Olympische Qualifikationsserie 2024 (BMX-Freestyle)

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Das Expo-Gelände am Huangpu-Fluss ist Schauplatz des ersten Laufs.
Auf dem Ludovika-Campus in Budapest findet der zweite Lauf statt.

Die BMX-Freestyle-Wettbewerbe der Olympischen Qualifikationsserie 2024 werden in zwei Teilen im Mai und Juni 2024 in Shanghai und Budapest ausgetragen. Sie finden in der Freestyle-Variante Park statt und sind Teil der Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024. Es werden je sechs Plätze für die olympischen Wettkämpfe der Männer und der Frauen vergeben.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie wird in dieser Form zum ersten Mal ausgetragen. Sie geht auf die vom IOC 2021 verabschiedete Agenda 2020+5 zurück, die eine direktere Verbindung der Olympischen Spiele mit den Qualifikations-Wettkämpfen empfahl.[1] Anfang 2022 beschloss das IOC, im Vorlauf der Olympischen Spiele 2024 eine Qualifikationsserie für so genannte „urbane Sportarten“ einzurichten. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Sportverbänden sollte die Serie Wettkämpfe in BMX-Freestyle, Breakdance, Skateboarding und Sportklettern umfassen und an drei noch auszuwählenden Standorten stattfinden.[2]

In den Mitte 2022 veröffentlichten Qualifikationsregeln für BMX-Freestyle legte der Radsport-Weltverband UCI fest, dass pro Geschlecht 6 von 12 Olympia-Startplätzen über die Qualifikationsserie vergeben werden sollten.[3] Im April 2023 veröffentlichte die UCI zudem die Kriterien, nach denen 24 Männer und Frauen für die Qualifikationsserie ausgewählt wurden.[4] Im Oktober 2023 gab das IOC die Austragungsorte der Serie bekannt; statt drei waren es nur zwei, und zwar Shanghai und Budapest.[5]

Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wettkämpfe in Shanghai finden vom 16. bis 19. Mai auf dem Gelände der Expo 2010 am Ufer des Huangpu-Flusses statt.[6] Die Wettkämpfe in Budapest sind vom 20. bis 23. Juni auf dem Ludovika-Campus geplant.[5] Wenige Wochen vor den Wettkämpfen wurden rudimentäre Bestimmungen über den Wettkampf-Modus bekanntgegeben. Demnach werden bei beiden Austragungen jeweils maximal 50 Qualifikationspunkte vergeben.[7] Genauere Informationen sind auch wenige Tage vor Beginn der Wettkämpfe nicht öffentlich verfügbar. Aufgrund der Bestimmungen der UCI können sich pro Nation und Geschlecht maximal zwei Athleten für die Olympischen Spiele qualifizieren.[3]

Zulassungskriterien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 24 Startplätze pro Geschlecht wurden wie folgt vergeben:

  1. Die besten 12 Verbände der Nationen-Weltrangliste erhielten je nach Platzierung 1 bis 3 Startplätze. Maßgeblich war der Stand der Rangliste am 5. Dezember 2023. In diese Rangliste gingen die Leistungen der zwei besten Fahrer pro Nation im Laufe der vorangegangenen 52 Wochen ein.
  2. Olympia-Gastgeber Frankreich sowie die Gastgeber der Qualifikationsserie erhielten mindestens je einen Platz.
  3. In jedem Kontinent, der noch keinen Startplatz hatte, ging ein solcher an denjenigen Verband, der in der Weltrangliste am höchsten stand.
  4. Im Falle unbesetzter Startplätze rückten die bestplatzierten Verbände in der oben genannten Nationen-Rangliste nach, die sich noch nicht qualifiziert hatten.

Die Verteilung der Quotenplätze wurde von der UCI am 5. Dezember 2023 veröffentlicht.[8] Nach Bestätigung der Teilnahme durch die Verbände veröffentlichte die UCI am 18. Dezember die endgültigen Plätze.[9] Später verzichtete Südafrika noch auf seinen Platz bei den Frauen. Sie wurden durch Spanien ersetzt;[10] ob die vor Spanien platzierten Verbände Slowakei und Russland verzichtet hatten, ist nicht bekannt. Die Verteilung war demnach wie folgt:

Kriterium Nationen (Männer)[11] Nationen (Frauen)[12]
Weltrangliste Platz 1 bis 3
(je drei Teilnehmer)
Australien, Großbritannien, Vereinigte Staaten China, Vereinigte Staaten, Deutschland
Weltrangliste Platz 4 bis 6
(je zwei Teilnehmer)
Japan, Brasilien, Frankreich Australien, Großbritannien, Schweiz
Weltrangliste Platze 7 bis 11
(je ein Teilnehmer)
Kroatien, Argentinien, Venezuela, Lettland, Costa Rica Tschechien, Japan, Frankreich, Chile, Kolumbien
Gastgeberplätze China, Ungarn1 keine2
Kontinentale Repräsentation Südafrika Südafrika verzichtete
Nachrücker Deutschland Brasilien, Argentinien, Venezuela, Spanien

Ende Februar wurden die von ihren Verbänden nominierten Teilnehmer der Serie bekanntgegeben;[13] Anfang Mai publizierte die UCI eine leicht modifizierte Liste.[14]

1 
Gastgeber Frankreich konnte sich auf dem normalen Qualifikationsweg einen Platz für die Olympische Qualifikationsserie der Männer sichern. Daher rückte der höchstplatzierte, noch nicht berücksichtigte Verband aus der Nationen-Rangliste nach.
2 
Frankreich und China konnten sich auf dem normalen Qualifikationsweg einen Platz für die Olympische Qualifikationsserie der Frauen sichern, Ungarn verzichtete auf seinen Gastgeber-Platz im Frauen-Turnier. Da auch Südafrika als kontinentaler Repräsentant verzichtete, gab es vier Nachrückerplätze.

Resultate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Shanghai wie in Budapest gab es jeweils eine Qualifikation, aus der 12 von 24 Athleten ins Finale kamen. In Qualifikation und Finale hatte jeder Athlet zwei Versuche. In der Qualifikation zählte das Mittel der erzielten Punktzahlen, im Finale der bessere Versuch. In den Tabellen ist in allen Runden die jeweils relevante Punktzahl angegeben (Mittelwert bzw. besserer Versuch).

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Deutschland sprang kurzfristig Tom Clemens für den eigentlich vorgesehenen Paul Thölen ein.

Rang Fahrer Shanghai Budapest Summe
Qualif. Finale Platz Punkte Qualif. Finale Platz Punkte
1 Frankreich Anthony Jeanjean 86,75 93,54 1 50
2 Australien Logan Martin 86,83 92,65 2 45
3 Vereinigtes Konigreich Kieran Reilly 85,32 89,28 3 41
4 Vereinigtes Konigreich Jude Jones 83,53 88,56 4 38
5 Kroatien Marin Ranteš 82,88 87,84 5 36
6 Vereinigte Staaten Justin Dowell 82,24 85,30 6 35
7 Vereinigte Staaten Nick Bruce 85,67 84,78 7 34
8 Brasilien Gustavo Batista 85,26 84,48 8 33
9 Japan Rimu Nakamura 84,65 84,00 9 32
10 Venezuela Daniel Dhers 80,93 78,60 10 31
11 Vereinigte Staaten Marcus Christopher 89,07 74,40 11 30
12 Vereinigtes Konigreich Dylan Hessey 87,29 42,62 12 29
13 Lettland Ernests Zēbolds 80,88 13 28
14 Australien Jaie Toohey 80,54 14 27
15 Japan Joji Mizogaki 79,58 15 26
16 Brasilien Caio de Oliveira Sousa 72,93 16 25
17 Argentinien José Torres 71,82 17 24
18 Frankreich Kevin Fabrègue 71,07 18 23
19 Australien Alec Danelutti 56,00 19 22
20 China Volksrepublik Hai Yang 52,54 20 21
21 Ungarn Zoltán Kempf 42,67 21 20
22 Costa Rica Kenneth Tencio 33,70 22 19
23 Sudafrika Vincent Leygonie 30,20 23 18
24 Deutschland Tom Clemens 27,19 24 17

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Kolumbien ersetzte Queensaray Villegas kurzfristig ihre eigentlich nominierte Schwester Lizsurley Villegas. Die Argentinierin Analía Zacarias trat in Shanghai nicht an.

Rang Fahrerin Shanghai Budapest Summe
Qualif. Finale Platz Punkte Qualif. Finale Platz Punkte
1 China Volksrepublik Sun Sibei 87,40 95,86 1 50
2 China Volksrepublik Sun Jiaqi 86,70 93,68 2 45
3 China Volksrepublik Deng Yawen 85,40 91,50 3 41
4 Vereinigte Staaten Hannah Roberts 82,63 91,24 4 38
5 Vereinigte Staaten Perris Benegas 84,05 89,68 5 36
6 Tschechien Iveta Miculyčová 81,93 86,80 6 35
7 Schweiz Nikita Ducarroz 73,90 85,60 7 34
8 Kolumbien Queensaray Villegas 66,16 82,40 8 33
9 Australien Natalya Diehm 70,71 81,24 9 32
10 Chile Macarena Pérez 67,12 75,60 10 31
11 Vereinigtes Konigreich Sasha Pardoe 62,40 66,80 11 30
12 Vereinigtes Konigreich Charlotte Worthington 66,10 66,20 12 29
13 Deutschland Lara Lessmann 59,66 13 28
14 Frankreich Laury Perez 58,74 14 27
15 Deutschland Lea Müller 55,52 15 26
16 Japan Nene Naito 51,34 16 25
17 Australien Sarah Nicki 50,60 17 24
18 Deutschland Lillyana Seidler 47,00 18 23
19 Spanien Teresa Fernández-Miranda 46,05 19 22
20 Venezuela Katherine Díaz 38,25 20 21
21 Brasilien Eduarda Bordignon 34,05 21 20
22 Schweiz Michelle Neuner 17,75 22 19
23 Vereinigte Staaten Angie Marino 0,50 23 18
24 Argentinien Analía Zacarias DNS

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Olympic Agenda 2020+5. 15. Februar 2021, S. 15; (englisch).
  2. IOC launches festival-style qualifier series for urban sports in run-up to Paris 2024. Inside the Games, 1. April 2022; (englisch).
  3. a b Qualifikationssystem BMX-Freestyle, Stand 19. August 2022 (Memento vom 29. August 2022 im Internet Archive)
  4. BMX Freestyle Park Qualification System for the OQS, Stand vom 5. April 2023. Union Cycliste Internationale; (englisch).
  5. a b Olympic Qualifier Series 2024. Internationales Olympisches Komitee, 12. Oktober 2023; (englisch).
  6. Olympic Qualifier Series 2024 Shanghai venues ready to welcome athletes, fans. Stadtregierung Shanghai, abgerufen am 12. Mai 2024 (englisch).
  7. Tracer la voie vers Paris 2024 : Annonce du système de qualification et de points pour les Olympic Qualifier Series. Olympics.com, 27. März 2024; (französisch).
  8. Olympic Qualifier Series (OQS) / Série de Qualification Olympiques (SQO). Union Cycliste Internationale, 5. Dezember 2023; (französisch, englisch).
  9. Olympic Qualifier Series (OQS) / Série de Qualification Olympiques (SQO). Union Cycliste Internationale, 18. Dezember 2023; (französisch, englisch).
  10. Olympic Qualifier Series (OQS) / Série de Qualification Olympiques (SQO). Union Cycliste Internationale, 2. Februar 2024; (französisch, englisch).
  11. UCI-Park-Weltrangliste nach Nationen (Männer). Union Cycliste Internationale;
  12. UCI-Park-Weltrangliste nach Nationen (Frauen). Union Cycliste Internationale;
  13. Here are the athletes that will compete in BMX freestyle at the Olympic Qualifier Series (Memento vom 28. Februar 2024 im Internet Archive)
  14. Série de Qualification Olympiques – Liste des athlètes qualifiés. Union Cycliste Internationale, 6. Mai 2024; (französisch, englisch).