Oberlinspher Mühle

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Oberlinspher Mühle im Winter
Mühlgraben nahe dem Wehr
Tal des Linspherbachs und Silbersee nahe der Mühle

Die Oberlinspher Mühle ist eine denkmalgeschützte Wassermühle unmittelbar am Naturschutzgebiet Oberlauf des Linspherbaches.[1] Sie liegt auf 420 m Höhe über NHN auf dem Gebiet der Gemeinde Allendorf (Eder) im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1537 gehörten Bromskirchen und Somplar zum Herzogtum Westfalen. Durch eine Grenzeinigung des Kölner Erzbischofs mit dem Landgrafen von Hessen entstand eine neue Grenze zum benachbarten Hallenberg, in dem eine Getreidemühle stand. Im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts verschärften sich die Glaubenskämpfe zwischen dem kurkölschen Hallenberg und dem protestantischen Oberhessen, so dass die Bromskirchener eine eigene Mühle brauchten.[3][4] 1571 wurde dem Müller Junghenn Steuber aus Elbrighausen genehmigt, am Wasser der Linsphe eine Mühle zu bauen und sie als Erblehen zu betreiben. 1885 lebten fünf Bewohner in der Mühle.[2] Diese wurde bis in die 1960er Jahre durch die Familie Steuber betrieben.[5][4][2] Mühlkanal und Mühlteich bestehen wie die Wasser- und Staurechte bis heute und werden zur Stromerzeugung mit einer Turbine genutzt. Seit 1988 ist die Mühle ein Tagungshaus.[3]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gehöft der Mühle ist ein Vierseithof, an dessen westlicher Seite das im 19. Jahrhundert errichtete Wohn- und Mühlengebäude auf einem Werksteinsockel steht. Sein Fachwerk ist stockwerkweise aus geraden, gering dimensionierten Hölzern verzimmert.[4] Die Mühle verfügte über einen oberschlächtigen Mahlgang.[2] Das Hauptgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Waldeck-Frankenberg. Band 2. Theiss, Darmstadt 2015, S. 196.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nordhessische Gesellschaft für Naturkunde und Naturwissenschaften e. V. (Hrsg.): Naturschutzgebiete in Hessen, Band 4: Waldeck Frankenberg und Nationalpark Kellerwald-Edersee. Cognitio-Verlag, S. 185–188.
  2. a b c d Oberlinspher Mühle. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 16. Juni 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 15. Februar 2019.
  3. a b Mühlenhistorie, Tagungshaus Oberlinspher Mühle, abgerufen am 15. Februar 2019.
  4. a b c d Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Oberlinspher Mühle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen.
  5. Moritz Repp: Die Familie Steuber auf der Oberlinspher Mühle bei Bromskirchen von 1571-1934: Ein Ruhmesblatt f. Volk, Scholle, Heimatliebe. M. Repp, 1935.

Koordinaten: 51° 5′ 17,9″ N, 8° 36′ 8,3″ O