Nora Gantenbrink

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Nora Gantenbrink (* 1986) ist eine deutsche Journalistin und Autorin.

Journalistische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gantenbrink wuchs in Iserlohn auf. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Journalismus-Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule. 2012 wurde sie vom Medium Magazin unter die Top 30 Nachwuchsjournalisten gewählt.[1]

Nach einigen Monaten als Redakteurin bei Spiegel Online kündigte Gantenbrink und arbeitete freiberuflich. Von 2013 bis 2021 war sie Reporterin beim Magazin Stern, zunächst im Ressort Kultur, seit 2015 im Ressort Gesellschaft. 2021 wechselte Gantenbrink zum Spiegel.

Für ihre journalistischen Arbeiten wurde Gantenbrink mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Marion Dönhoff Preis und dem Axel-Springer-Preis. 2013 enthüllte Gantenbrink gemeinsam mit einem Team aus Investigativreportern des Stern in der Titelgeschichte Bushido und die Mafia – Die Wahrheit über einen deutschen Popstar und seine kriminellen Freunde die Existenz einer notariell beglaubigten Generalvollmacht, die Arafat Abou-Chaker dazu ermächtigte, beliebig über das gesamte Eigentum, das Vermögen und die Konten des Rappers Bushido zu verfügen sowie rechtskräftige Geschäfte in seinem Namen zu tätigen. Die Geschichte war für den Henri-Nannen-Preis 2014 in der Kategorie beste Investigation nominiert.[2]

2015 ging Gantenbrink im Rahmen eines Arthur F. Burns-Fellowship nach Los Angeles und New York City. In einem Boxstudio in der Bronx traf sie den Boxer Luis Resto. Für die im Magazin Stern Crime erschienene Reportage Zerschlagen[3] erhielt sie den vom Außenministerium verliehenen Arthur.-F-Burns-Preis.[4]

Schriftstellerische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr erstes Buch Verficktes Herz erschien beim Rowohlt Verlag. Im Jahr 2012 gewann sie mit ihrer Kurzgeschichte Na, dann den ersten Preis beim ZEIT-CAMPUS-Literaturwettbewerb.[5] Im Dezember 2018 erhielt Nora Gantenbrink einen Literaturförderpreis der Stadt Hamburg für einen Auszug aus ihrem Roman Dad, der im Februar 2020 erschien. Der Spiegel nannte den Roman ein „starkes Romandebüt“. Dem Buch gelinge etwas Seltenes: „Gantenbrink montiert Gegenwart und Vergangenheit, Anekdote und innere Einkehr, Spaß und Verzweiflung so versiert, dass man sehr gern dranbleibt.“[6]

Nora Gantenbrink erhielt literarische Aufenthaltsstipendien[7] in Südfrankreich[8] und New York. Zusammen mit Johannes Boss schrieb Gantenbrink die Drehbücher für die Serie Deadlines.[9][10] Die Serie wurde für den Adolf-Grimme-Preis 2022 sowie für den Deutschen Fernsehpreis 2022 nominiert.

Gantenbrink lebt in Hamburg.

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie

  • 2021: Stay Live (Dokuserie, 2 Episoden)

Drehbuch

  • 2021: Deadlines (Fernsehserie, Staffel 1, 8 Episoden)
  • 2022: Deadlines (Fernsehserie, Staffel 2, 8 Episoden)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Top 30 bis 30 2012. Medium Magazin; abgerufen am 14. November 2018.
  2. "Spiegel", "SZ-Magazin" & "Zeit" im Reportage-Finale. Abgerufen am 4. Dezember 2021 (deutsch).
  3. Nora Gantenbrink: Boxdrama in New York. Kein fairer Kampf, sondern ein Verbrechen. Stern Online. 11. Juni 2016; abgerufen am 14. November 2018.
  4. Preisträger des Der Arthur F. Burns Preises. ijp.org; abgerufen am 14. November 2018.
  5. Kurzgeschichte: Na, dann. In: Zeit Online. Abgerufen am 14. November 2018.
  6. Jochen Overbeck: Suche nach dem Hippie-Vater: Nora Gantenbrinks gelungener Debütroman „Dad“. In: Spiegel Online Kultur. Abgerufen am 4. März 2020.
  7. Nora Gantenbrink auf artomi.org. Abgerufen am 14. November 2018.
  8. Caterina Lobenstein, Christoph Twickel: Gut geparkt. Zeit Online. 9. März 2016; abgerufen am 14. November 2018.
  9. ZDFneo dreht Sitcom „Deadlines“ über vier Freundinnen: ZDF Presseportal. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  10. Friederike Zoe Grasshoff: „Deadlines“ auf ZDF Neo: Was labern die? Abgerufen am 13. August 2021.