New Zealand Alpine Club

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New Zealand Alpine Club (NZAC)
Sportart Bergsteigen
Gegründet 1891
Präsidentin Clare Kearney
Vereine 12 Sektionen
Mitglieder 4433 (Stand: 2021)[1]
Verbandssitz Christchurch, Neuseeland
Offizielle Sprache(n) Neuseeländisches Englisch
Website alpineclub.org.nz

Der New Zealand Alpine Club (NZAC) (deutsch Neuseeländischer Alpenverein) wurde 1891 gegründet und ist einer der ältesten Alpinen Vereine in der Welt.

Der NZAC ist die nationale Kletterorganisation in Neuseeland und Mitglied des Union Internationale des Associations d’Alpinisme, deren Gründungsmitglied er ist. Der Verein hat über 4400 Mitglieder, die sich auf zwölf Sektionen verteilen (elf in Neuseeland und eine in Australien), plus Mitglieder in anderen Ländern. Er betreibt ein nationales Büro mit Sitz in Christchurch.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Club fördert aktiv das Klettern in Neuseeland und Übersee. Er veröffentlicht Reiseführer zu den Bergen Neuseelands und ausgewählten Gebieten zum Bergsteigen und macht diese Informationen auch online zugänglich.

Er gibt vierteljährlich die Zeitschrift The Climber (auch online) und das jährliche New Zealand Alpine Journal heraus. Das NZAJ wurde bis zur Ausgabe von 2016 in einer Kooperation mit der Universität Innsbruck digitalisiert und steht online zur Verfügung. Der NZAC besitzt 17 Hütten und Schutzhütten, die Clubmitgliedern und anderen Kletterern zur Verfügung stehen. In den meisten Sektionen finden Anfängerkurse für Kletterer statt. Der Club bietet auch Kurse für Fortgeschrittene an. Der NZAC sponsert die jährliche nationale Boulder-Serie im Sommer an vier Standorten sowie bei anderen lokalen und nationalen Wettkampfkletterveranstaltungen.

Neuseeland ist ein sehr bergiges Land und Bergsteigen ist dort seit langem beliebt.[2][3] Die Möglichkeiten zum Bergsteigen konzentrieren sich vor allem auf die Neuseeländischen Alpen, die die Südinsel der Länge nach durchziehen. Andere Bereiche sind die Kaikoura Ranges, Arrowsmith Range, Mount Taranaki und das Volcanic Plateau mit den Mounts Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro.

Klettern zieht viele Teilnehmer in Neuseeland an und die abwechslungsreiche Topographie sowie unterschiedlichen Felsarten bieten Möglichkeiten zum Klettern in einigen Städten wie Auckland, Christchurch und Dunedin oder innerhalb einer Autostunde von den meisten anderen Städten. Eisklettern, Bouldern, Sportklettern und Traditionelles Klettern sind alle gut etabliert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der NZAC wurde im Jahr 1891 gegründet. Zum Eröffnungstreffen am 11. März war von George Edward Mannering sowie Arthur Paul Harper geladen worden.[4] Ende Juli des Jahres trafen sich 14 Mitglieder unter dem Vorsitz von Frederick Wollaston Hutton, die die ersten Wahlen abhielten und dem Club eine Verfassung gaben. Vorbild war der Alpine Club. Es wurde zudem beschlossen, die Geschichte und das Andenken an die Pioniere und Entdecker des Landes aufzuzeichnen, auch wenn diese teils keine alpinen Arbeiten im engeren Sinne erbracht hatten. 27 Mitglieder wurden an dem Abend bestätigt. Hutton wurde zum Vizepräsidenten ernannt, während Leonard Harper in Abwesenheit zum Präsidenten gewählt wurde.[5]

In den ersten Jahrzehnten stand der Club ausschließlich unter männlicher Leitung. Mavis Davidson leitete daher erste Schritte zur Gründung eines New Zealand Women’s Alpine Club ein. Um eine solche Abspaltung zu umgehen wurde sie 1952 als erste Frau in den Vorstand gewählt.[6]

Die Bekanntheit des Bergsteigens in Neuseeland wurde durch den Aufstieg von Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay der Britischen Mount-Everest-Expedition 1953 gefördert.[7] Hillary gehört zu den bekanntesten und am meisten verehrten Neuseeländern und war ein lebenslanges Mitglied der NZAC. Andere NZAC-Mitglieder haben in vielen Bergregionen Erstbesteigungen absolviert, darunter im Himalaya, in der Antarktis und in den Anden.[8][9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präsidenten des NZAC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chronologische Übersicht über alle Präsidenten seit Gründung. Die normale Amtszeit dauert zwei Jahre.[10]

Amtszeit Präsident/in Lebenszeit Anmerkung
1891–1893 Leonard Harper 0000–1915 erster Präsident
1893–1895 Frederick Wollaston Hutton 1836–1905
1895–1896 Frank Graham
1896–1914 J. T. Meeson
1914–1932 Arthur Paul Harper 1865–1955
1932–1934 George Edward Mannering 0000–1948
1934–1936 Hugh Francis Wright 0000–1939
1936–1937 Ebenezer Teichelmann 1859–1938
1937–1939 Hugh Campbell Chambers 0000–1953
1939–1941 Roland Ellis 0000–1966
1941–1942 Arthur Paul Harper 1865–1955 Wiederwahl zum Jubiläum
1942–1943 Geoffrey Winthrop-Young 0000–1958
1943–1945 Patrick Marshall 0000–1950
1945–1947 Charles Buchanan 0000–1960
1947–1949 Jock A. Sim 0000–1967
1949–1951 S. Archie Wiren 0000–1970
1951–1953 Harry J. Stevenson 0000–1993
1953–1955 Jim H. Rose 0000–1990
1955–1957 Lindsay R. Stewart 0000–2010
1957–1959 Rod Syme 0000–1994
1959–1961 Robert Dick 0000–1991
1961–1963 C. Neville Johnson 0000–2001
1963–1965 W. Scott Gilkison 0000–1977
1965–1967 Edmund Hillary 1919–2008
1967–1969 Andrew R. Craigie 0000–1984
1969–1971 Francis W. Newmarch 0000–2000
1971–1973 H. Colin Gray 0000–1986
1973–1975 Norman D. Hardie 0000–2017
1975–1977 Gordon E. Hasell 0000–2018
1977–1979 Margaret D. L. Fyfe
1979–1981 Graham J. McCallum
1981 R. G. Cunninghame
1981–1983 Bruce D. Farmer
1983–1985 W. K. Allan Berry
1985–1987 Richard Pearson
1987–1989 Hugh F. M. Logan
1989–1991 Geoff V. Gabites
1991–1993 Ross Cullen
1993–1995 Richard Pearson
1995–1997 Walter Fowlie 0000–2012
1997–1999 Gordon E. Hasell 0000–2018
1999–2001 John M. Nankervis
2001 R. N. McKegg 0000–2011
2001–2003 Charles F. Tanner
2003–2005 David A. C. Bamford
2005–2007 Judith M. Reid
2007–2009 Philip Doole
2009–2011 Peter Cammell
2011–2013 Stuart Gray
2013–2015 John Cocks
2015–2017 Penny Brothers
2017–2020 John Palmer
2020–2021 Lindsay Smith
2021 Clare Kearney

Weitere bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. TheUIAA.org: UIAA: Member Associations
  2. Graeme Dingle, Dingle: Discovering the sense in adventure, Craig Potton Publishing
  3. Norman Hardie, On my own two feet, Canterbury University Press
  4. S. A. Wiren: In Memoriam Arthur Paul Harper. Hrsg.: New Zealand Alpine Club. Band XVI, Nr. 42. Christchurch Juni 1955, S. 213—217 (englisch, nzaj-archive.nz [abgerufen am 1. November 2022]).
  5. Alpine Club. Adoption of a constitution. In: Lyttelton Times. 29. Juli 1891, abgerufen am 1. November 2022 (englisch).
  6. Jennie Gallagher: There’s something frisking along behind me. Hrsg.: New Zealand Alpine Club. 1995, S. 88–92 (englisch, nzaj-archive.nz).
  7. Hillary, Edmund, High Adventure: The True Story of the First Ascent of Everest
  8. Colin Monteath, Hall and Ball: Kiwi mountaineers, Hedgehog House
  9. Philip Temple, The world at their feet, Whitcombe and Tombs
  10. New Zealand Alpine Club President List. Abgerufen am 19. November 2021 (englisch).