Nitrofural

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Strukturformel
Struktur von Nitrofural
Allgemeines
Freiname Nitrofural
Andere Namen
  • 2-[(5-Nitro-2-furyl)methylen]hydrazin­carboxamid (IUPAC)
  • Nitrofurazon
  • 5-Nitro-2-furaldehydsemicarbazon
  • Nitrofuralum (Latein)
  • NITROFURAZONE (INCI)[1]
Summenformel C6H6N4O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 59-87-0
EG-Nummer 200-443-1
ECHA-InfoCard 100.000.403
PubChem 5447130
ChemSpider 1773
DrugBank DB00336
Wikidata Q425502
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Chemotherapeutika

Eigenschaften
Molare Masse 198,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

242–244 °C[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​317
P: 280[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nitrofural (Handelsname Furacin) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der antibiotischen Nitrofurane. Er wird in der lokalen Behandlung von oberflächlichen infizierten Hauterkrankungen und Wundinfektionen durch pathogene nitrofuralempfindliche Bakterien eingesetzt.[3][4]

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nitrofural als kristallines Pulver.

Mit Nitrofural imprägnierte Blasenkatheter konnten bei erwachsenen Patienten das Risiko von katheterassoziierten Infektionen der Harnröhre senken.[5] Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion besteht jedoch eine Anwendungsbeschränkung. Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen vor; der Wirkstoff ist in Deutschland unter dem Handelsnamen Furacin-SOL auf dem Markt. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen. Daher sollte Nitrofural nicht bei Schwangeren verwendet werden. Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übergeht, daher sollte von Verwendung des Nitrofurals während der Stillzeit abgesehen werden.

Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gelegentlich werden allergische Reaktionen mit Hautrötungen und Juckreiz beobachtet.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu NITROFURAZONE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. a b c Datenblatt 5-Nitro-2-furaldehyde semicarbazone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. Juli 2017 (PDF).
  3. Smoot EC Susceptibility testing of topical antibacterials against methicillin-resistant Staphylococcus aureus. In: J Burn Care Rehabil. 1992 Mar-Apr;13(2 Pt 1):198–202, PMID 1587917.
  4. Evens F et al. Nitrofurazone therapy of Trypanosoma gambiense sleeping sickness in man. In: Am J Trop Med Hyg. 1957 Jul;6(4):665-678, PMID 13458672.
  5. Stensballe J et al. Infection Risk with Nitrofurazone-Impregnated Urinary Catheters in Trauma Patients: A Randomized Trial. In: Annals of Internal Medicine. 2007 Sep 4;147(5):285–293, PMID 17785483.
  6. Ballmer-Weber BK Contact allergy to nitrofurazone. In: Contact Dermatitis. 1994;31(4):274–275, PMID 7842698.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nitrofural – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien