Neue Kanzlei (Stuttgart)

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Die Neue Kanzlei im Jahr 1845
Neue Kanzlei Stuttgart 2012
Neue Kanzlei Stuttgart Königstraße

Die Neue Kanzlei (der königlichen Verwaltung), auch Stockgebäude genannt, ist ein klassizistisches Regierungsbauwerk in der Stuttgarter Königstraße 44/ Kronprinzstraße 5.

Sie steht unter Denkmalschutz[1] und beherbergt Teile des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.[2] Im Erdgeschoss sind Ladengeschäfte untergebracht. Die Neue Kanzlei ist das älteste – zumindest in Teilen – erhaltene Bauwerk der Königstraße.[3] Südwestlich grenzt der Mittnachtbau an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Vorgängerbauwerk war im Jahr 1551 vom Kanzler Volland begonnen, aber nicht vollendet worden: Als der erste Stock erreicht war, wurden nach dem Tod Vollands die Bauarbeiten eingestellt. Das Haus wurde daher Stockgebäude genannt. Es wurde von Herzog Christoph übernommen, der dort den Stiftskeller unterbrachte, im Jahr 1578 vollendet[4] und ab 1601 als Anstalt zur Seidenzucht und Seidenweberei genutzt.[5] Im 19. Jahrhundert war der Weinbau in Stuttgart rückläufig. Daher wurde der Keller nun nicht mehr zur Weinlagerung, sondern als Registratur verwendet.[6]

Das heute noch bestehende Gebäude wurde in den Jahren 1833 bis 1838 nach Plänen des Oberbaurats Gottlob Georg Barth und Adam Friedrich Groß über dem alten Keller[6] errichtet. Es besteht aus vier Gebäudeteilen mit einem Innenhof.[7] Johann Daniel Georg von Memminger bezeichnete den steinernen Neubau 1841 als „das ansehnlichste Gebäude der Königsstraße [sic!]“.[8] Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, aber in den Jahren 1947 bis 1950 wieder aufgebaut. Der alte Stiftskeller ist als Teil des Wäschegeschäfts Maute-Benger öffentlich zugänglich.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uwe Bogen (Text); Stefan Bukovsek (Fotos): Die Königstraße. Wo Stuttgarts Herz schlägt. Gudensberg-Gleichen 2006, Seite 45.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgarts Bauten im Bild : 640 Bilder, darunter 2 farbige, mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, Stuttgart 1951, Nachdruck Frankfurt am Main 1977, Seite 203.
  • Gustav Wais: Vom Stock zum Stockgebäude. Aus der 400jährigen Geschichte eines repräsentativen Stuttgarter Baues. In: Stuttgarter Zeitung 1951, Nr. 265, Seite 8.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgart : die ältesten Bauten, Ansichten und Stadtpläne bis 1800 ; mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, Stuttgart 1954, Seite 104–106.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste (Memento des Originals vom 21. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stuttgart-stadtgeschichte.net (PDF; 501 kB)
  2. Kultusportal
  3. Martin Wörner, Gilbert Lupfer: Stuttgart: Ein architekturfürer. 2. Auflage. Reimer, Berlin 1997, ISBN 3-496-01157-2, S. 10 (234 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Stockgebäude (Memento des Originals vom 19. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koenigstr.de
  5. J. D. G. v. Memminger's Beschreibung von Württemberg, Stuttgart und Tübingen ³1841, S. 130
  6. a b c Stuttgarter Nachrichten (Memento des Originals vom 3. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/foto.stuttgarter-nachrichten.de
  7. Sanierungsausschreibung
  8. J. D. G. v. Memminger's Beschreibung von Württemberg, Stuttgart und Tübingen ³1841, S. 640

Koordinaten: 48° 46′ 37,6″ N, 9° 10′ 34,2″ O