Olympische Winterspiele 1960/Skispringen

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Skispringen bei den
Olympischen Winterspielen 1960
Information
Austragungsort Vereinigte Staaten 49 Squaw Valley
Wettkampfstätte Papoose Peak Jump
Nationen 15
Athleten 45 (45 Marssymbol (männlich))
Datum 28. Februar 1960
Entscheidungen 1
Cortina d’Ampezzo 1956

Bei den VIII. Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley fand ein Wettbewerb im Skispringen statt. Dieser war gleichzeitig Teil der 23. Nordische Skiweltmeisterschaften. Somit wurden neben olympischen Medaillen auch Weltmeisterschaftsmedaillen vergeben. Austragungsort war der Papoose Peak Jump.

Bilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 1 1
2 Finnland Finnland 1 1
3 Osterreich Österreich 1 1
Gesamt 1 1 1 3

Medaillengewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Gold Silber Bronze
Normalschanze Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Helmut Recknagel (EUA) Finnland Niilo Halonen (FIN) OsterreichÖsterreich Otto Leodolter (AUT)

Wettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportart Skispringen
Disziplin Normalschanze
Geschlecht Männer
Teilnehmer 45 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfort Papoose Peak Jump
Wettkampfphase 28. Februar 1960
Medaillengewinner
Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Helmut Recknagel (EUA)
Finnland Niilo Halonen (FIN)
OsterreichÖsterreich Otto Leodolter (AUT)
1956 1964

Die Vorschau im «Sport Zürich» vom 19. Februar 1960 wies vorerst darauf hin, dass die geographische Lage (zum einen der McKinney-Creek auf 2.000 m Seehöhe, zum anderen die südliche Lage ungefähr am gleichen Breitengrad wie Madrid) und dazu auch die hier von der Luftfeuchtigkeit stark abhängige Beschaffenheit des Schnees wichtige Faktoren sein werden.

Ein Dutzend Springer sei zu einer Medaille fähig. Im Vordergrund stünden die Finnen mit dem aktuellen Weltmeister Kärkinen, mit dem „jungen, außerordentlichen Talent“ Halonen; mindestens eine Medaille scheine sicher zu sein. Die Norweger hätten „Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt“, um in ihrer Domäne wieder mitzureden. Die DDR habe Harry Glaß zwar durch einen Unfall (Sturz bei der Vierschanzentournee 1959/60 auf der Bergiselschanze) verloren, aber in Recknagel einen Sieganwärter, auch die Westdeutschen seien mit einem Mann der „Extraklasse“, Bolkart, vertreten. Weitere Anwärter für vordere Plätze seien die beiden Schweden Lindqvist und Eriksson und auch einer aus Österreichs Spitzentrio. Der einzige Vertreter der Schweiz, Andreas Däscher, habe in dieser Saison noch nichts Überragendes geleistet und bisher immer verkrampft gewirkt. Wenn nicht alles trüge, würden die Spiele mit einer „sehr hochstehenden Sprungkonkurrenz“ abgeschlossen werden.[1]

Nachdem am Vormittag der Himmel bedeckt war, klärte er sich auf, sodass die Springer ideale Verhältnisse vorfanden. Weil Recknagel nach seinem ersten Sprung auf 93,5 m den K-Punkt weit übersprungen hatte, gab es für den zweiten Durchgang eine massive Verkürzung um zwei Luken, was sich als etwas zu viel herausstellen sollte. Die Bahn war inzwischen wesentlich langsamer geworden, doch änderte dies am Ausgang der Konkurrzenz nichts. Recknagel war schon im Training der Beste gewesen. Von den übrigen Deutschen konnte sich Bolkart steigern, Kührt schlug sich gut, während Lesser enttäuschte. Die Finnen präsentierten sich erwartungsgemäß besser als im Training. Bei den Österreichern konnte sich Leodolter noch stark verbessern, allerdings hatte er sich schon in den Trainings für eine Medaille empfohlen. Seine Kameraden waren wesentlich schwächer. Die Sowjetspringer spielten mit drei in den ersten Zehn eine bedeutende Rolle, bei den Norwegern musste sich der weit springende Yggeseth zweimal leichte Abzüge für unruhige Flüge gefallen lassen. Eine Überraschung stellte der für die USA startende Samuelstuen dar, der sehr gut mithielt und vor allem in der ersten Serie sehr weit sprang.[2]

Rang # Athlet Nation Sprung 1 Sprung 2 Gesamt
Weite Punkte Weite Punkte Punkte
1 44 Helmut Recknagel Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 93,5 m 113,6 84,5 m 113,6 227,2
2 45 Niilo Halonen Finnland Finnland 92,5 m 111,3 83,5 m 111,3 222,6
3 41 Otto Leodolter Osterreich Österreich 88,5 m 107,6 83,5 m 111,8 219,4
4 34 Nikolai Kamenski Sowjetunion 1955 Sowjetunion 90,5 m 110,2 79,0 m 106,7 216,9
5 38 Torbjørn Yggeseth Norwegen Norwegen 88,5 m 106,6 82,5 m 109,5 216,1
6 24 Max Bolkart Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 87,5 m 104,3 81,0 m 108,3 212,6
7 21 Ansten Samuelstuen Vereinigte Staaten 49 Vereinigte Staaten 90,0 m 107,8 79,0 m 103,7 211,5
8 10 Juhani Kärkinen Finnland Finnland 87,5 m 108,3 82,0 m 103,1 211,4
9 20 Koba Zakadse Sowjetunion 1955 Sowjetunion 89,0 m 107,0 79,5 m 104,1 211,1
10 18 Nikolai Schamow Finnland Finnland 85,5 m 103,2 80,5 m 107,4 210,6
11 22 Halvor Næs Norwegen Norwegen 86,0 m 103,1 81,5 m 106,7 209,8
12 14 Veit Kührt Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 88,5 m 106,1 79,5 m 102,6 208,7
13 13 Kåre Berg Norwegen Norwegen 83,0 m 100,7 81,5 m 106,7 207,4
14 28 Albin Plank Osterreich Österreich 87,5 m 105,3 75,5 m 101,4 206,7
15 23 Sadao Kikuchi Japan Japan 88,5 m 104,1 77,0 m 102,1 206,2
16 08 Walter Steinegger Osterreich Österreich 87,5 m 103,3 79,5 m 102,6 205,9
17 30 Eino Kirjonen Finnland Finnland 85,5 m 104,2 79,5 m 101,6 205,8
18 37 Rolf Strandberg Schweden Schweden 86,5 m 100,0 81,0 m 104,8 204,8
19 01 Bengt Eriksson Schweden Schweden 83,5 m 99,6 78,8 m 102,4 202,0
20 43 Andreas Däscher Schweiz Schweiz 86,0 m 101,1 77,0 m 100,1 201,2
03 21 Werner Lesser Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 81,5 m 98,0 78,5 m 102,8 200,8
22 12 Kōichi Satō Japan Japan 82,0 m 98,4 78,0 m 101,9 200,3
23 07 Ole Tom Nord Norwegen Norwegen 81,0 m 94,6 82,0 m 105,6 200,2
24 27 Dino De Zordo Italien Italien 85,5 m 99,7 77,0 m 99,1 198,8
25 42 Yōsuke Etō Japan Japan 85,5 m 102,2 72,5 m 95,5 197,7
26 40 Claude Jean-Prost Frankreich Frankreich 84,5 m 99,9 75,5 m 96,9 196,8
27 09 Leonid Fjodorow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 83,0 m 97,2 73,0 m 95,9 193,1
28 02 Jon St. Andre Vereinigte Staaten 49 Vereinigte Staaten 81,5 m 92,5 78,5 m 99,8 192,3
29 25 Inge Lindqvist Schweden Schweden 79,5 m 90,4 79,5 m 99,7 190,1
30 04 Takashi Matsui Japan Japan 78,5 m 92,6 75,0 m 97,0 189,6
31 39 Władysław Tajner Polen 1944 Polen 78,5 m 87,6 79,5 m 100,6 188,2
32 16 Butch Wedin Vereinigte Staaten 49 Vereinigte Staaten 79,0 m 93,5 72,0 m 93,6 187,1
33 32 Jacques Charland Kanada 1957 Kanada 76,5 m 91,0 73,5 m 95,3 186,3
34 29 Gerry Gravelle Kanada 1957 Kanada 78,5 m 94,4 76,0 m 91,0 185,4
15 Willi Egger Osterreich Österreich 79,5 m 88,1 70,0 m 97,3 185,4
36 36 Nilo Zandanel Italien Italien 84,0 m 95,0 71,0 m 89,8 184,8
37 06 Enzo Perin Italien Italien 75,0 m 84,8 76,0 m 96,8 181,6
38 31 Robert Rey Frankreich Frankreich 78,0 m 87,7 72,0 m 91,6 179,3
39 19 Luigi Pennacchio Italien Italien 70,5 m 78,7 72,5 m 92,5 171,2
40 05 Veikko Kankkonen Finnland Finnland 86,5 m 72,0 75,0 m 96,0 168,0
41 35 Tamás Sudár Ungarn 1957 Ungarn 73,5 m 84,1 64,0 m 81,7 165,8
42 46 Gene Kotlarek Vereinigte Staaten 49 Vereinigte Staaten 84,0 m 96,5 77,0 m 68,6 165,1
43 33 Skarphéðinn Guðmundsson Island Island 64,0 m 73,0 64,0 m 82,7 155,7
44 11 Alois Moser Kanada 1957 Kanada 62,0 m 71,4 64,0 m 79,7 151,1
45 17 Kjell Sjöberg Schweden Schweden 78,5 m 94,1 46,0 m 33,8 127,9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sport Zürich, 19. Februar 1960, S. 2 und 3.
  2. «Eindruck vom Spezialspringen». In: Sport Zürich, 2. März 1960, S. 2.