Oceanograf

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Oceanograf
Schiffsdaten
Flagge Polen Polen
Schiffstyp Forschungsschiff
Rufzeichen SPG2054
Heimathafen Gdynia
Eigner Universität Danzig
Bauwerft Stocznia Remontowa Nauta, Gdynia
Baunummer B870-II
Kiellegung 9. Mai 2013
Übernahme 30. September 2016
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 49,51 m (Lüa)
Breite 13,97 m
Seitenhöhe 3,79 m
Tiefgang (max.) 2,09 m
Vermessung 792 BRZ / 237 NRZ
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.800 kW (2.447 PS)
Dienst­geschwindigkeit

10 kn (19 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 12 kn (22 km/h)
Propeller 2 × Propellergondel
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 123 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Polski Rejestr Statków
IMO-Nr. 9776951

Die Oceanograf ist ein als Katamaran gebautes polnisches Forschungsschiff der Universität Danzig.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde unter der Baunummer B870-II von einem Konsortium der Werften Stocznia Remontowa Nauta und Crist in Gdynia für die Universität Danzig gebaut. Die Kiellegung fand am 9. Mai 2013 statt.[1] Das Schiff wurde am 24. Juni 2016 getauft[2] und im Juli 2016 fertiggestellt.

Während des Baus kam es zu Verzögerungen. Bei Modellversuchen stellte sich heraus, dass die ursprüngliche Länge des Schiffs von 40 Metern nicht ausreichte und das Schiff für den nötigen Auftrieb um knapp 10 Metern verlängert werden musste. Die ursprünglich für das Frühjahr 2014 vorgesehene Fertigstellung des Schiffes verzögerte sich schließlich auf Juli 2016. Die Verzögerungen und damit verbundene Kosten führten zu Streitigkeiten zwischen der Bauwerft und dem Auftraggeber.[3][4]

Die geplanten Baukosten beliefen sich auf 37 Mio. Złoty. Hiervon sollten 36 Mio. Złoty aus öffentlichen Geldern stammen, 1 Mio. Złoty sollte die Universität Danzig beisteuern.[5] Die tatsächlichen Baukosten beliefen sich auf 40 Mio. Złoty.[6]

Das Schiff wird in erster Linie in der Ostsee eingesetzt.

Technische Daten und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird dieselelektrisch angetrieben. Für die Stromerzeugung der elektrischen Antriebsmotoren stehen zwei von Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotoren des Herstellers Volvo-Penta mit jeweils 420 kW Leistung angetriebene Generatoren zur Verfügung. Für die Stromerzeugung im Bordnetz stehen zwei von Dieselmotoren mit jeweils 225 kW Leistung angetriebene Generatoren zur Verfügung. Die Antriebsmotoren treiben zwei Propellergondeln mit jeweils zwei Propellern an. Die Reisegeschwindigkeit des Schiffes ist mit 10 Knoten angegeben. Das Schiff ist mit zwei als Wasserstrahlantriebe ausgelegten Bugstrahlrudern ausgerüstet, die in den beiden Rümpfen untergebracht sind. Es verfügt damit über ein System zur dynamischen Positionierung. Das Schiff kann 21 Tage auf See bleiben und dabei 2500 Seemeilen zurückgelegen.[7]

Das Schiff kann für verschiedene meereskundliche Forschungen genutzt werden. An Bord sind vier Labore für Forschungszwecke eingerichtet. Für die Beobachtung von Meeressäugern und Seevögeln steht eine Beobachtungsplattform zur Verfügung. Für die Ausbildung von Studenten befindet sich ein Seminarraum an Bord.

Am Heck des Schiffes steht ein 10 × 9 Meter großes, offenes Arbeitsdeck zur Verfügung. Das Schiff ist mit verschiedenen Hebewerkzeugen ausgerüstet, darunter ein Kran auf dem Achterdeck, der 4 t heben kann, sowie ein Heckgalgen. Ein weiterer Kran befindet sich vor den Decksaufbauten im Bugbereich. Dieser Kran kann 50 kg heben. Zum Schleppen von Forschungsgeräten oder Netzen stehen mehrere Winden zur Verfügung. Das Schiff ist mit verschiedenen Echoloten und Sonaren sowie weiteren Messgeräten ausgerüstet. Es kann für den Einsatz eines ROV genutzt werden.

Das Schiff kann an Deck Labor- und Transportcontainer mitführen.[7]

An Bord ist Platz für 20 Personen. Kapitän und Fahrtleiter sind in Einzelkabinen untergebracht. Für die übrige Besatzung und das weitere wissenschaftliche Personal bzw. mitfahrende Studenten stehen neun Doppelkabinen zur Verfügung.[7] Die Schiffsbesatzung besteht üblicherweise aus sechs Personen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oceanograf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Położenie stępki, Pressemitteilung, Stocznia Remontowa Nauta, 9. Mai 2013. Abgerufen am 17. April 2020.
  2. Chrzest katamaranu Oceanograf, Pressemitteilung, Stocznia Remontowa Nauta, 24. Juni 2016. Abgerufen am 17. April 2020.
  3. Agnieszka Sowa: „Oceanograf” niszczeje, zamiast służyć naukowcom i studentom, Polityka, 8. August 2017. Abgerufen am 17. April 2020.
  4. Oświadczenie w sprawie jednostki naukowo-badawczej oceanograf, Pressemitteilung, Stocznia Remontowa Nauta, 10. August 2017. Abgerufen am 17. April 2020.
  5. Wioletta Kakowska-Mehring: Crist i Nauta zbudują statek badawczy dla Uniwersytetu Gdańskiego, Portal Regionalny trojmiasto.pl, 9. Januar 2013. Abgerufen am 17. April 2020.
  6. Wioletta Kakowska-Mehring: „Oceanograf“ już gotowy. Mercedes zastąpi wóz drabiniasty, Portal Regionalny trojmiasto.pl, 24. Juni 2016. Abgerufen am 17. April 2020.
  7. a b c „Oceanograf” zwodowany w gdyńskiej Naucie, Defence24, 25. Juni 2015. Abgerufen am 17. April 2020.