai 1988 aufgegeben.[10] Nahe dem Haltepunkt lag der Schrankenposten 49, der im Juli 2010 automatisiert wurde.[11]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirstin Casemir, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Goslar. In: Niedersächsisches Ortsnamenbuch. Band 10. Bielefeld 2018, ISBN 978-3-7395-1162-7, S. 142–144.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohner der Gemeinden und Ortsteile – Landkreis Goslar, abgerufen am 4. August 2021.
  2. Theodor Sickel (Hrsg.): Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I. Hannover 1884. Zitiert nach: Kirstin Casemir, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Goslar. S. 142.
  3. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Goslar. S. 143 f.
  4. Georg Bode, Uvo Hölscher: Urkundenbuch der Stadt Goslar und der in und bei Goslar gelegenen geistlichen Stiftungen. Band 1. Halle (Saale) 1893, S. 544. Zitiert nach: Kirstin Casemir, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Goslar. S. 142.
  5. Carl Benturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwärtigen Beschaffenheit. Helmstedt 1847, S. 302 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. sg-lutter.de.
  7. harzklub-lutter.de.tl.
  8. Bilder von der Einweihungsfeier. harzklub-lutter.de, abgerufen am 1. März 2014.
  9. beobachter-online.de: „Walderlebnispfad“ mit dem Naturschutzpreis 2012 ausgezeichnet – Projekt des Harzklub-Zweigvereins Lutter am Barenberge mit 800 Euro prämiert.
  10. Drehscheibe Online Foren :: 04 - Historisches Forum :: ? Bahnhöfe Neuwallmoden u. Nauen (Harz). Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  11. ehem. Hp. Nauen am Harz. Abgerufen am 5. Dezember 2021.