Oberlandesgericht Arnsberg

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Das Oberlandesgericht Arnsberg (bis 1835: Hofgericht Arnsberg) war von 1816 bis 1849 ein preußisches Oberlandesgericht mit Sitz in Arnsberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 war das Herzogtum Westfalen an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gekommen. Als höchstes Gericht innerhalb des Herzogtums wurde das Hofgericht Arnsberg eingerichtet. (Siehe auch Liste der Gerichte im Großherzogtum Hessen). In Folge des Wiener Kongresses kam das Herzogtum Westfalen 1816 an Preußen und wurde dort in den neugegründeten Regierungsbezirk Arnsberg eingegliedert. In Preußen wurden die Gerichte auf Ebene des Regierungsbezirks seit 1808 als Oberlandesgerichte bezeichnet und die Eingangsgerichte als Land- und Stadtgericht. Im Regierungsbezirk Arnsberg blieb man zunächst bei den bisherigen Bezeichnungen.

1817 wurde noch das ehemalige Fürstentum Siegen (nun Kreis Siegen) aus dem Regierungsbezirk Koblenz in den Regierungsbezirk Arnsberg überführt, entsprechend kamen die dortigen Gerichte zum Hofgericht Arnsberg.

1835 wurde der Name des Hofgerichts Arnsberg auf Oberlandesgericht Arnsberg geändert. Die bisherigen Stadtgerichte und Justizämter wurden in Land- und Stadtgerichte umgewandelt.

Nach der Justizreform von 1849 wurden die Oberlandesgerichte aufgehoben und durch Appellationsgerichte (hier das Appellationsgericht Arnsberg) ersetzt. 1879 wurden diese erneut durch Oberlandesgerichte, hier das Oberlandesgericht Hamm abgelöst.

Untergerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Hofgericht Arnsberg waren folgende Gerichte nachgeordnet:

Gericht Sitz Anmerkungen
Berggericht Eslohe Eslohe 1837 nach Siegen verlegt
Justizamt Arnsberg Arnsberg
Justizamt Attendorn Attendorn
Justizamt Balve Balve
Justizamt Belecke Belecke
Justizamt Bilstein Bilstein
Justizamt Brilon Brilon
Justizamt Burbach Burbach
Justizamt Erwitte Erwitte
Justizamt Eslohe Eslohe
Justizamt Fredeburg Fredeburg
Justizamt Freudenberg Freudenberg Ging 1834/1835 im Land- und Stadtgericht Siegen auf
Justizamt Gesecke Gesecke
Justizamt Hilchenbach Hilchenbach
Justizamt Marsberg Marsberg
Justizamt Medebach Medebach
Justizamt Menden Menden
Justizamt Meschede Meschede
Justizamt Netphen Netphen Ging 1834/1835 im Land- und Stadtgericht Siegen auf
Justizamt Neunkirchen Neunkirchen
Justizamt Oestinghausen Oestinghausen
Justizamt Olpe Olpe
Justizamt Rüthen Rüthen
Justizamt Siegen Siegen Ging 1834/1835 im Land- und Stadtgericht Siegen auf
Justizamt Werl Werl
Stadtgericht Brilon Brilon
Stadtgericht Freienohl Freienohl
Stadtgericht Hüsten Hüsten
Stadtgericht Medebach Medebach
Stadtgericht Siegen Siegen Ging 1834/1835 im Land- und Stadtgericht Siegen auf
Standesherrliches Justizamt Berleburg Berleburg Die Gerichtsbarkeit des Fürstlich Sayn-Wittgenstein-Berleburgischen Justizamtes über die Stadt Berleburg wurde 1828 vom Fürsten an den preußischen Staat abgetreten und das Gericht wurde dann als Königlich Preußisches Fürstlich Wittgensteinsches Land- und Stadtgericht zu Berleburg bezeichnet.[1]
Standesherrliches Justizamt Wittgenstein Wittgenstein

[2]

Ab 1835 wurde das Hofgericht als Oberlandesgericht Arnsberg bezeichnet. Die Eingangsgerichte wurden in den Folgejahren in Land- und Stadtgerichten umgewandelt. Dem Oberlandesgericht Arnsberg waren folgende Gerichte nachgeordnet:

Gericht Sitz Anmerkungen
Land- und Stadtgericht Arnsberg Arnsberg
Land- und Stadtgericht Attendorn Attendorn
Land- und Stadtgericht Brilon Brilon
Landgericht Burbach Burbach
Land- und Stadtgericht Erwitte Erwitte
Land- und Stadtgericht Fredeburg Fredeburg
Land- und Stadtgericht Hilchenbach Hilchenbach
Land- und Stadtgericht Marsberg Marsberg
Land- und Stadtgericht Laasphe Laasphe
Land- und Stadtgericht Medebach Medebach
Land- und Stadtgericht Meschede Meschede
Land- und Stadtgericht Olpe Olpe
Land- und Stadtgericht Rüthen Rüthen
Land- und Stadtgericht Siegen Siegen Das Land- und Stadtgerichts Siegen wurde 1834/1835 durch die Vereinigung der Justizämter Netphen, Freudenberg, Siegen und des Stadtgerichts Siegen gebildet[3]
Land- und Stadtgericht Werl Werl
Land- und Stadtgericht Berleburg Berleburg
Königliches und Fürstlich Lippesches Gesamtgericht Lippstadt Lippstadt vorher Oberlandesgericht Hamm
Berggericht Siegen Siegen Bis 1837 Berggericht Eslohe, 1837 an das Bergamt Siegen verlegt.[4]

[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Wurm: Zur Arnsberger Gerichtsgeschichte, Arnsberg 1971.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst Conrad: Schloss und Kommune. Die Residenzstadt Berleburg; in: Westfälische Zeitschrift 166, 2016, S. 346, Digitalisat.
  2. Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1824, S. 380 f. Digitalisat
  3. Geschichte des Amtsgerichts Siegen
  4. Bestandsgeschichte Berggericht Siegen beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen
  5. Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1843, S. 579 f., Digitalisat