Niederfladnitz

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Niederfladnitz (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Niederfladnitz
Niederfladnitz (Österreich)
Niederfladnitz (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hollabrunn (HL), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Hollabrunn
Pol. Gemeinde Hardegg
Koordinaten 48° 47′ 46″ N, 15° 53′ 44″ OKoordinaten: 48° 47′ 46″ N, 15° 53′ 44″ Of1
Höhe 410 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 283 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 29,66 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03814
Katastralgemeinde-Nummer 18113
Bild
Pfarrkirche Niederfladnitz
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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283

Niederfladnitz ist eine Ortschaft und Katastralgemeinde in der Stadtgemeinde Hardegg im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederfladnitz wurde erstmals 1268 urkundlich erwähnt. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Burg Kaja verbunden, die vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts von den Herren von Kaja gegründet wurde. Diese waren Verwandte der Kuenringer und der Babenberger, gegründet. Niklas von Kaja verkaufte die Burg an den Landesfürsten, der die Herrschaft an die Grafen von Maidburg-Hardegg vergab, die die Burg Kaja kaum nutzten und bis diese vermutlich gegen Ende des 14. Jahrhunderts zerstört wurde.

Um 1430 gelangten Kaja und Niederfladnitz als landesfürstliches Lehen an Ulrich von Eyczing, der 1434 mit Schrattenthal seine Besitzungen erweiterte. Im 16. Jahrhundert wurde die Verwaltung über diese Güter nach Niederfladnitz verlegt und am Ende des 17. Jahrhunderts verlegten die Grafen Trautson auch den Herrschaftssitz in das Schloss Niederfladnitz. Deren Erben, die Fürsten Auersperg errichteten später das Schloss Karlslust.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Niederfladnitz zwei Bäcker, zwei Fleischer, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, eine Mühle, zwei Schlosser, ein Schmied, ein Schneider, drei Schuster, zwei Tischler, zwei Wagner, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.[1] 1945 kamen die Burg und das Schloss über Erbweg an die Familie Waldstein-Wartenberg.

Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gassengruppendorf hat eine geschlossene Verbauung vor allem mit Zwerchhöfen teils mit Putzfassaden aus dem späten 19. Jahrhundert. Am nördlichen Ortsausgang gibt es eine Reihe mächtiger Querscheunen mit Putzfeldgliederung, Brettertoren und Brettereinsätzen. Vereinzelt gibt es Kellereingangsbauten im gesamten Ortsbereich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niederfladnitz, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Pfarrhof, Schloss Niederfladnitz mit Wirtschaftsgebäude, Burgruine Kaja, Kleindenkmäler, Jagdschloss Karlslust mit neugotischem Bildstock beim Schloss. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. S. 783–786.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrich von Eyczing (um 1398–1460), Adeliger und Politiker, Herrschaftsbesitzer in Niederfladnitz
  • Freddy Quinn (* 1931), Schlagersänger und Schauspieler, wurde hier geboren

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niederfladnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 374