Olympische Sommerspiele 1988/Rudern – Einer (Frauen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Rudern
Disziplin Einer
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 20 Athletinnen aus 20 Ländern
Wettkampfort Misari Regatta in Hanam
Wettkampfphase 20. bis 25. September 1988
Medaillengewinnerinnen
Deutschland Demokratische Republik 1949 Jutta Behrendt (GDR)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anne Marden (USA)
Bulgarien Magdalena Georgiewa (BUL)
1984 1992

Der Ruderwettbewerb im Einer der Frauen bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde vom 20. bis zum 25. September 1988 auf der Misari-Regatta-Strecke in Hanam ausgetragen. 20 Athletinnen in 20 Booten traten an.

Der Wettbewerb, der über die olympische Ruderdistanz von 2000 Metern ausgetragen wurde, begann mit drei Vorläufen mit jeweils vier oder fünf Mannschaften. Die jeweils erst-, zweit- und drittplatzierten Boote der Vorläufe qualifizierten sich für das Halbfinale A/B, während die verbleibenden vier Boote in den Hoffnungslauf gingen. Im Hoffnungslauf qualifizierte sich das erst-, zweit- und drittplatzierte Boot ebenfalls für das Halbfinale A/B, während das letzte Boot aus dem Wettbewerb ausschied.

In den beiden Halbfinalläufen A/B qualifizierten sich die ersten drei Ruderinnen für das A-Finale, die Plätze 4 bis 6 qualifizierten sich für das B-Finale zur Ermittlung der Plätze 7 bis 12. Im A-Finale am 25. September 1988 kämpften die besten sechs Boote um olympische Medaillen.

Die jeweils qualifizierten Ruderinnen sind hellgrün unterlegt.

Jutta Behrendt aus der DDR wurde bei den letzten vier Weltmeisterschaften viermal Weltmeisterin, davon jeweils abwechselnd im Einer und Doppelvierer. Aufgrund des Boykotts der DDR bei den Spielen in Los Angeles konnte sie 1984 als amtierende Weltmeisterin im Einer nicht an den Spielen teilnehmen. Dieses Mal trat sie zwar als amtierende Weltmeisterin im Doppelvierer bei den Spielen an, trotzdem wurde sie im Einer als Favoritin auf den Titel gesehen. Dazu kam die Bulgarin Magdalena Georgiewa, die bei den Weltmeisterschaften 1987 den Titel im Einer gewinnen konnte und 1986 hinter Jutta Behrendt schon Vizeweltmeisterin war. Weitere Medaillenkandidatinnen waren die Rumänin Mărioara Popescu, Olympiasiegerin im Doppelvierer 1984 und Bronzemedaillengewinnerin im Einer bei der Weltmeisterschaft 1987 und Anne Marden aus den Vereinigten Staaten, die 1984 bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille im Doppelvierer gewann und 1985 im Einer und 1987 im Doppelzweier zweimal die Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften gewinnen konnte.

In den drei Vorläufen konnten Anne Marden, Jutta Behrendt und Magdalena Georgiewa jeweils ihren Lauf souverän gewinnen. Die Olympischen Spiele 1988 waren die ersten Spiele, bei denen die Wettbewerbe der Frauen über 2000 Meter ausgetragen wurden. Deshalb konnte jede der drei ihren Lauf in neuer olympischer Bestzeit beenden. Im Halbfinale konnte Jutta Behrendt dann den Rekord weiter verbessern, als sie den ersten Lauf vor Anne Marden gewann. Im zweiten Halbfinale gewann Magdalena Georgiewa vor Mărioara Popescu in 7:35,47 Minuten mit der endgültig schnellsten Zeit des Wettbewerbes. Im Finale sortierte sich das Feld sehr schnell. Magdalena Georgiewa setzte sich vom Start weg von allen anderen ab. Verfolgt wurde sie von Jutta Behrendt und den um Platz drei kämpfenden Ruderinnen Mărioara Popescu und Anne Marden. Während Popescu auf den ersten 500 Metern noch knapp vor Anne Marden lag, musste sie die Frau aus den Vereinigten Staaten anschließend ziehen lassen und diese setzte sich gleich deutlich ab, so dass sie bei der 1000-Meter-Marke schon sechs Sekunden vor der Rumänin lag. 500 Meter vor dem Ziel schienen die Medaillen klar vergeben zu sein, da Georgiewa drei Sekunden vor Behrendt und über sechs Sekunden vor Anne Marden lag. Hinter den dreien klaffte ein Loch von 11 Sekunden, bis die viertplatzierte Rumänien kam. Allerdings hatte die Bulgarin in der Folge große Probleme sauber ins Ziel zu fahren und musste Jutta Behrendt und Anne Marden vorbei lassen und sich mit der Bronzemedaille begnügen. Die mit Abstand schnellsten letzten 500 Meter fuhr die Niederländerin Harriet van Ettekoven, die bei der 1500-Meter-Marke 19 Sekunden hinter der Bulgarin auf dem sechsten Platz lag. Sie konnte sich auf den vierten Platz verbessern und den Rückstand auf die Bulgarin und damit auf die Bronzemedaille bis auf 3,5 Sekunden verringern.

Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Rumänien 1965 Valeria Răcilă Los Angeles 1984
Weltmeisterin Bulgarien Magdalena Georgiewa Kopenhagen 1987

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstag, 20. September 1988

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Athletin Zeit (min) Qualifikation
1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Anne Marden 8:01,55 OR Halbfinale A/B
2 Danemark Dänemark Inger Pors Olsen 8:09,55
3 Kanada Kanada Heather Hattin 8:15,04
4 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Michaela Burešová-Loukotová 8:17,80 Hoffnungslauf
5 Schweden Schweden Annelie Larsson 8:29,70

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Athletin Zeit (min) Qualifikation
1 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Jutta Behrendt 7:51,44 OR Halbfinale A/B
2 Rumänien 1965 Rumänien Mărioara Popescu 7:53,75
3 Niederlande Niederlande Harriet van Ettekoven 7:56,80
4 Sowjetunion Sowjetunion Natalija Kwascha 7:59,95 Hoffnungslauf

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Athletin Zeit (min) Qualifikation
1 Bulgarien 1971 Bulgarien Magdalena Georgiewa 7:50,64 OR Halbfinale A/B
2 Belgien Belgien Rita Defauw 8:09,25
3 Griechenland Griechenland Tonia Svaier 8:12,13
4 Frankreich Frankreich Lydie Dubedat-Briero 8:28,75 Hoffnungslauf

Hoffnungslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittwoch, 21. September 1988

  • Qualifikationsnormen: Platz 1-3 -> Halbfinale, ab Platz 4 -> ausgeschieden
Platz Nation Athletin Zeit (min) Qualifikation
1 Sowjetunion Sowjetunion Natalija Kwascha 8:06,11 Halbfinale A/B
2 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Michaela Burešová-Loukotová 8:15,63
3 Schweden Schweden Annelie Larsson 8:20,20
4 Frankreich Frankreich Lydie Dubedat-Briero 8:26,86 ausgeschieden

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Donnerstag, 22. September 1988

Halbfinale A/B 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Athletin Zeit (min) Qualifikation
1 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Jutta Behrendt 7:37,69 OR Finale A
2 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Anne Marden 7:40,51
3 Niederlande Niederlande Harriet van Ettekoven 7:48,84
4 Kanada Kanada Heather Hattin 7:56,97 Finale B
5 Belgien Belgien Rita Defauw 8:07,95
6 Schweden Schweden Annelie Larsson 8:11,21

Halbfinale A/B 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Athletin Zeit (min) Qualifikation
1 Bulgarien 1971 Bulgarien Magdalena Georgiewa 7:35,47 OR Finale A
2 Rumänien 1965 Rumänien Mărioara Popescu 7:39,93
3 Danemark Dänemark Inger Pors Olsen 7:42,76
4 Sowjetunion Sowjetunion Natalija Kwascha 7:45,50 Finale B
5 Griechenland Griechenland Tonia Svaier 7:49,15
6 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Michaela Burešová-Loukotová 8:08,04

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A-Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonntag, 25. September 1988, 1:00 Uhr MESZ
Anmerkung: zur Ermittlung der Plätze 1 bis 6

Platz Nation Athlet Zeit (min)
1 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Jutta Behrendt 7:47,19
2 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Anne Marden 7:50,28
3 Bulgarien 1971 Bulgarien Magdalena Georgiewa 7:53,65
4 Niederlande Niederlande Harriet van Ettekoven 7:57,29
5 Rumänien 1965 Rumänien Mărioara Popescu 7:59,44
6 Danemark Dänemark Inger Pors Olsen 7:59,77

B-Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freitag, 23. September 1988, 1:41 Uhr MESZ
Anmerkung: zur Ermittlung der Plätze 7 bis 12

Platz Nation Athlet Zeit (min)
7 Griechenland Griechenland Tonia Svaier 7:57,73
8 Sowjetunion Sowjetunion Natalija Kwascha 8:00,73
9 Belgien Belgien Rita Defauw 8:04,90
10 Kanada Kanada Heather Hattin 8:08,69
11 Schweden Schweden Annelie Larsson 8:11,69
12 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Michaela Burešová-Loukotová 8:14,02

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]