Niedermittlau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Niedermittlau
Gemeinde Hasselroth
Koordinaten: 50° 10′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 50° 10′ 5″ N, 9° 7′ 35″ O
Höhe: 133 (125–138) m ü. NN
Fläche: 7,46 km²[1]
Einwohner: 3000 ca.[2]
Bevölkerungsdichte: 402 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 63594
Vorwahl: 06055

Niedermittlau ist einer der drei Ortsteile der Gemeinde Hasselroth im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Der Ort besteht aus zwei Teilen, nämlich dem Altdorf und der etwa 1000 m nördlich gelegenen Bahnhofsiedlung.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Rande des hessischen Spessarts im Büdingen-Meerholzer Hügelland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Laurentiuskirche in Niedermittlau

Als älteste schriftliche Erwähnung git eine Schrift aus dem Jahr 1151 des Klosters Selbold. In ihr wird eine Kapelle in Mittlau genannt.[2] Eine Besiedlung muss also schon vorher stattgefunden haben. In den historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Mitela (1207–1209), Mitla major (1258), Mittelaw (1394) und Niddern Mittlaw (1554). Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurde in Niedermittlau die Leinweberei ausgeübt.

Der Ort gehörte vor der Gebietsreform zum Landkreis Gelnhausen.

Am 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständigen Gemeinden Niedermittlau im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Hasselroth eingegliedert.[3][4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung

  • 1558: 72 Zinspflichtige[1]
Niedermittlau: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
505
1840
  
578
1846
  
633
1852
  
601
1858
  
609
1864
  
637
1871
  
660
1875
  
700
1885
  
671
1895
  
728
1905
  
801
1910
  
852
1925
  
1.031
1939
  
1.102
1946
  
1.548
1950
  
1.702
1956
  
1.782
1961
  
1.903
1967
  
2.348
1970
  
2.496
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
3.003
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[5]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1895: 629 evangelische (= 93,74 %), 10 katholische (= 1,49 %), 10 anderes christliche-konfessionelle (= 1,49 %), 22 jüdische (= 3,28 %) Einwohner[1]
• 1961: 1494 evangelische (= 78,51 %), 409 katholische (= 21,49 %) Einwohner[1]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Hasselroth-Niedermittlau

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Ort gibt es eine Veranstaltungshalle, die Friedrich-Hofacker-Halle.
  • Für die jungen Einwohner gibt es die Kindertagesstätte Am Krähenwald, eine evangelische Kindertagesstätte und eine Grundschule.
Eine Regionalbahn von Wächtersbach nach Frankfurt (Main) Hbf hält außerplanmäßig auf Gleis 3 des Bahnhofs Niedermittlau. Im Hintergrund ist die Brücke der Umgehungsstraße von Gründau nach Niedermittlau erkennbar.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort treffen sich die Landesstraße 3269 sowie die Kreisstraßen 862, 902 und 903. Im Norden verläuft die Bundesautobahn 66. In der Siedlung befindet sich der Haltepunkt Niedermittlau an der Bahnstrecke Fulda–Hanau, der hessischen Kinzigtalbahn. Sie wurde 1860 eröffnet.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Rösch (1913–1981), Politiker und Abgeordneter des Hessischen Landtags, in Niedermittlau geboren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niedermittlau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Niedermittlau, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Niedermittlau. In: Webauftritt. Gemeinde Hasselroth, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 363.
  5. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.