Notre-Dame (Écouis)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kollegiatkirche Notre-Dame d’Écouis
Backsteingewölbe im Kirchenschiff, im Querhaus und im Chor

Die ehemalige Kollegiatkirche (collégiale) Notre-Dame im Ort Écouis im Département Eure im Osten der Normandie im Norden Frankreichs ist eine gotische Kirche aus dem frühen 14. Jahrhundert. Das Bauwerk ist seit dem Jahr 1913 als Monument historique anerkannt.[1]

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nach Nordosten orientierte Kirche entstand in nur drei Jahren (1310–1313) infolge einer Stiftung von Enguerrand de Marigny, einem Kammerherrn und Finanzaufseher Philipps IV. (reg. 1268–1314). Zwei Jahre nach Fertigstellung wurde der Stifter unter dem nunmehr regierenden König Ludwig X. (reg. 1314–1316) wegen tatsächlichen oder angeblichen Finanzbetrugs angeklagt, verurteilt und am Galgen von Montfaucon gehenkt; weitere zwei Jahre später (1317) wurde er in einem neuen Prozess rehabilitiert.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einschiffige Kirche verfügt über ein Querhaus (transept) und über den Anbau einer Grabkapelle für ihren Stifter. Wenngleich die beiden Türme wehrhaft und trutzig wirken, sind die übrigen Bauteile durchaus elegant und auf der Höhe der Zeit. Die Fenster verfügen über Maßwerk, doch von besonderem ästhetischem Reiz ist das Ziegelsteingewölbe mit Gurtbögen etc. aus hellem Sandstein.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche ist reich ausgestattet, wobei zahlreiche Skulpturen noch aus dem 14. Jahrhundert stammen; ob sie jedoch noch von Enguerrand de Marigny in Auftrag gegeben wurden oder von seinen Nachfahren, ist unklar. Hervorzuheben sind das Kenotaph des Stifters sowie eine Veronika-Statue, eine Nicasius-Statue und eine Verkündigungsgruppe aus derselben Zeit.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolphe-André Porée: Les statues de l’ancienne collégiale d’Écouis (Eure), Imprimerie de Plon-Nourrit, Paris 1902.
  • Louis Régnier: L’église Notre-Dame d’Écouis, autrefois collégiale : l’édifice, le mobilier, la statuaire, les tombeaux, le trésor, la chapelle du Plessis, le château et les statues de Mainneville..., Edouard Champion, Paris 1913.
  • Jacques Girodet: La collégiale d’Écouis: Trésor du Vexin normand. Orep éditions, Bayeux 2012.
  • Stéphane William Gondoin: Les maîtres sculpteurs d’Écouis. Patrimoine normand 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kollegiatkirche Notre-Dame d’Écouis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kollegiatkirche Notre-Dame d’Écouis

Koordinaten: 49° 18′ 39″ N, 1° 25′ 57″ O