O&K Ct 400 PS

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
O&K Ct 400 PS / KDL 7
Zeche Alstaden 2
Zeche Alstaden 2
Zeche Alstaden 2
Nummerierung: Hibernia 30 C u. a.
Anzahl: O&K: bekannt 4
Franco Belge: etwa 50
Hersteller: O&K
Fabriknummer u. a. 10118, 10119, 10320, 13092;
Franco Belge
Baujahr(e): 1922–1951
Ausmusterung: bis 1972
Bauart: C n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9350 mm / 9815 mm*
Dienstmasse: 45 t / 46,5 t*
Reibungsmasse: 45 t / 46,5 t*
Radsatzfahrmasse: 15 t / 15,5 t*
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h / 45 km/h*
Indizierte Leistung: 400 PS (294 kW)
Anfahrzugkraft: 103 kN / 97,5 kN*
Treibraddurchmesser: 1050 mm / 1100 mm*
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 450 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 1,5 m²
Verdampfungsheizfläche: 101 m² / 109,8 m²*
Wasservorrat: 4,8 m³ / 5 m³*
Brennstoffvorrat: 1,5 t
Bremse: urspr. Handbremse
Indirekte Bremse Bauart Knorr
* KDL 7

Die normalspurigen Tenderlokomotiven der Bauart O&K Ct 400 PS waren eine dreiachsige Industriebahntype des Herstellers Orenstein & Koppel (O&K). Sie wurden bevorzugt an Bergwerksbetriebe geliefert. Die genaue Stückzahl der hergestellten Lokomotiven ist nicht bekannt, vier Lokomotiven wurden in Bergwerksbetrieben im heutigen Nordrhein-Westfalen eingesetzt.

Die Lokomotive wurde als kriegswichtig eingestuft und unter der Bezeichnung KDL 7 von dem belgischen Unternehmen Franco Belge weitergebaut. Die Stückzahl dieser gefertigten Lokomotiven wird mit 50 angegeben.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorkriegsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Typ war die von O&K durchgeführte Ableitung aus der Preußischen T 3 Musterblatt III-4p, wobei der wesentliche Unterschied die modernere Gestaltung mit dem hinter dem Führerhaus platzierten Kohlenkasten war. Als Industrielokomotive wurden die Maschinen mit Nassdampf aus Gründen der leichteren Unterhaltung gefertigt.

Nachkriegsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeche Hibernia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotive mit der Fabriknummer O&K 10118/1923 wurde nach vorherigen Einsätzen bei anderen Bergwerksbahnen bei der Zeche Hibernia in Gelsenkirchen als 30 C bis 1965 verwendet und wurde dann ausgemustert und verschrottet.[2]

Grube Adolf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Grube Adolf in Herzogenrath wurde mit der Nummer 4 in Zweitbesetzung die Lokomotive mit der Fabriknummer O&K 13092/1932 bis zu ihrer Ausmusterung und Verschrottung 1972 eingesetzt.[3]

Zeche Alstaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Zeche Alstaden in Oberhausen verkehrte mit der Nummer 2 in Zweitbesetzung die Lokomotive O&K 10119/1923. Sie war 1924 fabrikneu geliefert worden und war bis Mitte der 1960er Jahre eingesetzt, dann wurde sie verschrottet.[4]

Zeche Constanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Zeche Constanze in Bochum-Langendreer war die Lokomotive O&K 10320 aus dem Jahr 1922 in Betrieb. Sie kam nach Stilllegung der Zeche 1928 zur Peine-Ilseder Eisenbahn mit der Nummer VI, später 47,[5] und war beim Ilseder Hochofenwerk eingesetzt.[6] Das Ausmusterungsdatum der Lok ist mit 1956[6] oder 1964 angegeben.[5]

KDL 7[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offiziell ist keine Lok der Bauart KDL 7 bekannt, die nach Deutschland geliefert wurde. Es sollen einige Maschinen als Leihlokomotiven in der deutschen Montanindustrie im Einsatz gestanden haben.[1] Ob diese nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland verblieben, ist nicht bekannt.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab Lokomotivkonstruktionen, bei denen ein Unterschied zwischen den Ausführungen für Industriebahnen und für Privatbahnen bestand. Die technischen Daten des O&K Kleinbahntyp sind sehr ähnlich derO&K-Ct-400-PS-Lokomotiven, Unterschiede bestehen bei der Ausführung. So befanden sich beim Werkbahntyp O&K Ct 400 PS die Kohlebunker hinter dem Führerhaus, während der Kleinbahntyp eine glatte Rückwand besaß.

Von der alten T 3 hatten die Lokomotiven den Wasserkastenrahmen und das Laufwerk mit dem identischen asymmetrischen Achsstand. Gegenüber dieser Type wirkten die O&K Ct 400 PS wesentlich moderner, besonders durch die Heusinger-Steuerung, den kürzen Schornstein und die Aufbauten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 316.
  2. Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 46.
  3. Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 50.
  4. Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 51.
  5. a b Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 77.
  6. a b Carsten Watsack: Die Eisenbahnen der Ilseder Hütte. 2. Auflage. Carsten Watsack, Ilsede 2015, ISBN 978-3-00-051464-7, S. 241.