Olympische Winterspiele 1936/Bob – Viererbob (Männer)

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Sportart Bob
Disziplin Viererbob
Geschlecht Männer
Teilnehmer 72 Athleten aus 10 Ländern
Wettkampfort Olympia-Bobbahn Rießersee
Wettkampfphase 11. bis 12. Februar 1936
Siegerzeit 5:19,85 min
Medaillengewinner
Schweiz Schweiz II
Musy, Gartmann, Bouvier, Beerli
Schweiz Schweiz I
Capadrutt, Aichele, Feierabend, Bütikofer
Vereinigtes Konigreich Großbritannien
McEvoy, Cardno, Dugdale, Green
1932 1948
Bobwettbewerbe bei den
Olympischen Winterspielen 1936
Zweierbob Männer
Viererbob Männer

Beim Viererbob der Männer bei den Olympischen Winterspielen 1936 fanden insgesamt vier Läufe statt. Die ersten beide Läufe wurden am 11. Februar ausgetragen. Der dritte und vierte Lauf fand einen Tag später statt. Wettkampfstätte war die Olympia-Bobbahn Rießersee.

Ursprünglich hätte der Wettkampf am 8. und 9. Februar stattfinden sollen. Da jedoch Regen und Schneefall die Mannschaften daran gehindert hatten, auf der Strecke zu trainieren, wurde der Wettkampf um drei Tage verschoben. Die Startzeit wurde auf 8 Uhr morgens festgelegt, um sicherzustellen, dass die Strecke nicht durch Sonneneinstrahlung schmolz.

Die ersten beiden Läufe wurden bei ziemlich großer Kälte gefahren. Nach dem ersten Lauf führte Deutschland I vor Belgien II und Schweiz II. Unmittelbar vor Schweiz I nahm Großbritannien I den fünften Platz ein. Deutschland II kam zu Sturz, der Bob kam leer ins Ziel. Im zweiten Lauf, nachdem Schweiz I schon gefahren war, musste der Lauf wegen einer notwendigen Reparatur an der Bahn unterbrochen werden; die weiteren Läufe wurden auf den Abend verschoben. Für den Deutschen Hanns Kilian lief es nicht gut, in der „Bayernkurve“ eckte er stark an, was Rang 4 im Zwischenklassement ergab. Die beiden Schweizer Bobs lagen ihn Führung, Großbritannien I war auf Rang 3.[1]

Die beiden letzten Läufe waren für den 12. Februar ab 8 Uhr morgens angesetzt. Da es in den frühen Morgenstunden leicht geschneit hatte, waren die ersten Starter für den dritten Lauf im Nachteil. Musy hatte seit dem letzten Jahr die gleiche Mannschaft beisammen, was wohl den Ausschlag für seinen Sieg gab. Viel zum Sieg trugen auch die 103 kg bei, die Bremser Gartmann (der in Sportkreisen als früherer Eishockeyspieler und Speaker der Boxwettkämpfe in Zürich bekannt war) auf die Waage brachte. Bouvier war ein ehemaliger Fußballspieler des Servette FC. Schweiz II fuhr im dritten Lauf Bestzeit, im vierten dritte Zeit. Silbermedaillengewinner Capadrutt verfügte noch nicht über einen sicheren Vorsprung, doch er hatte am zweiten Tag die Konkurrenten im Griff. Er fuhr im dritten Lauf zwar nur die vierte Zeit, verbesserte aber im vierten Lauf als Letztgestarteter den von Kilian aufgestellten Bahnrekord um 9 Hundertstelsekunden auf 1:18,61.[2]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Nation Athleten Lauf Gesamt
1 2 3 4
1 Schweiz Schweiz II Pierre Musy
Arnold Gartmann
Charles Bouvier
Joseph Beerli
1:22,45 min 1:18,78 min 1:19,60 min 1:19,02 min 5:19,85 min
2 Schweiz Schweiz I Reto Capadrutt
Hans Aichele
Fritz Feierabend
Hans Bütikofer
1:23,49 min 1:19,88 min 1:20,75 min 1:18,61 min 5:22,73 min
3 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Frederick McEvoy
James Cardno
Guy Dugdale
Charles Green
1:23,38 min 1:20,18 min 1:20,74 min 1:19,11 min 5:23,41 min
4 Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten I Hubert Stevens
Crawford Merkel
Robert Martin
John Shene
1:25,61 min 1:19,17 min 1:20,51 min 1:18,54 min 5:24,13 min
5 Belgien Belgien II Max Houben
Martial Van Schelle
Louis De Ridder
Paul Graeffe
1:22,22 min 1:23,52 min 1:22,50 min 1:20,68 min 5:28,42 min
6 Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten II Francis Tyler
James Bickford
Richard Lawrence
Max Bly
1:25,61 min 1:23,85 min 1:20,22 min 1:19,32 min 5:29,00 min
7 Deutsches Reich NS Deutsches Reich Hanns Kilian
Sebastian Huber
Fritz Schwarz
Hermann von Valta
1:20,73 min 1:23,05 min 1:24,09 min 1:21,20 min 5:29,07 min
8 Belgien Belgien I René Lunden
Eric De Spoelberch
Philippe de Pret
Gaston Braun
1:25,77 min 1:21,81 min 1:21,67 min 1:20,57 min 5:29,82 min
9 Dritte Französische Republik Frankreich Jean de Suarez d’Aulan
Jacques Bridou
Jean Dauven
Louis Balsan
1:22,75 min 1:22,18 min 1:23,11 min 1:22,32 min 5:30,36 min
10 Italien 1861 Italien Antonio Brivio
Carlo Solveni
Emilio Dell’Oro
Raffaele Manardi
1:26,96 min 1:22,46 min 1:20,98 min 1:20,67 min 5:31,07 min
11 Osterreich Österreich I Franz Lorenz
Richard Lorenz
Franz Wohlgemuth
Rudolf Höll
1:27,38 min 1:26,84 min 1:26,17 min 1:24,74 min 5:45,13 min
12 Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei Gustav Leubner
Walter Heinzl
Bedřich Posselt
Wilhelm Blechschmidt
1:26,68 min 1:25,60 min 1:28,13 min 1:25,11 min 5:45,52 min
13 Osterreich Österreich II Viktor Wigelbeyer
Franz Bednar
Robert Bednar
Johann Gudenus
1:30,70 min 1:29,62 min 1:30,95 min 1:26,64 min 5:57,91 min

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ergebnisse in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. «Nach zwei Läufen unsere Viererbobs an der Spitze». In: Sport Zürich, 12. Februar 1936, S. 3.
  2. «Gold- und Silbermedaille für die Schweiz». In: Sport Zürich, 13. Februar 1936, S. 1.