Nennspannungskonzept

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Das Nennspannungskonzept (englisch nominal stress concept) ist in der technischen Mechanik ein rechnerisches Verfahren zur Beurteilung der Ermüdungsfestigkeit von geschweißten und nicht geschweißten Bauteilen.[1]

Die für dieses Konzept erforderlichen mechanischen Nennspannungen sind auf einen definierten Querschnitt bezogen und im Allgemeinen nur für einfache stab- und flächenförmige Bauteile anwendbar; dabei werden Spannungskonzentrationen, wie Größen- und Kerbeinflüsse nicht beachtet. Deshalb müssen diese Einflüsse durch Korrekturfaktoren berücksichtigt werden, die Form- und Kerbwirkungszahlen.[2]

Der Betriebsfestigkeitsnachweis nicht geschweißter Bauteile erfolgt durch die Anwendung von Formzahl-Wöhlerlinien, in denen die zu berücksichtigenden Kerbfälle bzw. geometrischen Diskontinuitäten enthalten sind.

Bei geschweißten Bauteilen wird die ausgeführte Schweißverbindung mit einem Konstruktionsdetail (klassierte Nahtverläufe an Strukturen) verglichen, die einer Kerbfall- oder Schwingfestigkeitsklasse, der FAT-Klasse, entspricht; für jede FAT-Klasse ist eine Wöhlerlinie hinterlegt, die der wirkenden Spannungsschwingbreite gegenübergestellt wird.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. Haibach: Betriebsfestigkeit - Verfahren und Daten zur Bauteilberechnung, Springer Verlag, 2006
  2. K.-H. Grote, J. Feldhusen: Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau, Springer Verlag, 2007
  3. Normausschuss Bauwesen: DIN EN 1993-1-9 Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten - Teil 1-9: Ermüdung, DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 12.2010