Noël Aubert de Versé

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Noël Aubert de Versé (* 1645 in Le Mans; † 1714 in Paris) war ein französischer Theologe, dessen Position zwischen einem unitarischem Protestantismus und einem oratorisch geprägten Katholizismus schwankte. Er trat vor allen Dingen als Antispinozist hervor.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholisch erzogen studierte Noël Aubert de Versé zunächst Medizin in Paris. Nach dem Übertritt zur reformierten Kirche 1662 studierte er Theologie in Sedan und Genf.[1]

Er wurde Pfarrer in Burgund und 1669 als solcher dort abgesetzt. Nachdem er 1670 nach Frankreich und in die römisch-katholische Kirche zurückgekehrt war, floh er aus Angst vor juristischen Verwicklungen in die Niederlande. Ab 1690 wurde er dann endgültig in Frankreich ansässig.[1]

Seine theologischen Werke richten sich vor allen Dingen gegen die reformierte Orthodoxie beispielsweise von Pierre Jurieu. Sie weisen rationalistische Züge auf. Gegen Spinoza lehrte Aubert de Versé die Existenz einer ungeschaffenen Materie. Denn eine aus Gott hervorgegangene Welt kann keine Unvollkommenheiten enthalten.[1]

Zwei seiner Werke wurden durch die römisch-katholische Glaubenskongregation auf den Index gesetzt: L’ Avocat des protestans (erschienen 1686 in Amsterdam, indiziert 1703) und Le Tombeau du socinianisme (erschienen in Frankfurt 1687, indiziert 1712).[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Abschnitt nach François Laplanche: Noël Aubert de Versé.
  2. Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2-89420-522-8 (französisch, Google-Digitalisat in der Google-Buchsuche).