Neuhauser Bockerlbahn

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Neuhauser Bockerlbahn
Streckenlänge:12 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
0,0 Fischhausen-Neuhaus 807 m
Übergang zur Strecke Schliersee–Bayrischzell
0,7 Dürnbachbrücke (46 m)
1,5 Ankelgrabenbrücke (90 m)
2,7 Laubenriesbrücke
3,1 Stockeralm 901 m
3,2 Bremsberg III
3,6 Bremsberg II
4,3 Bremsberg I
4,6 Spitzing 1133 m
5,8 Brücke über den Schießgraben
6,6 Brücke im Moos
7,1 Wurzhütte
9,0 Bleckstein
9,6 Spitzkehre
10,1 Aufzug Bleckstein
~ 12 Waitzingeralm

Die Neuhauser Bockerlbahn war eine schmalspurige Waldbahn in Bayern. Sie verband von 1919 bis 1922 den Bahnhof Fischhausen-Neuhaus an der Bahnstrecke Schliersee–Bayrischzell mit den ausgedehnten Waldgebieten in den Hochlagen beiderseits des Spitzingsattels.

Die Strecke wurde ausschließlich im Güterverkehr genutzt. Einziger Zweck der kurzlebigen Bahn war der Abtransport der durch schwere Föhn-Stürme am 5. und 6. Januar, sowie am 16. März und 8. Juli 1919 verursachten 290.000 Festmeter Sturmholzes. Besonderheit der Bahn mit 600 Millimetern Spurweite war der Bau in topografisch schwierigem Gelände, was unter anderem zur Anlage von drei Bremsbergen, zwei Spitzkehren und einer Schienenseilbahn führte. Sämtliches Holz wurde mit der Deutschen Reichsbahn im Rahmen der Reparationen aufgrund des Versailler Vertrags an Frankreich und Belgien geliefert.

Es waren 4000 Arbeiter nur mit dem Abtransport beschäftigt, darunter etliche Gastarbeiter. 1922 wurden alle Bauwerke und Gleise zurückgebaut. Die Fahrzeuge wurden nach Bernau am Chiemsee zum Torftransport verkauft. 1923 fand eine Wiederaufforstung statt.[1]

Große Teile der Trasse sind als Wirtschaftswege erhalten, auch Reste von Gebäuden und Kunstbauten existieren noch. Der Freundeskreis der Neuhauser Bockerlbahn hat den Bockerlbahnweg mit Informationstafeln an den wesentlichen Punkten des Trassenverlaufs angelegt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neuhauser Bockerlbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite zur Geschichte der Neuhauser Bockerlbahn
  2. Wehrmann, ab Seite 73